Aktuelles
aus dem Gemeinderat
In regelmäßigem Abstand tagen die Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Heidelberg, um über aktuelle Projekte zu debattieren und abzustimmen. Die letzte Sitzung fand am 11. Dezember 2014.
Weitere Informationen zur Arbeit des Gemeinderates, zu den Sitzungen, zu den Mitgliedern sowie alle Sitzungsunterlagen finden sich unter www.heidelberg.de/gemeinderat.
Aktuelle Beiträge der Gemeinderäte finden Sie in den „Stimmen aus dem Gemeinderat“ im wöchentlich erscheinenden Stadtblatt, dem Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner startet in seine zweite Amtszeit
Mit einem klaren Bekenntnis zu Weltoffenheit und Toleranz, sozialer Verantwortung und einer gelebten Beteiligungskultur ist Dr. Eckart Würzner in seine zweite Amtszeit als Heidelbergs Oberbürgermeister gestartet. Bei der feierlichen Amtseinführung vor dem Gemeinderat im Großen Rathaussaal und einem anschließendem Empfang in der Stadthalle skizzierte Würzner am Donnerstagabend seine Agenda für die kommenden Jahre an der Spitze der 150 000-Einwohner-Stadt.
„Heidelberg erlebt derzeit eine Boomphase wie schon lange nicht“, sagte Würzner und erwähnte exemplarisch neue Perspektiven durch die Konversion der ehemaligen US-Areale, durch die Errichtung neuer Schulen und Kindergärten, durch die Auszeichnung als UNESCO City of Literature, die Ausweitung der Seniorenarbeit oder durch die Internationale Bauausstellung.
„Es entstehen neue Perspektiven für die, die hier leben genauso wie für Menschen, die nach Heidelberg zuziehen“, erklärte Würzner. Man wolle jedem und jeder die Chance auf einen Platz in der Mitte der Stadtgesellschaft bieten – gerade auch den Flüchtlingen, die infolge von Krieg und Vertreibung nach Deutschland kommen. „Heidelberg ist eine internationale, weltoffene, tolerante und soziale Stadt und wird das in Zukunft sogar noch stärker sein. Semper apertus – immer offen: Der Leitspruch der Universität gilt für ganz Heidelberg.“
Beteiligungskultur erschließt neue Möglichkeiten
Ein wesentliches Merkmal in der Stadtentwicklung müsse auch weiter eine intensive Beteiligung der Bürgerschaft sein. „Mit dieser Beteiligungskultur erschließen wir uns ganz neue Möglichkeiten für die kommenden Jahre. Die Entwicklung der Konversionsflächen oder des Konferenzzentrums zeigen auf, wie erfolgreich dieser Weg ist“, erklärte Würzner. Auf anderen Feldern profitiere die Stadt schließlich schon seit langem vom – oft ehrenamtlichen – Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. „Initiativen, Vereine und soziale Gruppen leisten bei uns eine hervorragende Arbeit vor Ort. Uns sollte bewusst sein, dass wir nur im Zusammenspiel mit diesen ehrenamtlichen Partnern angemessene Antworten auf Entwicklungen wie die Alterung unserer Gesellschaft oder die zunehmende Vereinzelung der Menschen geben können“, so Würzner.
Als konkrete Vorhaben für seine zweite Amtszeit nannte Würzner die Schaffung von preiswertem Wohnraum, den Ausbau des Straßenbahnnetzes sowie neue Radverkehrsachsen, Investitionen in Straßen, Schulen und Kitas und den Bau eines neuen Konferenzzentrums. Zudem müssten Unternehmen und Forschungseinrichtungen attraktive Entwicklungsmöglichkeiten angeboten werden.
Wieder aufgreifen möchte der Oberbürgermeister die Idee, den Neckar für die Bürgerschaft erlebbarer zu machen. „Wir sollten nicht das Ziel aufgeben, den Neckar als Lebensraum für alle Menschen in Heidelberg zurückzuerobern. Ich werde mich dafür einsetzen, über einen breiten Bürgerdialog neue Möglichkeiten zu erarbeiten und dann auch umzusetzen“, erklärte Würzner. Auch das Konzept eines Grüngürtels um das Stadtzentrum möchte Würzner aufgreifen: „Ein sogenannter Landwirtschaftspark, der ganz neue Vernetzungen zwischen den Stadtteilen mit Verbindungsachsen nach Schwetzingen und Mannheim entstehen lassen könnte“, präzisierte der Oberbürgermeister.
Nur kurz ging Würzner auf die Entwicklungen und Erfolge seiner ersten Amtszeit ein und betonte: „Das alles war nur möglich, weil wir im Gemeinderat über alle Parteigrenzen hinweg konstruktiv zusammengearbeitet haben.“ Konkret hat sich die Zahl der Kitaplätze seit 2006 fast verdreifacht, in die Sanierung der Schulen flossen über 150 Millionen Euro, die Bahnstadt wandelt sich vom Güterbahnhofsareal zu einem beliebten Stadtteil mit aktuell rund 2.000 Bewohnern, dank einer einmaligen Gemeinschaftsaktion von Politik und Bürgerschaft wurde das Theater der Stadt saniert und erweitert und zudem konnte auch das Angebot für Jugendliche und Senioren gestärkt und Heidelbergs Engagement im Umweltschutz ausgeweitet werden.
Regierungspräsidentin: „Wohl der Stadt in besten Händen“
Die Karlsruher Regierungspräsidentin Nicolette Kressl würdigte in ihrer Ansprache vor dem Gemeinderat im Rathaussaal die bisherige Arbeit von Würzner: „Als Bürgermeister und dann als Oberbürgermeister haben Sie seit vielen Jahren die Geschicke dieser Stadt an herausragender Stelle verantwortlich und erfolgreich mitgestaltet. Ich bin mir sicher, dass das Wohl der Stadt Heidelberg und aller ihrer Einwohner bei Ihnen weiterhin in den besten Händen ist und dass Sie dieses Wohl auch in der neuen Amtszeit nach besten Kräften fördern werden“, sagte Kressl.
Beim abendlichen Empfang in der Stadthalle betonte der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, in seinem Grußwort die enge Zusammenarbeit mit dem Rathaus: „Stadt und Universität stehen in einem untrennbaren Verhältnis: Geht es dem einen schlecht, leidet auch der andere. Feiert der eine, hat der andere ebenfalls Grund zur Freude“, so Eitel. Florian Barth, Pfarrer der evangelischen Kappelengemeinde in der Plöck, sagte in seinem Grußwort: „Ich glaube, gerade das ist das echte Heidelberg: Vertrauen, Respekt voreinander, Vielfalt der Generationen und Milieus und Kulturen, der lebendige Geist. Das alles fließt in Heidelberg in besonderer Weise zusammen.“ Jörn Fuchs, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Stadtteilvereine, erklärte in seinem Grußwort: „Eine Aufgabe des Oberbürgermeisters ist, für Mut zu sorgen: Mut bei Stadtverwaltung und Gemeinderat zu transparenteren Entscheidungen und Mut bei uns Bürgern, diese schöne Stadt weiter zu entwickeln.“
Weitere Infos
Rede OB im Rathaus (147 KB)
Rede OB in der Stadthalle (135 KB)