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Trockenmauern

Trockenmauern sind typischerweise aus Bruchsteinen errichtete, unverfugte Mauern. Sie erfüllen oft eine Abgrenzungs- und Stützfunktion. Mauern von Ruinen historischer Bauwerke sowie andere ehemals verfugte Mauern haben durch Erosion des Mörtels einen Trockenmauer-Charakter erhalten.

Trockenmauern (Foto: Stadt Heidelberg)
Trockenmauern (Foto: Stadt Heidelberg)

Gesetzlich geschützt sind nach Paragraph 32 Naturschutzgesetz Baden-Württemberg Trockenmauern außerhalb von Siedlungsbereichen, die ohne Mörtel aufgeschichtet wurden, höher als einen halben Meter sind und eine Mauerfläche von mindestens zwei mal zwei Meter besitzen.

Trockenmauern stellen Ersatzlebensräume für Tier- und Pflanzenarten natürlicher Felsbiotope dar. Im ansonsten stark gestörten urbanen Bereich bietet eine Trockenmauer vielen Tieren und Pflanzen einen wichtigen Schutz- und Ruheort. Insbesondere das Lückensystem innerhalb der Mauer ist von Bedeutung und dient den Tieren als Zufluchtsort vor Feinden, Störungen und ungünstigen Witterungsverhältnissen.

Jedes dieser "Steingebilde" erweist sich bei genauerer Betrachtung als kompliziert aufgebautes Mosaik verschiedener Mikrohabitate, das eine oft reichhaltige, zum Teil auch speziell angepasste Flora und Fauna beherbergt. Weitere typische Merkmale der Trockenmauer sind ein extremes bis stellenweise sehr ausgeglichenes Mikroklima und ein hoher Strukturreichtum. Insbesondere stark besonnte Trockenmauern besitzen ein deutlich anderes Klima als ihre Umgebung und werden wesentlich von Faktoren wie Wärmespeicherung, Reflexion, Aufheizungseffekt, Windruhe und Feuchthaltevermögen bestimmt. Trockenmauern sind speziell in Mitteleuropa für bestimmte thermophile Floren- und Faunenelemente von besonderer Bedeutung. Der ökologische Wert einer Mauer und beispielsweise deren Besiedlungsmöglichkeit durch Reptilien sind unter anderem abhängig von der Exposition, vom verwendeten Steinmaterial, von der Nutzung der unmittelbaren Umgebung, vom Pflanzenbewuchs sowie der Anzahl und der Qualität der Unterschlupfmöglichkeiten in Form von Spalten und Fugen.

Hier einige Anregungen für die Pflege derartiger Biotope:

  • Bessern Sie Mauern und Treppen aus Natursteinen aus, belassen Sie dabei Fugen und Spalten und setzen Sie bei Bedarf die Steine neu auf.
  • Wird der Bewuchs auf der Mauerkrone oder auf der Mauer selbst zu üppig und die Beschattung somit zu stark, schneiden Sie die Pflanzendecke großzügig zurück.
  • Die Vegetation am Mauerfuß sollten Sie ein- bis zweimal im Jahr mähen.
  • Verzichten Sie soweit wie möglich auf den Einsatz von Pestiziden und Dünger.
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