„Stimme der Altstadt“: Bundesverdienstkreuz an Dr. Karin Werner-Jensen verliehen
Oberbürgermeister Eckart Würzner dankte für außergewöhnliches Engagement für Heidelberg
Dr. Karin Werner-Jensen engagiert sich seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise für Heidelberg und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Für ihre außergewöhnlichen Verdienste um das Allgemeinwohl ist sie am Mittwoch, 16. Oktober 2024, mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Oberbürgermeister Eckart Würzner überreichte die Auszeichnung bei einem Festakt im Spiegelsaal des Gebäudes Prinz Carl.
„Dr. Karin Werner-Jensen zeichnet ihre Energie, ihre Schaffenskraft und ihren Willen aus, Heidelberg und die Welt im Gesamten besser zu machen. Herzlichen Dank für Ihr herausragendes Engagement für Heidelberg und die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt – im Gemeinderat, im Stadtteilverein Altstadt und in vielen weiteren Bereichen“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner in seiner Laudatio: „Wir brauchen in Heidelberg Menschen wie Dr. Karin Werner-Jensen, die sich für das Allgemeinwohl und die Schwächsten in unserer Gesellschaft einsetzen, um ihnen Gehör zu verschaffen und gute Lösungen für sie zu finden.“
Für 20 Jahre – von 1994 bis 2014 – gehörte Dr. Karin Werner-Jensen, langjährige Fernsehjournalistin im Kultur- und Sozialbereich, dem Heidelberger Gemeinderat an. Davon und danach war Sie Mitglied des Bezirksbeirats Altstadt. Die Geehrte ist aufgrund ihrer vielfältigen, kommunalpolitischen Aktivitäten eine „Stadträtin mit Leib und Seele“ gewesen, betonte Würzner: „Vieles von dem, was sie angestoßen hat, hat sich bis heute bewährt – wie die Einführung eines Ein-Euro-Mittagessens im Kindergarten für Kinder aus ärmeren Familien, die Finanzierung von Schuldnerberatungsstellen und die kostenlose Beratung für Familien in Kindertageseinrichtungen. Ihr war es immer besonders wichtig, dass Eltern schwierige Situationen nicht allein bewältigen müssen.“
Seit 2008 bietet die Stadt fachkompetente und kostenlose Elternberatung an, die auf die Initiative von Dr. Karin Werner-Jensen zurückgeht. Dabei können Familien direkt in der Kindertageseinrichtung mit erfahrenen Beraterinnen und Beratern vertraulich alle Fragen, die in Familien und Partnerschaften auftauchen, besprechen, gemeinsam Ideen entwickeln und Lösungswege finden. Bereits seit 2000 führte Dr. Karin Werner-Jensen in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Heidelberg psychologische Beratungen in evangelischen Kindertagesstätten durch. Bis heute berät sie als freie Mitarbeiterin des Diakonischen Werks monatlich Eltern in zwei Kitas.
„Ich hatte „viel Glück und viel Segen auf all meinen Wegen. Davon möchte ich etwas abgeben“ sagte Dr. Karin Werner-Jensen in ihrer Dankesansprache.
Stadträtin Prof. Dr. Anke Schuster sagte in ihrem Grußwort: „Das ist für mich Karin Werner-Jensen: leidenschaftlich, ehrlich und stets im Einsatz für eine bessere Gesellschaft – für ein echtes Miteinander – für gelebte Nächstenliebe unterwegs, geleitet von der Maxime: Jede/Jeder hat es verdient glücklich zu leben – gesehen zu werden – geholfen zu bekommen! Dafür gebührt Dir das Bundesverdienstkreuz – dazu gratuliere ich Dir ganz herzlich!“
Stadtteilverein Altstadt
Nach dem Ausscheiden als Stadträtin führte Dr. Karin Werner-Jensen von 2014 bis 2022 als Vorsitzende den Stadtteilverein Altstadt – als erste Frau in 125 Jahren. Intensiv eingebracht hat sie sich als „Stimme der Heidelberger Altstadt“ unter anderem bei Renovierungen von städtischen Gebäuden sowie der Organisation des jährlichen Seniorenherbstes und des traditionellen Brückenfestes. Ein besonderes Anliegen war ihr die Förderung des Schwimmunterrichts an Grundschulen, der nicht selbstständig von den Schulklassen finanziert werden konnte.
In zahlreichen Bürgerinitiativen – darunter beispielsweise als Mitbegründerin von „Leben in der Altstadt“ (LindA) – hat sich Dr. Karin Werner-Jensen fortlaufend für ein soziales, tolerantes, aber auch vielfältiges Heidelberg für alle Menschen eingesetzt. Ihr Engagement für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft zeigt sich auch als Mitgründerin in ihrer über 20-jährigen Tätigkeit als Erste Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Kinderschutz-Zentrums der AWO Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis. Darüber hinaus zeichnet sie sich durch vielfältige Unterstützung von Menschen in unterschiedlichsten Notsituationen aus, zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund oder Obdachlose.
Zudem war die Geehrte über 25 Jahre Hauptschöffin an Gerichten, am Landgericht Heidelberg und am Verwaltungsgericht Karlsruhe