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„Living Brain“ sind Kultur- und Kreativpiloten 2019

Das Heidelberger Start-up „Living Brain“ gehört zu den von der Bundesregierung ausgezeichneten „Kultur- und Kreativpiloten 2019“. Nach PLAN:KOOPERATIV (2013) und DELTA Soundworks (2016) hat es damit erneut ein Heidelberger Kreativunternehmen geschafft, den Preis zu erhalten. Ausgezeichnet werden Kreativunternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten mit neuen, innovativen und mutigen Ideen. Anlässlich der Auszeichnung der „Kultur- und Kreativpiloten 2019“ am Dienstag, 12. November 2019, in Berlin hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Preisträgerinnen und Preisträger am Nachmittag im Bundeskanzleramt empfangen.

Ausgezeichnet: Die Heidelberger Kultur- und Kreativpiloten Living Brain, Barbara Stegmann und Julian Specht, bei der Preisverleihung am 12. November in Berlin.
Ausgezeichnet: Die Heidelberger Kultur- und Kreativpiloten Living Brain, Barbara Stegmann und Julian Specht, bei der Preisverleihung am 12. November in Berlin.

Das Start-up Living Brain wurde 2017 von den ehemaligen Psychologie-Studierenden Barbara Stegmann und Julian Specht der SRH Hochschule Heidelberg gegründet, unterstützt durch das Gründer-Institut SRH Hochschule Heidelberg, die Heidelberg Startup Partners e.V. und den Technologiepark Heidelberg.

Persönliche Motivation für die Gründung

Das Start-up entstand aus einer persönlichen Motivation heraus: Julian Specht war selbst Epilepsiepatient und unterzog sich einer Operation am Gehirn, da seine Temporallappenepilepsie mit Medikamenten nicht mehr zu behandeln war. Konfrontiert mit den Risiken und möglichen Folgen dieser Operation wurde deutlich, dass die bisher genutzten Mittel zur kognitiven Rehabilitation - Stift und Papier oder Computer-basierte Übungen - kaum die gewünschten Effekte für die Regenerierung kognitiver Fähigkeiten zeigen. Specht hatte sehr viel Glück und ist seit seiner Operation anfallsfrei und ohne jegliche Form der Einschränkung, gründete jedoch danach gemeinsam mit Barbara Stegmann das Startup Living Brain. Nach dem Studium waren sie Teil des Merck Accelerators in Darmstadt, des Life Science Accelerators in Heidelberg und erhielten das EXIST Gründerstipendium. Im April 2019 gründeten die beiden dann eine GmbH.

Das Unternehmen ist im Feld der Medizin aktiv: Mit Hilfe virtueller Realität werden kognitive Beeinträchtigungen von Patienten mit neurologischen Erkrankungen behandelt. Damit die Patienten lernen, alltäglichste Dinge selbstständig durchzuführen, werden in virtuellen Realitäten spielerisch Fähigkeiten trainiert, etwa in der Küche ein Gericht zuzubereiten. In Kombination mit psychologischen Lernstrategien können sich neuronale Bahnen in einem frühen Stadium neu verbinden. Dem Team um Barbara Stegmann, Till Ikemann, Thomas Böhme und Julian Specht geht es darum, Betroffene in die Lage zu versetzen, dass sie unabhängig von Ort und Zeit ihr Training selbstbestimmt durchführen können. Wo heute noch Stift und Papier das gängige Trainingsmedium sind, geht Living Brain neue Wege und ermöglicht ein Training, das die Rückkehr in den Alltag erleichtern soll.

Unternehmen gewann weitere Preise

Darüber hinaus konnte Living Brain auch beim EIT Health Germany Headstart überzeugen und gewann durch einen 3-minütigen Pitch mit 4 Minuten Q&A als eines von sieben Startups 50.000 Euro sowie den Support und das wertvolle Netzwerk von EIT Health Germany. In den nächsten Wochen und Monaten fokussiert sich das Startup nun auf die Vergrößerung des eigenen Teams, das aktuell noch aus drei Personen besteht, die Durchführung von Studien, um die Effektivität und Handhabbarkeit ihrer Anwendung zu belegen und die Weiterentwicklung ihres Produktes.

Weitere Informationen

www.heidelberg.de/kreativwirtschaft
www.kultur-kreativpiloten.de

(Erstellt am 11. Dezember 2019)
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