„Drei Jahre und ein paar Tage …“

Heidelberg erinnert an die rechtsterroristischen Attentate von Halle und Hanau – Plakataktion, Podiumsdiskussion und andere Formate

Plakat mit vielen einzelnen Gesichtern, den Namen der Ermordeten mit einer Rose. Unterüberschrift ist: "Hanau ist überall".
Plakat „Niemals vergessen“ von Saliha Soylu.

Innerhalb nur weniger Monate gab es in Halle im Oktober 2019 und in Hanau im Februar 2020 Anschläge rechtsextremer, rassistischer Gewalt. Unter dem Titel „Drei Jahre und ein paar Tage“ ruft ein Zusammenschluss von Heidelberger Akteurinnen und Akteuren jetzt zum Gedenken auf. Mit Aktionen und Veranstaltungen in der ganzen Stadt soll auf Rassismus aufmerksam gemacht und Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden.

„Rassistisch und antisemitisch motivierte Attentate wie in Hanau und Halle sind keine Einzelfälle. Sie stehen in einer langen Kette rechtsradikaler Gewalt in Deutschland. Wir als Gesellschaft müssen wachsam sein und dafür Sorge tragen, dass Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, starke Unterstützung finden. Deshalb hat die Stadt das Heidelberger Antidiskriminierungsnetzwerk gegründet und fördert gezielt Bildungs- und Aufklärungsprojekte gegen Rassismus und Extremismus. Die Veranstaltungen zum Gedenken an Halle und Hanau in diesem Jahr zeigen erneut das Engagement der Stadtgesellschaft bei diesem wichtigen Thema“, sagt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

Deutschlandkarte mit dem Schriftzug "Hanau ist überall". Drumherum Zeichen des Protests, wie eine geballte Fast, ein Junge im Rollstuhl, der ein Plakat hoch hält, ein Megafon und eine Frau mit einer Tasche mit dem Slogan "Remember Hanau"
Plakat „Hanau ist überall“ von Erma Franca

18. Februar, Zwinger 1: Schreibworkshop

Am Samstag, 18. Februar 2023, ab 16 Uhr findet im Zwinger 1 ein Schreibworkshop statt, in dem Menschen mit Rassismuserfahrungen und jüdische Menschen dazu eingeladen sind, ihre Gedanken, Emotionen und Forderungen hinsichtlich der rassistischen Attentate zu Papier zu bringen. Interessierte melden sich zum Workshop „zwinger x drei jahre und ein paar tage“ an unter zwinger-x@theater.heidelberg.de.

25. Februar, Karlstorbahnhof: Podiumsdiskussion zu Rassismus, Heimat und Zugehörigkeit

Am Samstag, 25. Februar 2023, findet ab 19 Uhr im Karlstorbahnhof die Podiumsdiskussion „Heimat, Zugehörigkeit und ihre Grenzen“ statt. Im Kontext aktueller Debatten um Einbürgerung wird die Zugehörigkeit vieler Menschen in Deutschland wieder in Frage gestellt. Es diskutieren Silas Kropf (Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement), Yasemin Soylu (Geschäftsführerin der Muslimischen Akademie Heidelberg i.G.), Argyri Paraschaki-Schauer (Geschäftsführerin des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen) und Julia Kildeeva (Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands) mit Moderatorin Aisha Camara. Nach einer Begrüßung durch Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, wird Danijel Cubelic, Leiter des Amtes für Chancengleichheit, in das Thema einführen.

Karikatur mit mehreren Personen. Im Vordergrund halten zwei Frauen Plakate hoch eines davon mit dem Spruch "Erinnern heißt verändern. Im Hintergrund befästigt eine Frau ein Straßenschild, mit dem Namen "Mercedes Kierpacz-Straße"
Plakat „Erinnern heißt verändern“ von Sherin Fernandez

Plakate von Heidelberger Künstlerinnen in der ganzen Stadt

Die Podiumsdiskussion und andere Veranstaltungen begleitet eine vom Migrationsbeirat Heidelberg initiierte Plakataktion der Künstlerinnen Saliha Soylu, Erma Franca und Sherin Fernandez. Ihre Werke holen die Erinnerung an die Opfer des Attentats von Hanau – Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin – in den öffentlichen Raum. Sie wollen damit Aufmerksamkeit für Rassismus als Alltagsphänomen schaffen.

„Drei Jahre und ein paar Tage…“

Die Veranstaltungsreihe „Drei Jahre und ein paar Tage…“ ist eine Kooperation der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G., der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, dem Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma, dem Bündnis Erinnern.Verändern, Mosaik Deutschland e.V., dem Theater und Orchester Heidelberg, dem zwinger x, the Circle Collective, dem Kulturzentrum Karlstorbahnhof sowie dem Migrationsbeirat der Stadt Heidelberg und dem städtischen Amt für Chancengleichheit.

Informationen zu weiteren Aktionen: www.erinnernheidelbergveraendern.de

Plakat zum Download 1
Plakat zum Download 2
Plakat zum Download 3