Stadt engagiert sich für bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende und Fachkräfte

Mehrere Wohnheimprojekte und weitere Vorhaben in Planung

Die Stadt Heidelberg setzt sich gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft dafür ein, mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende und Fachkräfte zu schaffen. Darüber wurde der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 14. November 2024, informiert. Die Stadt verpflichtet Vorhabenträger bereits seit vielen Jahren, öffentlich geförderten Wohnraum zu schaffen und dauerhaft zu vermieten. Dies geschieht durch wohnungspolitische Konzepte, vertragliche Vereinbarungen und die Regelungen im Baulandmanagement. Das Land Baden-Württemberg hat die Vergabebedingungen angepasst, sodass nun auch Wohngemeinschaften und Singles mit gutem Einkommen zum Zuge kommen können. Dadurch können auch Auszubildende und Fachkräfte mit Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein berücksichtigt werden.

Auf großes Interesse bei der Wohnungswirtschaft stoßen derzeit Wohnheimprojekte. Hier ist die Stadt Heidelberg im Austausch mit Vorhabenträgern und dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, um eine Förderung über das künftige Landesprogramm „Junges Wohnen“ zu ermöglichen. Aktuelle Beispiele im Überblick:

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    Das Ausbildungshaus in der Südstadt bietet seit 2016 rund 66 Wohnheimplätze und wird betrieben durch die Heidelberger Dienste gGmbH (HDD).
  • Auf dem Hospital Gelände wird durch die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) ein weiteres Ausbildungshaus mit circa 80 Plätzen geschaffen, das ebenfalls von den HDD betrieben werden könnte.
  • Das Studierendenwerk Heidelberg kündigte die Mietverträge für zwei Wohnheime in Mark Twain Village an der Römerstraße. Die MTV Bauen und Wohnen GmbH plant in Kooperation mit den HDD und der Stadt Heidelberg, die 136 Wohnheimplätze für Auszubildende und (internationale) Fachkräfte zu erhalten. Nach einer Ertüchtigung der zwei Gebäude wird eine Nutzung nach dem Vorbild des benachbarten Ausbildungshauses angestrebt.
  • Die GGH errichtet für Beschäftigte des Universitätsklinikums Heidelberg in Arbeitsplatznähe ein Wohnheim mit 99 Kleinwohnungen. Auf dem etwa 4.500 Quadratmeter großen Gelände am Wieblinger Weg 18-24 / An der Neckarspitze 14-16 entstehen in den kommenden Monaten fünf neue Gebäude.
  • Das Amt für Liegenschaften sowie das Amt für Wirtschaftsförderung konnten gemeinsam mit den Heidelberger Diensten in Handschuhsheim Anfang des Jahres mit dem Caritas Verband und der Stadtmission eine Interimslösung für eine circa 1,5-jährige Zwischennutzung des ehemaligen Pflegeheims St. Michael als Wohnheim für Pflegekräfte von Heidelberger Kliniken vereinbaren.
  • Die bereits auf Campbell Barracks engagierte Kraus Gruppe prüft in Kooperation mit der GGH die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende, Studierende und Fachkräfte auf dem ehemaligen Gelände des Springer Nature Verlags, mit direkter Anbindung an die Arbeits- und Studienplätze im Neuenheimer Feld.
  • Die Kraus Gruppe plant darüber hinaus die Schaffung von 36 Wohnheimplätzen für Auszubildende in einem Bestandsgebäude in der Südstadt.
  • Die evangelische Stadtmission plant mitten in der Heidelberger Altstadt in der Plöck 6 auf einem städtischen Erbpachtgrundstück den Umbau des ehemaligen Altenpflegeheims St. Anna in ein Ausbildungshaus mit 76 Wohnheimplätzen in 63 Zimmern. Im Erdgeschoss ist der Einzug einer Tagesklinik vorgesehen.
  • Im Zuge der Entwicklung von Patrick Henry Village (PHV) soll geprüft werden, inwieweit auch hier Wohnheimplätze und Mitarbeiterwohnungen geschaffen werden können. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben beabsichtigt auf PHV in dem ersten südlich gelegenen Bauabschnitt (B3 und B4) Wohnraum für Mitarbeitende des Bundes anzubieten (Stand 2023). Da voraussichtlich nur ein Teil dieser Wohnungen durch Bundesbedienstete belegt werden kann, ist die Unterbringung von externen Auszubildenden und Fachkräften denkbar.
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