Ukrainischer Botschafter trug sich ins Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein
Oleksii Makeiev zu Besuch bei Oberbürgermeister Würzner / Unterstützung für ukrainische Städte
Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner hat am Montag, 23. September 2024, den ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev im Rathaus zu dessen Antrittsbesuch empfangen. Beide sprachen über die Verbindungen zwischen Heidelberg und der Ukraine sowie die Unterstützung Heidelbergs für ukrainische Städte seit Beginn des russischen Angriffskrieges. Bei dem Treffen hat sich Makeiev auch ins Goldene Buch der Stadt Heidelberg eingetragen.
„Es ist wichtig, dass Städte einen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine leisten. Der Krieg vor Ort ist noch immer furchtbar. Es ist großartig, wie die Ukrainerinnen und Ukrainer neben ihrem Land auch die europäische Werte verteidigen“, sagte Oberbürgermeister Würzner: „Wir helfen durch konkrete Kooperationen vor allem mit Odessa: Wir initiieren Projekte, damit Kinder und Jugendliche sich bei uns erholen und halbwegs unbeschwert Freude und Spaß haben können. Daneben haben wir unter anderem der Feuerwehr in Odessa, die nach russischen Angriffen unter schwersten Bedingungen im Einsatz ist, ein Drehleiterfahrzeug und Feuerwehrausrüstung zur Verfügung gestellt. Wir stehen solidarisch an der Seite der Städte in der Ukraine.“
„Es ist wirklich toll, heute über zukunftsorientierte Partnerschaften von Heidelberg mit Odessa und dem ukrainischen Simferopol zu sprechen und diese tolle Stadt und Menschen erleben zu dürfen“, betonte der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev beim Eintrag ins Goldene Buch und betonte: „Das ist das schönste Goldene Buch, das ich bisher gesehen habe.“ Makeiev ist seit Oktober 2022 Botschafter der Ukraine in Deutschland mit Sitz in Berlin. Bei dem Besuch im Rathaus wurde er von Prof. Dr. Karl A. Lamers, Honorarkonsul der Republik Estland, begleitet.
Unterstützung für Odessa und andere Städte in der Ukraine
Die Hilfe der Stadt Heidelberg für die Ukraine basiert auf verschiedenen Säulen: humanitäre Hilfe, Kultur und Literatur sowie Flüchtlingshilfe. Heidelberg steht mit Odessa seit Beginn des russischen Angriffes in Kontakt. Im Oktober 2022 hat die Feuerwehr Heidelberg der Stadt Odessa ein Drehleiterfahrzeug übergeben, das außer Dienst gestellt worden war. Im Sommer 2024 stellte die Feuerwehr Ausrüstung zur Verfügung, unter anderem Schutzkleidung. 20 Jugendliche aus Odessa und Wyschhorod (nahe Kiew) erlebten im November 2023 mit Begleitpersonen unbeschwerte Tage in Heidelberg. Im Rahmen des „Project Druzhba – Projekt Freundschaft“ waren die 14- bis 16-Jährigen auf Einladung der Stadt zu Gast und erlebten ein interessantes Programm, das in Kooperation mit dem Stadtjugendring Heidelberg aufgestellt worden war. Im April 2023 wurden 30 Schultablets an Schulen in Wyschorod gespendet.
Daneben unterstützte die Stadt Geflüchtete und besteht eine starke Vernetzung im Bereich Kultur und Literatur, basierend auf der UNESCO City of Literature. Oberbürgermeister Würzner unterstützt als Schirmherr das deutsch-ukrainische Buchprojekt „Zuravel/Kranich“. Das zweisprachige Kinderbuch mit ukrainischen Volksmärchen für Kinder ab sechs Jahren soll unter Kindern in Deutschland und der Ukraine verteilt werden und dazu beitragen, das die jeweils andere Sprache gelernt wird (mehr Infos unter www.kulturgut-im-quadrat.de).
Mit der Partnerstadt Simferopol auf der Krim unterhält die Stadt Heidelberg in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt seit der völkerrechtswidrigen Annexion 2014 keine offiziellen Kontakte mehr und erkennt die Annexion der Krim durch Russland nicht an. Der Stadt Heidelberg ist es aber wichtig, den Kontakt zu den Menschen in Simferopol möglichst nicht ganz abreißen zu lassen und mit Hilfsprogrammen insbesondere auch Geflüchtete aus Simferopol zu unterstützen, unter anderem über die Nichtregierungsorganisation „Krim SOS“.
Goldenes Buch der Stadt Heidelberg
Die Kalligraphin Kornelia Roth gestaltet im Goldenen Buch der Stadt Heidelberg mit Farbe, Metallfeder und Geschick für jeden Gast eine eigene Seite: Dabei greift die Künstlerin Elemente der nationalen oder regionalen Pflanzenwelt des jeweiligen Gastes auf – beim Besuch des ukrainischen Botschafters eine Sonnenblume. Die leuchtendgelbe Nationalblume ist für die Ukrainer das Symbol für Lebensfreude, aber auch für Frieden und Widerstandswille.