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Gemeinderat beschließt Anpassung der Kindergartenentgelte – Erste Erhöhung seit über sechs Jahren

Erzieherin beim Vorlesen (Foto: Dorn)Das Elternentgelt für die Betreuung in Kindergärten der Stadt sowie der evangelischen und katholischen Kirche in Heidelberg wird zum 1. Januar 2012 angepasst. Das hat der Gemeinderat am 27. Juli beschlossen.

„Nachdem wir seit über sechs Jahren die Kindergartenentgelte nicht erhöht haben, müssen wir nun aufgrund der allgemeinen Preis- und Kostensteigerung das Elternentgelt um durchschnittlich fünf Prozent erhöhen. Damit liegen wir deutlich unter der allgemeinen Kostensteigerung. Wichtig ist uns, dass insbesondere untere Einkommensgruppen weniger stark belastet und die Vergünstigungen für kinderreiche Familien weiter verbessert werden“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner. Die Stadt Heidelberg sowie die evangelische und katholische Kirche in Heidelberg verwenden seit 2005 dasselbe Entgeltsystem für Kindertagesstätten. Dies soll auch in Zukunft beibehalten werden.

Gestaffelte Beiträge je nach Einkommen

Die Beiträge der Eltern werden auch weiterhin nach Einkommen gestaffelt, wobei die fünf Einkommensstufen angepasst werden. Die Änderungen sehen vor, dass die niedrigste Stufe für Einkommen bis zu 24.960 Euro pro Jahr gilt. Sie orientiert sich am steuerrechtlichen Existenzminimum für eine Familie mit zwei Kindern. Bei den folgenden Stufen erhöht sich der Betrag jeweils um gut 12.000 Euro, so dass ab einem Einkommen von 61.860 Euro der höchste Beitragssatz entfällt.

Die Höhe des jeweiligen Entgelts ist natürlich auch abhängig vom Betreuungsumfang. So würde ab 2012 ein Kindergartenplatz mit sechs Stunden Betreuung täglich in der niedrigsten Einkommensgruppe 66 Euro monatlich kosten, in der höchsten Einkommensgruppe 138 Euro. Bei einer Betreuung von zehn Stunden täglich werden 126 Euro (Stufe 1) bzw. 278 Euro (Stufe 5) pro Monat fällig. Dies heißt, dass es je nach neuer Einkommensgruppe und Betreuungszeit sowohl zu Senkung als auch zu Erhöhungen bei den monatlichen Entgelten kommen kann. Im Durchschnitt liegt die Erhöhung unter Berücksichtigung der geänderten Einkommensstufen und der höheren Entlastung für größere Familien bei unter fünf Prozent.

Kinderreiche Familien entlasten

Familien mit mehreren Kindern werden auch weiterhin von der Geschwisterermäßigung profitieren. Je nach Anzahl der in einer Einrichtung betreuten Kinder gilt wie bisher einen Rabatt von 25 Prozent bei zwei Kindern oder 62,5 Prozent bei vier Kindern. Zudem können Familien ab dem zweiten Kind einen jährlichen Freibetrag in Höhe von 4.000 Euro pro Kind vom Bruttoeinkommen abziehen, was zur Eingruppierung in einen günstigeren Stufentarif führen kann. Mit dieser neuen Regelung wird der gewährte Freibetrag nahezu verdoppelt.

Mit dem Heidelberg Pass + bald zwei Kindergartenjahre beitragsfrei

Eine besondere Förderung erhalten auch Familien mit einem Heidelberg Pass +. Bislang ist für diese Familien das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei. Ab dem Jahr 2012 soll dies auch für das vorletzte Kindergartenjahr gelten.

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