So spart die Stadt Heidelberg Energie ein

Verbrauch reduziert bei Heizung, Warmwasser und Beleuchtung / OB: „Wir müssen alle dran bleiben“

Die Stadt Heidelberg will im Herbst und Winter mindestens 15 Prozent Energie einsparen. Aktuell setzt die Stadtverwaltung hierfür bereits zahlreiche Maßnahmen um. Dazu zählen insbesondere die Abschaltung der Außenbeleuchtung von mehr als 20 Gebäuden und Denkmälern in Heidelberg sowie von Warmwasser an Waschbecken in öffentlichen Gebäuden. Städtische Bürogebäude werden in der Heizperiode nur bis maximal 19 Grad beheizt und sollen über die Weihnachtsferien so weit wie möglich geschlossen bleiben – bei Beibehaltung aller Servicedienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Mit unseren Maßnahmen haben wir schon jetzt eine gute Grundlage gelegt, unser Einsparziel von 15 Prozent aber noch nicht erreicht. In den reinen Verwaltungsgebäuden der Stadt haben wir den Energieverbrauch bereits deutlich gesenkt. Wir wollen nun auch die Einsparpotenziale in weiteren städtischen Gebäuden noch stärker nutzen. Zudem sind Schulen und Kitas bislang von allen Maßnahmen ausgenommen – so sieht es auch die Bundesverordnung vor. Ich bin allerdings sicher, dass wir im guten Dialog mit allen Beteiligten auch dort Einsparpotenziale heben können. Um als Stadtverwaltung Einsparungen in Höhe von 15 Prozent schaffen zu können, setzen wir auf die Mitarbeit aller: der städtischen Beschäftigten ebenso wie der Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude. Klar ist: Wir müssen alle dran bleiben und weiter Energie einsparen.“

Der Oberbürgermeister betont weiter: „Zu diesen kurzfristigen Energiesparmaßnahmen kommen unzählige mittel- und langfristige Maßnahmen hinzu, durch die wir bereits seit vielen Jahren in Heidelberg Energie einsparen und die wir aktuell weiter intensivieren – etwa die Nutzung erneuerbarer Energien, den Ausbau des Fernwärmenetzes sowie energieeffizientes Bauen und Sanieren. Jetzt zahlen sich unsere Investitionen der vergangenen Jahre mit Blick auf sinkende Gaslieferungen und steigende Energiekosten doppelt und dreifach aus.“ Mit einer Kampagne geben derzeit Stadt, Stadtwerke und die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KliBA) unter dem Motto #damitsfürallereicht auf Plakaten im gesamten Stadtgebiet in lockerer Form konkrete und leicht umsetzbare Tipps zum Energiesparen (www.heidelberg.de/energie). Gemeinsam wollen sie Bürgerinnen und Bürger motivieren, mitzumachen.

„Wir gehen als Stadtverwaltung beim Energiesparen mit gutem Beispiel voran und freuen uns über alle, die sich uns anschließen. Herzlichen Dank an die vielen Bürgerinnen und Bürger, die bereits jetzt mit ganz einfachen Maßnahmen im Alltag ihren Verbrauch reduzieren. Wenn wir alle weiter unseren Beitrag zur Energieeinsparung leisten, werden wir gut durch den Winter kommen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Würzner mit Blick auf die Gasspeicher, die mittlerweile zu rund 90 Prozent gefüllt sind. Dennoch hat sich die Stadt Heidelberg vorsorglich auf den möglichen Ernstfall einer Gasknappheit vorbereitet, um bei Bedarf schnell reagieren zu können.

So spart die Stadt Heidelberg Energie ein:

  • Raumtemperatur: In städtischen Bürogebäuden wird bis maximal 19 Grad beheizt. Raumthermostate werden zur individuellen Selbstkontrolle installiert. Gemeinschaftsflächen in öffentlichen Gebäuden werden nicht beheizt (unter anderem Schulen, Kitas, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Pflegeeinrichtungen sind gemäß Bundesverordnung ausgenommen). Wenig frequentierte Bereiche in städtischen Gebäuden werden nicht beheizt.
  • Weitgehende Schließung von städtischen Verwaltungsgebäuden über die Weihnachtsferien (24. Dezember 2022 bis 8. Januar 2023): Ein Teil der Verwaltungsgebäude kann komplett geschlossen werden. Ein Großteil der Mitarbeitenden wird mobil arbeiten; die Präsenz der Mitarbeitenden vor Ort wird auf das notwendigste Maß heruntergefahren. Alle Servicedienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger bleiben bestehen.
  • Warmwasser: In 28 Sport- und Schulturnhallen wurde in den Sommerferien die Warmwasserbereitung abgeschaltet. Warmwasser an Handwaschbecken und dezentrale Trinkwasser-Erwärmungsanlagen sind in städtischen Gebäuden abgeschaltet, insbesondere Durchlauferhitzer (Schulen und Kitas sind gemäß Bundesverordnung davon ausgenommen). Beleuchtung von Gebäuden: Mehr als 20 öffentliche Gebäude und Denkmäler werden seit dem 1. September 2022 nicht mehr angestrahlt, unter anderem Alte Brücke, Rathaus, Heiliggeistkirche, Kornmarkt, Karlstor, Tiefburg (gemäß Bundesverordnung). 
  • Ampeln und Straßenbeleuchtung: Wo es die Verkehrssicherheit zulässt, werden Ampeln bereits seit Jahren nachts abgeschaltet. Bei der Straßenbeleuchtung mit LED-Lampen erfolgt eine gestufte Schaltung über Nacht (gleichmäßige Beleuchtung bei reduzierter Stärke). 
  • Weihnachtsbeleuchtung und -markt: Die Weihnachtsbeleuchtung in der Hauptstraße wird auf 16 bis 22 Uhr verkürzt (täglich 6 Stunden statt 14 Stunden). Auf Fassadenbeleuchtung (Rathaus, Prinz Carl, Universität) wird verzichtet. Die Einsparung bei der Beleuchtung umfasst etwa 40 Prozent. Die Weihnachtsbeleuchtung ist allerdings bereits vollständig mit energiesparender LED-Technik ausgerüstet (Stromverbrauch um 75 bis 80 Prozent reduziert), ebenso wie alle Stände auf dem Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt inklusive Eisbahn wird mit Ökostrom versorgt. Die LED-Beleuchtung der Christbäume in den Stadtteilen wird auf 17 bis 21 Uhr verkürzt. 
  • Bäder: Die Stadtwerke Heidelberg haben die Saunen in den Hallenbädern Hasenleiser und Köpfel geschlossen. Im Köpfelbad entfallen die Warmbadetage Montag und Dienstag im Schwimmerbecken. Solarium, Infrarotkabine und Massagesessel sind abgeschaltet.
  • Umstellung auf Fernwärme: Alle Kesselanlagen in städtischen Gebäuden werden derzeit gewartet und optimiert. Dazu gehört auch, die Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf Fernwärme und Wärmepumpen in städtischen Gebäuden zu beschleunigen (bereits heute sind viele städtische Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen).
  • Sanierungen: Durch Fenster- und Dachsanierungen wird die Isolation städtischer Gebäude gezielt verbessert und der Ausbau von Photovoltaik weiter forciert.
  • Reduktion der Gasverstromung: Eine gasbetriebene Stromerzeugungsanlage ist außer Betrieb genommen worden.

Hintergrund: 63 Prozent Energie eingespart in städtischen Gebäuden

Die Stadt Heidelberg hat dem Thema Energieeffizienz bereits seit vielen Jahren einen großen Stellenwert einräumt: Insgesamt konnte die Stadt beim Energieverbrauch der kommunalen Gebäude durch unterschiedlichste Maßnahmen 63 Prozent der Energie im Vergleich zum Jahr 1993 einsparen. Die kommunalen Liegenschaften werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Mittlerweile ist rund die Hälfte der privaten Haushalte in Heidelberg mit Fernwärme versorgt und dadurch unabhängig von der Gasversorgung.

×