Buntes Programm beim Familienfest im Heilwald

Bewegungspfad, Waldexkursionen, Holzschnitzereien

Gut 200 Besucherinnen und Besucher fanden am Sonntag, 8. September 2024, den Weg in den Wald unweit des Kohlhofs. Rund um die Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl hatte die Stadt ein Familienfest organisiert, um der Bevölkerung die Neuerungen im dortigen Heilwald vorzustellen. Gäste konnten sich ein Bild vom neuen Bewegungspfad machen, den das Forstamt in Kooperation mit der Rehaklinik und dem Sportkreis Heidelberg eingerichtet hatte. Der Pfad bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Dehnen, Trainieren und Wahrnehmen der Natur und soll zukünftig auch in das Therapieangebot der Klinik integriert werden. Unter fachkundiger Anleitung von Tanita Hagmann, Abteilungsleiterin Therapie in der Rehaklinik, konnten Interessierte die Stationen ausprobieren und den Bewegungspfad mit allen Sinnen erleben.

Am Waldparkplatz Schwabenweg präsentierten Holzbildhauer, wie man mit Motorsägen aus Holzbaumstämmen filigrane Skulpturen schnitzt. Fünf Kettensägenkünstler ließen aus verschiedenen Baumarten unterschiedliche Kunstwerke entstehen, darunter das Logo des Heilwalds und die Figur eines stilisierten Sportlers, die künftig im Eingangsbereich des Bewegungspfads stehen wird. Daneben führten die zuständigen Revierleiter in Exkursionen in den urwaldartigen Buchenwald im Naturschutzgebiet Michelsbrunnen und erklärten, wie naturnahe Waldwirtschaft funktioniert. Neben der Vogelstimmen- und der Duftstation gab es für Kinder auf dem Familienfest ein breites Angebot. In der Kreativwerkstatt Kohlhof der Umweltbildungsplattform „Natürlich Heidelberg“ beim Umweltamt konnten sie beispielsweise lernen, wie man aus natürlichen Materialien wie Beeren oder Gräsern Farben herstellt. Daneben bemalten sie an der Blühwiese Holztiere bunt und erfuhren Wissenswertes über Wildtiere.

Menschen in Schutzausrüstung bearbeiten im Wald Baumstämme künstlerisch mit der Motorsäge.
Motorsägenkünstler schnitzen während des Familienfests aus Holzstämmen filigrane Skulpturen für den Heilwald. (Foto: Stadt Heidelberg)

Hintergrund: Heidelberger Stadtwald

Der Heidelberger Stadtwald wurde bereits 2015 als „Erholungswald“ zertifiziert. Als erste Stadt in Deutschland erhielt Heidelberg 2021 das Zertifikat „Kur- und Heilwald“. Es wurde im Juli 2024 erneuert. Der Begriff Kurwald gilt für das gesamte Waldgebiet der Stadt, Heilwald bezieht sich auf den Bereich rund um die Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl. Als einziger Stadtwald in Deutschland ist der Heidelberger Stadtwald gleichzeitig zertifizierter Erholungs-, Kur- und Heilwald.

Heidelberg ist seit 2018 Waldhauptstadt nach PEFC. Der Stadtwald umfasst mit 3.300 Hektar Waldfläche im Besitz der Stadt rund ein Drittel der Gemarkungsfläche. Er fungiert als Erholungsraum, als Lebensraum für seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten oder als Wirtschaftsraum für die regionale Bereitstellung von Holz. Der Gemeinderat hat eine multifunktionale Waldbewirtschaftung beschlossen, die alle Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt: die Erholungsfunktion sowie der Natur- und Artenschutz genießen oberste Priorität. Gleichzeitig dient der Wald aber auch der nachhaltigen Holzproduktion, die das Rückgrat einer modernen, dekarbonisierten Volkswirtschaft darstellt. Nach ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien bewirtschaftet die Stadt Heidelberg ihren Stadtwald seit vielen Jahren vorbildlich. Bereits vor 20 Jahren wurde Heidelberg für den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur sowie die verantwortungsvolle und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder mit den internationalen Gütesiegeln PEFC und FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert.

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