Rainbow Cities Network: Neuer Leitfaden für queerfreundliche Kommunen

Delegation des Städtenetzwerks noch bis 5. Juli zu Gast in Heidelberg

Eine Delegation des Rainbow Cities-Netzwerks (RCN) ist vom 3. bis 5. Juli 2023 zu Gast in Heidelberg, um die zukünftigen Ziele und Strategien des Städtenetzwerks weiterzuentwickeln. Außerdem werden bei dem Treffen die ersten Richtlinien des Städtenetzwerks für queerfreundliche Kommunen präsentiert. Unter dem Titel „Rainbow Cities in Action“ finden sich in einem Leitfaden eine Reihe von Empfehlungen, Maßnahmen und erfolgreiche Verfahrensbeispiele für lokale Behörden, um das Leben von queeren Menschen in ihren Gemeinden zu verbessern. Als Best-Practice-Projekte der Stadt Heidelberg sind darin das Queer Festival Heidelberg und ein Konzept zur inklusiveren Umsetzung städtischer Baumaßnahmen durch WCs für alle Geschlechter genannt. Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Danijel Cubelic, Leiter des Amtes für Chancengleichheit, und Marius Emmerich von der städtischen Koordinationsstelle LSBTIQ+ begrüßten die Delegation am Dienstag, 4. Juli 2023, im Palais Graimberg.

Menschen zeigen eine bunte Flagge
Zusammenarbeit für mehr Queerfreundlichkeit: Bürgermeisterin Stefanie Jansen (3.v.l.) begrüßte die internationale Delegation des Rainbow Cities-Netzwerks am 4. Juli 2023 in Heidelberg. (Foto: Philipp Rothe)

Heidelberg ist seit September 2020 in Anerkennung des Einsatzes für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Mitglied im Netzwerk der Regenbogenstädte, dem „Rainbow Cities Network“ (RCN). Das Netzwerk ist ein internationaler Zusammenschluss von aktuell 48 Städten, die sich dem aktiven Einsatz für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen, kurz LSBTIQ+, verpflichten.

Rainbow City Heidelberg: Durch Wissensaustausch lernen und helfen

„Der Austausch von Erfahrungen und Fachwissen mit anderen Kommunen hat sich als ein effektives Mittel zur Stärkung lokaler Maßnahmen erwiesen. Gerade weil wir uns aktiv für mehr Chancengleichheit einsetzen, freuen wir uns über den Dialog mit den anderen Rainbow Cities. Wir lernen voneinander und helfen uns gegenseitig“, erklärt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. „In den kommenden Jahren werden die im Rainbow-Cities-Netzwerk entwickelten Richtlinien unserer Stadt als Orientierungshilfe für eine gleichberechtigtere Stadtgesellschaft dienen“, so Jansen.

Rainbow Cities in Action: Richtlinien für mehr Queerfreundlichkeit

Zwei Jahre lang hat das Rainbow Cities-Netzwerk an den ersten Guidelines für Kommunen mit dem Titel „Rainbow Cities in Action“ gearbeitet. Auch Heidelberg war daran beteiligt. Im Rahmen des Programms „Europe for Citizens“ der Europäischen Kommission erhielt das Rainbow Cities-Netzwerk im Jahr 2021 mehr als 140.000 Euro für die Ausarbeitung der ersten LSBTIQ+ Richtlinien für Kommunalverwaltungen.

Der Leitfaden „Rainbow Cities in Action“ baut auf der LSBTIQ+ Gleichstellungsstrategie 2020-2025 der Europäischen Kommission auf. Er enthält mehr als 50 Empfehlungen aus 21 europäischen Städten, die solche Strategien bereits erfolgreich umsetzen. Die beteiligten Städte sind Aarhus, Barcelona, Bergen, Berlin, Region Brüssel-Hauptstadt, Brügge, Cork, Esch-sur-Alzette, Genf, Hamburg, Hannover, Köln, Kotor, Leuven, Ljubljana, Mannheim, Nürnberg, Paris, Rotterdam, Wien und Heidelberg.

Die Guidelines umfassen vier übergeordnete Strategie-Linien und dreizehn Themen-Bereiche, in denen Kommunen für ihre Bürger*innen tätig sind. Heidelberg selbst ist im Leitfaden mit herausragenden Beispielen vertreten in den Bereichen „Infrastruktur und öffentliche Räume“ (WCs für alle Geschlechter) und „Kultur und Geschichte“ (Queer Festival Heidelberg).

Die gesamte Veröffentlichung der „Rainbow Cities in Action – Policy Guidelines for Municipalities” finden Interessierte in englischer Sprache auf der Internetseite des Rainbow Cities-Netzwerks unter www.rainbowcities.com/resources.

Mehr Informationen zur städtischen Koordinationsstelle LSBTIQ+ sind zu finden unter www.heidelberg.de/lsbtiq.

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