Gneisenaubrücke: Aufstellung des 112 Tonnen schweren Pylons

Diffizile Arbeiten in Schräglage/ wichtiger Meilenstein zur Fertigstellung

orangefarbiger Kran und weißer Pylon in Y-Form
Der 112 Tonnen schwere Pylon in Form eines umgedrehten Ypsilons steht zum Einhub bereit. (Foto: Christian Buck)

Die Arbeiten beim Neubau der Gneisenaubrücke schreiten zügig voran. Am 26. November 2024 wurde in einer aufwändigen Aktion der insgesamt 112 Tonnen schwere Pylon aufgestellt und montiert. Der Pylon ist zusammen mit den Tragseilen der bedeutendste Teil der Stahlbrücke, an dem die architektonische Charakteristik deutlich sichtbar wird. Die Montage des Pylons umfasst den Aufbau mehrerer beeindruckender und schwerer Bauteile. Er hat die Form eines umgedrehten Ypsilons und wird aus drei vorgefertigten Teilen zusammengesetzt: zwei Füßen und dem Kopf. Diese bestehen aus Stahlrohren mit einem Durchmesser eines Meters.  Die Füße wurden auf Sockeln aus Beton montiert. Die Länge des Pylons beträgt 38 Meter. Er ist überdies mit einer leichten Neigung von 15 Grad nach Norden errichtet, was die Montage zusätzlich komplex machte. Zusammen mit dem Betonsockel ergibt sich eine Gesamthöhe von 39,3 Metern.

Im ersten Schritt wurden die beiden Pylonfüße, die jeweils 13,5 Tonnen wiegen, mit einem Mobilkran auf die Betonsockel gehoben und damit fest verankert, während ein zuvor montiertes Traggerüst die Stahlrohre stabilisiert. Dies Traggerüst aus roten Stahlträgern wurde um etwa 12 Meter erhöht, um das Y-förmige Oberteil des Pylons (den Kopf) – das schwerste Teil mit 85 Tonnen Gewicht – bei der Montage zu halten. Im letzten Schritt wurde das 85-Tonnen-Y-Stück mit dem Mobilkran vorsichtig in die vorgesehene Position gehoben. Dann erfolgte das Verschweißen der drei Pylonteile. In Summe bringt der gesamte Pylon ein beachtliches Gewicht von 112 Tonnen auf die Waage.

Im neuen Jahr sollen zwischen dem Pylonkopf und dem Überbau der Brücke Stahlseile gespannt werden. Erst danach können die Traggerüste zwischen den Bahngleisen wieder entfernt werden.

Blick von oben auf Brücke, Kran und Bahnstadt-Häuser
Die Gneisenaubrücke von oben – im Sommer 2025 wird die wichtige Rad- und Fußverbindung zwischen Bergheim und Bahnstadt fertiggestellt. (Foto: Christian Buck)

Gneisenaubrücke: autofreies Bindeglied zwischen Bahnstadt und Bergheim

Die neue Brücke bietet eine autofreie Gleisüberquerung für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger mit getrennten Rad- und Fußwegen. Von einem Widerlager zum anderen hat die Brücke eine Länge von 121 Metern. Aufgrund der Konstruktionsweise der Brücke mit Tragseilen ist eine Überspannung der gesamten Länge möglich, sodass auf dem Bahngelände dauerhaft keine Stützen errichtet werden müssen. Das Brückendeck wird vom Pylon auf der Nordseite an Stahlseilen gehalten.

Mehr Informationen und ein Film zur Gneisenaubrücke gibt es im Internet unter: www.heidelberg.de/gneisenaubruecke

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(Erstellt am 26. November 2024)
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