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Verkehrsentwicklungsplan 2035: Gemeinderat beschließt Konzept für die Bürgerbeteiligung

Von Carsharing über den Ausbau des Radverkehrs bis hin zum emissionsfreien Nahverkehr: Die Mobilität in Heidelberg verändert sich. Darauf reagiert die Stadt Heidelberg mit einem neuen Verkehrsentwicklungsplan. In seiner Sitzung am 28. März 2019 hat der Gemeinderat nun einstimmig das Konzept für die begleitende Bürgerbeteiligung beschlossen. Beginnen soll sie in der zweiten Jahreshälfte 2019.

Grundlage für die Bürgerbeteiligung bildet eine Situationsanalyse, die von einem Fachgutachterbüro erstellt wird. Ausgehend von den Ergebnissen und den städtischen Zielen sollen Bürgerinnen und Bürger, Pendlerinnen und Pendler sowie weitere wichtige Interessengruppen Ziele für Mobilität und Verkehr in Heidelberg formulieren. In einem zweiten Schritt können mögliche Verkehrsszenarien gebildet und daraus Handlungsfelder und Maßnahmenkonzepte abgeleitet werden.

Veranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger, Stadtteile sowie Pendlerinnen und Pendler

Bei einer öffentlichen Auftaktveranstaltung werden die Ergebnisse der Situationsanalyse vorgestellt und die Ziele der künftigen Verkehrsentwicklung thematisiert. Darüber hinaus soll veranschaulicht werden, wie die Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes ablaufen wird.

Insgesamt sechs Lokalkonferenzen bringen den Verkehrsentwicklungsplan vor Ort in die Stadtteile. Alle Einwohnerinnen und Einwohner der jeweiligen Stadtteile sind dazu eingeladen. Die Einteilung orientiert sich an der Lage und Einwohnerzahl der Stadtteile:

  • Südost: Boxberg, Emmertsgrund
  • Südwest: Rohrbach, Kirchheim
  • West: Pfaffengrund, Bahnstadt, Wieblingen
  • Ost: Schlierbach, Ziegelhausen
  • Nord: Handschuhsheim, Neuenheim
  • Zentrum: Altstadt, Bergheim, Weststadt, Südstadt

Bei einer Pendlerkonferenz können Arbeitnehmer und Arbeitgeber ihre Sicht in den Prozess miteinbringen. Denn sie haben einen wesentlichen Anteil am Verkehrsaufkommen der Stadt: Insgesamt 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Heidelberg sind Einpendlerinnen und Einpendler. Ein Großteil kommt aus Mannheim, Ludwigshafen und Leimen.

Bei einer Abschlussveranstaltung werden das Ergebnis aus dem Prozess und das weitere Vorgehen vorgestellt. Bei Bedarf sollen Elemente der Online-Beteiligung zu konkreten Fragestellungen eingesetzt werden. Um eine weitere Datengrundlage für den Prozess zu erhalten, wird in der kommenden Heidelberg-Studie der Themenschwerpunkt „Verkehr“ sein. Im Rahmen der repräsentativen Heidelberg-Studie werden Bürgerinnen und Bürger jährlich unter anderem zur Lebensqualität in Heidelberg, zur Wahl der Verkehrsmittel und zur Kommunalpolitik befragt.

Arbeitskreis Verkehrsentwicklungsplan

Der Arbeitskreis „Verkehrsentwicklungsplan Gesamtstadt“ wird die Erstellung des Planes begleiten. Das zentrale, nichtöffentliche Gremium wird sich aus 73 Personen zusammensetzen. 30 Personen sollen Institutionen und Interessengruppen vertreten, 15 Personen ihren jeweiligen Stadtteil sowie eine Person die Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Weitere Mitglieder werden fünf Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats sein sowie 22 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger. Zudem wird der Arbeitskreis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung fachlich begleitet.

www.heidelberg.de/vep 

Hintergrund: Der letzte Verkehrsentwicklungsplan für Heidelberg wurde 1994 aufgestellt und 2001 fortgeschrieben. Er definiert die übergeordneten Strategien und Ziele für einen umwelt-, stadt- und sozialverträglichen Verkehr und dient der Koordination aller verkehrsrelevanten Planungen in der Stadt. Der Verkehrsentwicklungsplan 2035 soll schwerpunktmäßig folgende Themen behandeln: Netzkonzepte für alle Verkehrsarten, Konzept Mobilitäts- und Verkehrsmanagement, Konzept für den ruhenden Verkehr, Integration anderer Planungen (zum Beispiel Stadtentwicklungs- und Umweltplanung), Umweltauswirkungen des Verkehrs, insbesondere des motorisierten Individualverkehres (Klimaverträglichkeit, Treibhausgasbilanz), Verkehrssicherheit, Wirtschaftsverkehr und Elektromobilität.

(Erstellt am 29. März 2019)
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