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Theatersanierung Heidelberg:

Der Grundstein ist gelegt!

(v.l.): Ivica Fulir, Technischer Direktor des Theaters, Architekt Felix Waechter, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Intendant Peter Spuhler, Bürgerkomitee-Vorstand Wolf Meng, Großspender Manfred Lautenschläger und Wolfgang Marguerre sowie Erster Bürgermeister Bernd Stadel bei der Theater-Grundsteinlegung in Heidelberg (Foto: Rothe)

Die Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg hat am 10. Juni 2010 den Grundstein für das „neue“ Heidelberger Theater gelegt. „Ein bundesweit einzigartiges bürgerschaftliches Engagement hat es ermöglicht, dass wir dieses große Sanierungsprojekt verwirklichen können“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner vor rund 150 Gästen bei der feierlichen Grundsteinlegung in Heidelberg. Mehr als 16 Millionen Euro an privaten und unternehmerischen Spenden fließen in das größte Heidelberger Hochbauprojekt der letzten Jahre, das mit Gesamtkosten in Höhe von 53 Millionen Euro veranschlagt ist. Das sanierte Theater soll im Herbst 2012 wiedereröffnet werden.

Das Haus im Herzen der Heidelberger Altstadt wird saniert und um einen zweiten Theatersaal mit großer Bühne, bester Sicht und hervorragender Akustik erweitert. Mit der Baumaßnahme soll ein auch in energetischer Hinsicht zukunftsweisendes Gebäudeensemble entstehen und der Spielbetrieb des Theaters und Philharmonischen Orchesters unter zeitgemäßen Arbeitsbedingungen gesichert werden. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „2012 wird Heidelbergs Kulturleben reicher sein. Auch die Innenstadtentwicklung wird von Heidelbergs ‚neuem‘ Theater enorm profitieren.“

Zu den laufenden Rohbauarbeiten erklärte Erster Bürgermeister Bernd Stadel, dass man exakt im Zeitplan sei. 5.000 Kubikmeter Beton, 1.000 Tonnen Stahl und mehr als 500 Fassadenteile werden bis März 2011 verbaut werden. Danach folgen die Installationen und Ausbauarbeiten. Geplant ist, dass im Frühjahr 2012 die Theatermacher nach und nach an ihren angestammten Platz zurückkehren und mit dem Probebetrieb beginnen.

Architekt Felix Waechter vom Darmstädter Architekturbüro Waechter + Waechter umriss prägnant die Stärke des Entwurfs für die Sanierung und Erweiterung des Heidelberger Theaters: „Unser Ziel war, die großvolumige Nutzung des Theaters mit Respekt vor dem historisch Gewachsenen einzufügen, ohne den Maßstab der Umgebung zu sprengen und trotzdem das Neue als solches sichtbar zu machen.“

Wolf Meng vom Bürgerkomitee zur Rettung des Heidelberger Theaters erinnerte daran, dass es im 19. Jahrhundert ebenfalls ein „Theatercomitée“ war, das den Bau des Theaters privat betrieben und durchgesetzt hatte. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten werde Heidelberg heute bundesweit für seine aktive und kämpferische Bürgerschaft bewundert. Mehr als 10.000 Menschen hätten sich zu „Wir retten unser Theater“ bekannt.

Großspender Wolfgang Marguerre erklärte bei der Grundsteinlegung: „Mir liegt sehr am Herzen, dass wir uns in Heidelberg dafür einsetzen, das Historische zu bewahren und Neues zu schaffen. Bei der Theatersanierung wird dies gelingen und ich freue mich, dazu beitragen zu können. 2012 werden wir in einem wunderschönen, qualitätsvollen Haus Theater genießen können. Das ist eine wunderbare Perspektive für die Kulturstadt Heidelberg.“

Intendant Peter Spuhler freute sich: „Für diejenigen, die viele Stunden, Jahre, oftmals ihr Leben im alten Theater zugebracht haben, ja, für uns alle, ist das ein Glückstag. Unser Dank gilt den vielen Tausend Heidelbergern, die es möglich gemacht haben, dass der Traum ‚Theatersanierung‘ wahr wurde. Wir blicken alle mit großer Erwartung auf die Fertigstellung.“

Mit mehr als nur drei obligatorischen Hammerschlägen besiegelten Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Bernd Stadel, Intendant Peter Spuhler, Architekt Felix Waechter, die beiden Großspender Wolfgang Marguerre und Manfred Lautenschläger, Wolf Meng vom Bürgerkomitee sowie der Technische Direktor des Theaters, Ivica Fulir, die Grundsteinlegung. Im Zylinder, der in den Grundstein eingelegt wurde, befinden sich Zeitzeugnisse wie Baupläne, Münzen, das aktuelle Spielzeitheft des Theaters, eine CD mit den Namen aller bisherigen Spender sowie ein Exemplar der Rhein-Neckar-Zeitung vom 10. Juni 2010.

Bei der Grundsteinlegung anwesend war auch Holger Schultze, der als Nachfolger von Peter Spuhler das „neue“ Heidelberger Theater im Herbst 2012 als Intendant eröffnen wird.

Fakten zum sanierten Heidelberger Theater

  • Knapp 10.000 Quadratmeter Nutzfläche stehen dem Theater nach der Sanierung zur Verfügung.
  • Der Bau wird sich sensibel in das Altstadt-Quartier einfügen und geschickt Alt und Neu verbinden.
  • Das Haus bietet künftig erhebliche Verbesserungen für Besucher und Mitarbeiter.
  • Das Theater wird sich schaufensterartig zum Straßenraum öffnen und Einblicke in die Theaterarbeit gewähren.
  • Der neue Theatersaal soll Platz für 550 Zuschauer bieten und mit einem mobilen Bühnenportal ausgestattet sein,
    das den unterschiedlichen Anforderungen von Oper, Tanz und Schauspiel gerecht wird.
  • Der historische Saal bleibt als zweite Spielstätte und Veranstaltungsort erhalten.
  • Der Zugang zu den Spielstätten wird barrierefrei sein.
  • Das Theater setzt mit innovativer Erd- und Abwärmenutzung Zeichen in Sachen Klimaschutz.

Zur Geschichte des Heidelberger Theaters

Die Städtische Bühne in der Theaterstraße 6 wurde von Stadtbaumeister Ludwig Lehndorff in spätklassizistischem Stil erbaut und am 31. Oktober 1853 mit einer Aufführung von Friedrich Schillers „Die Braut von Messina“ eröffnet. Noch im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude mehrmals erweitert. Innen- und Außenumbauten fanden 1924 statt. Bei einer umfassenden Sanierung von 1987 bis 1990 wurde auf der nördlichen Seite der Städtischen Bühne das sogenannte „Glasfoyer“ ergänzt. Im Oktober 2006 musste das Theatergebäude aufgrund gravierender Sicherheitsmängel zeitweise geschlossen werden. Im November 2006 traf der Gemeinderat der Stadt Heidelberg den Grundsatzbeschluss zur Sanierung des städtischen Theaters. 2008 gaben die Räte grünes Licht für die Ausführung des optimierten Entwurfs des Darmstädter Architekturbüros Waechter + Waechter. Seit September 2009 wird das Heidelberger Theater saniert und baulich erweitert.

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