Gemeinsame Kraftanstrengung erfolgreich: Zentrales Impfzentrum auf PHV in Heidelberg ist betriebsbereit

Das zentrale Impfzentrum (ZIZ) für die Rhein-Neckar-Region auf dem Gelände des Patrick-Henry-Village ist betriebsbereit. Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, können im ehemaligen Supermarkt der 2014 geräumten US-Siedlung täg-lich bis zu 1500 Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises, der Stadt Heidelberg und des Universitätsklinikums Hei-delberg (UKHD) zeigten bei einem Medientermin am Mittwoch, 16. Dezember, die Räumlichkeiten und erklärten die Abläufe im Impfzentrum. 

Das zentrale Impfzentrum (ZIZ) für die Rhein-Neckar-Region auf dem Gelände des Patrick-Henry-Village.
Das zentrale Impfzentrum (ZIZ) für die Rhein-Neckar-Region auf dem Gelände des Patrick-Henry-Village ist betriebsbereit. (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

„Wir haben Wort gehalten und den vom Land als Starttermin avisierten 15. De-zember realisiert. Die Zusammenarbeit mit unseren beiden Partnern, der Stadt Heidelberg und dem Universitätsklinikum, hat hervorragend geklappt und das Er-gebnis sehen Sie vor sich: Das Zentrale Impfzentrum kann nun sofort in Betrieb genommen werden. Ich danke allen Mitwirkenden für diese gemeinsame und er-folgreiche Kraftanstrengung. Das Impfzentrum ist ein echter Lichtblick für alle Bürgerinnen und Bürger, denn nun ist sichtbar, dass das Impfen bald Realität wird“, sagte Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises. Der Kreis wird das ZIZ künftig im Auftrag des Landes betreiben.

Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises, der Stadt Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) zeigten bei einem Medientermin am Mittwoch, 16. Dezember, die Räumlichkeiten und erklärten die Abläufe im Impfzentrum (v.l.n.r. Landrat Dallinger, UKHD-Vorstandsvorsitzender Prof. Autenrieth, OB Prof. Würzner, ZIZ-Leiter Schulze und Dezernentin Kuss).
Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises, der Stadt Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) zeigten die Räumlichkeiten und erklärten die Abläufe im Impfzentrum (v.l.n.r. Landrat Dallinger, UKHD-Vorstandsvorsitzender Prof. Autenrieth, OB Prof. Würzner, ZIZ-Leiter Schulze und Dezernentin Kuss). (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

Die Stadt Heidelberg kümmerte sich um die Ertüchtigung des Gebäudes und die notwendige Infrastruktur. „Ich bin sehr zufrieden, dass Stadt, Kreis und Klinikum diesen Standort in kürzester Zeit aufbauen konnten. Stadtwerke, Fachämter, Feuerwehr, THW und viele mehr haben quasi Tag und Nacht an der Infrastruktur gearbeitet. Es war wichtig, dass das Impfzentrum nahe am Universitätsklinikum mit all seiner Expertise bleibt – dafür habe ich mich intensiv eingesetzt. Wir haben nun die Voraussetzungen geschaffen, um schnell viele Menschen impfen zu kön-nen. Das ist ein enormer Schritt zurück in ein Leben, wie wir es vor der Pandemie kannten“, bekräftigte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. 

„Das Universitätsklinikum Heidelberg unterstützt die Impfstrategie der Landesre-gierung mit medizinischer Expertise und der großen Erfahrung unserer Kranken-hausapotheke im Umgang mit sensiblen Wirkstoffen. Aktuell rechnen wir damit, dass in der Rhein-Neckar-Region zunächst der Impfstoff der Firmen BioN-Tech/Pfizer zum Einsatz kommen wird. Hierbei handelt es sich um einen wirksa-men mRNA-Impfstoff, der die Anwender jedoch vor logistische Herausforderun-gen stellt. Da dieser Impfstoff bei circa minus 80 Grad gelagert und transportiert werden muss, wird er zunächst in speziell überwachten Tiefkühlschränken am UKHD zwischengelagert und dann nach Bedarf und in lückenloser Wahrung der Kühlkette an das ZIZ ausgeliefert. Vor der Anwendung muss der Impfstoff aufgetaut und anschließend mit isotonischer Kochsalzlösung ,aufgefüllt‘ werden. Die gute und zielgerichtete Zusammenarbeit mit Landratsamt und der Stadt Heidel-berg beim Aufbau des ZIZ zeigt uns erneut, dass die Region in der Krise fest zusammenhält und wir sind froh, unseren Beitrag leisten zu können“, ergänzte Prof. Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg. 

Wartebereich im zentralen Impfzentrum (ZIZ) für die Rhein-Neckar-Region auf dem Gelände des Patrick-Henry-Village.
Wartebereich im zentralen Impfzentrum (ZIZ) für die Rhein-Neckar-Region auf dem Gelände des Patrick-Henry-Village. (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

Bei einem Rundgang durch das Gebäude erläuterte Christoph Schulze, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, die Abläufe und die einzelnen Stationen. Nach der An-meldung, wo unter anderem Termin (ohne bekommt man keinen Zutritt) und Impf-berechtigung kontrolliert werden, geht es direkt weiter in eine Registrierungska-bine. Hier werden die Daten der Impflinge erfasst.

Danach findet eine Gruppenaufklärung für bis zu acht Personen in einer größeren Kabine statt, in der ein kurzes Informationsvideo über diese Schutzimpfung ge-gen das Coronavirus gezeigt wird. Anschließend geht es in eine Einzelkabine zu einem Arzt. Wenn der Impfling schriftlich sein Einverständnis zur Impfung gege-ben hat, kann er sich in die nächste Einzelkabine begeben, in welcher medizini-sches Fachpersonal die Spritze mit dem Impfstoff verabreicht. Nach dem „Pieks“ sollen die Geimpften noch in einem Wartebereich Platz nehmen – im Fall ge-sundheitlicher Beschwerden steht ein Sanitätsbereich zur Verfügung. „Die Impf-strategie des Landes Baden-Württemberg rechnet mit mindestens 1500 Impfun-gen pro Tag in jedem ZIZ. Mit unseren 16 Impfkabinen und dem Personaleinsatz können wir diese Vorgabe locker einhalten“, zeigte sich ZIZ-Leiter Christoph Schulze optimistisch. 

Am Ende des Rundgangs betonten Landrat Dallinger, Oberbürgermeister Prof. Würzner und UKHD-Vorstandsvorsitzender Prof. Autenrieth Prof. Autenrieth, wie wichtig eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung ist: „Jeder zugelassene Impfstoff hat ein sehr umfangreiches Prüf- und Testverfahren hinter sich. Die Be-völkerung kann sich darauf verlassen, dass die Präparate wirksam und sicher sind. Der Weg zurück in die Normalität führt nur über die Impfung – daher ist es ungemein wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, sobald Termine für sie zur Verfügung stehen.“ 

Hintergrundinfos zum ZIZ

  • Grundfläche: ca. 3700 Quadratmeter
  • Verlegte Kabel: rund 50 Kilometer
  • Ausstattung: 35 Schreibtische, 45 kleinere Tische, rund 300 Stühle
  • 16 Impfkabinen
  • 13 Ärzte und 12 medizinische Fachangestellte sind ständig vor Ort
  • Betriebszeiten: täglich von 7 bis 21 Uhr

Damit kann bei entsprechender Verfügbarkeit des Impfstoffs die Vorgabe des Landes (1500 Impfungen pro Tag) erfüllt werden

  • Vom ZIZ aus starten auch die 5 mobilen Impfteams (jeweils à 3 - 4 Personen)
  • Geplanter Personaleinsatz bei Vollauslastung: bis zu 100 Personen im Zwei-Schicht-System

Pressemitteilung des Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Weiterführende Informationen
Informationen zur Impfstrategie des Landes Baden-Württemberg
FAQ des Robert Koch-Instituts zur Corona-Impfung

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