Wo geht die neue Brücke lang?
Die neue Brücke beginnt an der Großen Ochsenkopfwiese und führt über die B 37, die Vangerowstraße und den Neckar bis zum nördlichen Neckarufer. Die neue Rad- und Fußwegbrücke über den Neckar ist Teil der zukünftigen Nord-Süd-Radachse zwischen den großen Konversionsflächen und Stadtteilen im Süden und dem Neuenheimer Feld im Norden. Sie setzt den von der Pfaffengrunder Terrasse in der Bahnstadt über die Da-Vinci-Straße und die im Bau befindliche Gneisenaubrücke kommende Radhauptachse bis zum Campus-Boulevard neben den Marsilius-Arkaden fort.
Welche Rolle spielt die Brücke für das Radwegenetz?
Zusammen mit der Gneisenaubrücke bildet sie eine neue Fahrradhauptachse. Zum einen wird sie die stark wachsenden Stadtteile im Süden mit dem Neuenheimer Feld im Norden, mit seinen vielen Klinik- und Universitätseinrichtungen, verbinden. Zum anderen soll in der Bahnstadt die zukünftige Radschnellverbindung zwischen Schwetzingen und Heidelberg an diese Achse anschließen und in Bergheim die geplante Radschnellverbindung zwischen Mannheim und Heidelberg. An der Pfaffengrunder Terrasse soll sowohl eine Verknüpfung zur vorgesehenen Radschnellverbindung nach Schwetzingen als auch der Anschluss an einen Radweg zum Patrick-Henry-Village geschaffen werden. Die Radhauptachse leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, die Achse Ernst-Walz-Brücke – Mittermeierstraße zu entlasten. Die neue Neckarquerung ersetzt außerdem mittelfristig den Fußgängersteg des Wehres Wieblingen, welcher im Zuge des Wehrneubaus entfallen wird.
Wie profitiert Bergheim von dem Neubau?
Durch zwei barrierefreie Zufahrtsrampen und zwei zusätzliche Treppenaufgänge werden in Bergheim-West gute Anbindungsmöglichkeiten geschaffen, die auch von den angrenzenden Quartieren leicht zu erreichen sein werden. Einen weiteren Nutzen für Bergheim – wie auch Heidelberg insgesamt – ist die Reduzierung des Autoverkehrs, weil die verbesserten Radwegeverbindungen den Umstieg aufs Rad befördern.
Sowohl am nördlichen Neckarufer wie auch in Bergheim-West werden die angrenzenden Freiräume weiterentwickelt – nicht nur zum Passieren, sondern auch zum Verweilen. Dies umfasst den Bereich zwischen den beiden zukünftigen Brücken an der Ochsenkopfwiese als auch den sog. Gneisenaupark zwischen B37 und Vangerowstraße.
Wie sieht die neue Brücke aus?
Der Siegerentwurf sieht eine zurückhaltend gestaltete Brücke vor, die mit einer großzügig geschwungenen Linienführung vom Ochsenkopf kommend entlang des östlichen Randes des Gneisenauplatzes durch die Wipfel der weitgehend erhaltenen Bäume führt. Über dem Neckar bietet die Brücke Sitzgelegenheiten mit Aussicht auf die Stadtkulisse.
Die Sieger, Schlaich Bergemann Partner für die Brücke, und Latz und Partner für die Freianlagen, haben einen Planungsauftrag erhalten. Die bisherigen Vorschläge wurden auf ihre Machbarkeit hin geprüft und der Entwurf in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung weiterentwickelt. Zur Festlegung des erforderlichen Untersuchungsrahmens der Umweltverträglichkeitsprüfung fand 2022 ein sogenanntes Scoping statt.
Was sind die nächsten Schritte?
Die Planung ist mit vielen Interessengruppen und Betroffenen abzustimmen. Die Auswirkungen des Bauwerks und seiner Herstellung auf die Umwelt muss gutachterlich untersucht werden und die Genehmigungs- und Förderfähigkeit mit einzelnen Behörden abgestimmt werden. Nach Bestätigung durch den Gemeinderat, kann die Genehmigungsplanung erstellt und beim Regierungspräsidium in Karlsruhe ein Antrag auf Planfeststellung gestellt werden. Erst wenn die Planung per Beschluss festgestellt wurde, können die Bauleistungen zur Auftragsvergabe ausgeschrieben werden.
Was ist bisher passiert?
In den Jahren 2018 bis 2020 fand ein internationaler Planungswettbewerb statt, in welchem unterschiedliche Vorschläge für die neue Brücke und die angrenzenden Freiflächen diskutiert und bewertet wurden. Die Bürgerschaft und wichtige Interessensgruppen (Stadtteilvereine, Bezirksbeiräte, Universität, Beirat für Menschen mit Behinderungen, ADFC, Interessengemeinschaft Rad, Interessengemeinschaft Fuß) wurden mittels Bürgerbeteiligung intensiv eingebunden. Der Prozess wurde gesteuert und begleitet von der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg in enger Kooperation mit der Stadt Heidelberg. Bedürfnisse und Erfahrungen von künftigen Nutzerinnen und Nutzern sowie Anwohnerinnen und Anwohnern wurden so rechtzeitig in die Planung mit eingespeist.