Stadtporträt Bautzen
1991 ist die Partnerschaft mit Bautzen in einer stürmischen Phase direkt nach dem Fall der Mauer entstanden. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze im Jahr 1989 war der Grundgedanke für den Abschluss einer Städtepartnerschaft mit Bautzen, Hilfe für den Aufbau einer kommunalen Selbstverwaltung in den neuen Bundesländern zu leisten. Doch diese Hilfe beschränkte sich nicht auf die Umstrukturierung der Verwaltung. Die Stadt Heidelberg gab auch bei der Sanierung der schönen Bautzener Altstadt Unterstützung. Symbol dafür ist das sogenannte „Heidelberg-Haus“ in der Heringstraße, dessen Sanierung die Stadt Heidelberg mitfinanziert hat. Weiterhin wurde Bautzen vor allem in den Bereichen Jugend, Sport und Frauen finanziell unterstützt.
Inzwischen hat sich die Partnerschaft verändert und die Zusammenarbeit gewandelt. Nach dem zehnjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft im Jahr 2001 stehen die beiden Städte vor neuen Herausforderungen. Ein Highlight der Partnerschaft bildet, neben privaten und offiziellen Kontakten, das jährliche Internationale Jugendsportfest mit Teilnehmer/innen aus Heidelberg, Bautzen sowie Bautzens Partnerstädten Jelenia Góra (Polen) und Jablonec (Tschechische Republik).
Diese „Vernetzung mit den Partnerstädten Bautzens“ ist eine Besonderheit der Beziehung. Regelmäßig nimmt an der International Summer Science School (ISH) neben den zwei naturwissenschaftlich interessierten Jugendlichen aus Bautzen ein Teilnehmer aus Jelenia Góra oder aus Jablonec nad Nisou teil. 2005 wurde zur Festigung der Beziehungen mit der polnischen Partnerstadt Bautzens (Jenlenia Góra) eine Charta der Freundschaft unterzeichnet.
Partnerstadt Heidelbergs | seit 1991 |
Lage | Im östlichen Teil Sachsens in der Oberlausitz zwischen Dresden und der polnischen Grenze gelegen (je etwa 50 Kilometer), gilt Bautzen mit seiner mittelalterlichen Stadtbaukunst als die Stadt der Türme und Bastionen. |
Einwohner | ca. 39.000 (Stand 2018) |
Zeitverschiebung | keine |
Währung | Euro |
Offzielle Sprachen | Deutsch, Sorbisch |
Universität/Studierende | Staatliche Studienakademie Bautzen (Berufsakademie Sachsen) mit rund 500 Studierenden |
Wichtige Wirtschaftszweige | Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Maschinenbau |
Erwähnenswertes | Etwa fünf bis zehn Prozent der Bautzener Stadtbevölkerung sind sorbischer Abstammung. Die Sorben sind die Angehörigen des kleinsten slawischen Volkes. Vor über 1000 Jahren besiedelten slawische Stämme große Teile Mittel- und Norddeutschlands, heute gibt es nur in der Lausitz noch etwa 60.000 Deutsche sorbischer Abstammung. Bautzen ist Sitz verschiedener kultureller und politischer Einrichtungen der Sorben wie Schulen und Kindergärten, in denen man sorbisch lernen und sprechen kann, Kultureinrichtungen wie das Sorbische Institut und die Domowina, dem Dachverband der Lausitzer Sorben. |
Partnerstädte | Neben Heidelberg noch vier weitere: Worms, Dreux (Frankreich), Jablonec nad Nisou (Tschechische Republik), Jelenia Góra (Polen) |