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FAQ

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Smart City?

Eine „Smart City“ vernetzt neue Technologien und moderne Informations- und Kommunikationstechniken aus den Bereichen Energie, Mobilität, Stadtplanung, Verwaltung und Kommunikation so miteinander, dass sich die Lebensqualität für die Bewohner steigert. Dadurch profitiert auch die Nachhaltigkeit der Stadt, da beispielsweise Verkehrsflüsse durch intelligente Systeme aufeinander abgestimmt werden oder Beleuchtung nur bei Bedarf eingesetzt wird. Zum Konzept einer Smart City gehört auch die Digitalisierung der Verwaltung: Dienste, für die bisher persönliches Vorsprechen notwendig war, können künftig online abgewickelt werden.


Warum ist es gut, eine Smart City zu werden?

Zum einen, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger angenehmer zu machen. Zum anderen können durch digitale Dienste Herausforderungen der Zukunft gelöst werden. So werden 2050 laut einer Studie der Vereinten Nationen voraussichtlich knapp zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben, davon zwei Drittel in Großstädten. Das bringt viele Probleme mit sich. Zum Beispiel: Platzmangel, Luftverschmutzung, Staus, Engpässe bei der Wasser- und Stromversorgung. Infrastrukturen müssen deshalb zukünftig digital und intelligent zugleich sein.


Was ist Heidelbergs Weg in die digitale Zukunft?

Heidelbergs Weg stützt sich auf drei Säulen:

1. Digitale Infrastruktur bereitstellen

Die Stadt sorgt dafür, dass in jeder Straße Strom, Gas und Wasser fließen. Das ist die sogenannte kommunale Daseinsvorsorge. Dazu muss künftig auch die digitale Versorgung gehören. Im gesamten Stadtgebiet wurde die Breitbandversorgung analysiert. Bereits heute kann sich Heidelberg über eine gute Quote freuen: 88 Prozent der Haushalte sind an ein schnelles Internet angeschlossen. Bei sogenannten „weißen Flecken“ springt die Stadt für die privaten Anbieter ein und baut ab 2019 ein eigenes Glasfasernetz mit Fördermitteln von Bund und Land in Millionenhöhe. Dort, wo Städten durch den Gesetzgeber beim Ausbau die Hände gebunden sind, wirkt Heidelberg auf die Anbieter ein, endlich eine zeitgemäße Infrastruktur zu schaffen.

Auch eine mobile Datenversorgung ist essentiell. Deshalb bietet die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern, Gästen, Studierenden, Touristen und Geschäftsreisenden mit „Heidelberg4you“ ein kostenloses WLAN-Netz. Sie können an rund 190 Standorten im gesamten Stadtgebiet frei surfen. Das ist das größte öffentliche WLAN in einer deutschen Stadt.

2. Ein digitales Ökosystem schaffen

Die Stadt stellt Wissen zur Digitalisierung bereit und bringt Know-how-Träger zusammen. Im Juni 2017 wurde die Digital-Agentur Heidelberg GmbH gegründet. Sie schiebt Projekte in Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an. Ein ganz konkretes Beispiel dafür ist der „Digital Hub kurpfalz@bw“. Damit entsteht eine regionale Anlaufstelle im Bereich Digitalisierung. Hier können sich Partner austauschen und gegenseitig befruchten. Das Land unterstützt den Hub mit 1 Million Euro. Den Hub wiederum bettet die Stadt ein in den Heidelberger Innovation Park auf dem Areal einer ehemaligen US-Kaserne. Dort finden innovative Unternehmen Platz, um sich weiterzuentwickeln.

3. Eigene digitale Anwendungen entwickeln

Auf dem Weg zur Zukunftskommune entwickelt die Stadt auch viele eigene digitale Anwendungen. Zum Beispiel:

  • Im Bürgerportal finden Bürgerinnen und Bürger online alle für ihre jeweilige Lebenssituation wichtigen Serviceinformationen. Ein digitaler Assistent hilft ihnen bei Bedarf, z.B. beim Ausfüllen von Anträgen. In Zukunft soll es möglich sein, einen Personalausweis rund um die Uhr zu beantragen. Ein Vorteil für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Sie werden von Routineaufgaben entlastet. Die gewonnene Zeit nutzen wir für beratungsintensive Vorgänge.
  • Digital Lotsen sollen künftig in allen unseren Ämtern als Ansprechpartner und Multiplikatoren arbeiten, um die Digitalisierung Heidelbergs gemeinsam voranzutreiben. Nur so können wir diese Herausforderung fachübergreifend meistern.
  • „Digitalisierung der Verkehrssysteme“: Wir bauen die Digitalisierung der Verkehrssysteme aus. Der Bund fördert das mit fast einer Million Euro. Das Geld wird zum Beispiel für den Ausbau des digitalen Verkehrszählsystems und für eine Verbesserung der Verkehrsleitung verwendet.
  • Routenplanung für Mobilitätseingeschränkte“: Das Projekt soll das bestehende digitale Serviceangebot ergänzen. Künftig können sich Menschen mit Behinderungen, aber auch Eltern mit Kinderwagen oder Touristen mit Koffern auf ihren Smartphones so eine die für sie jeweils am besten zu bewältigende Route von einem Start- zu einem Zielpunkt anzeigen lassen. 
  • Intelligenter Winterdienst: „WinterSMART“ ist ein Beispiel für eine intelligente Lösung. Sensoren identifizieren dabei die Gefahr von Glätte auf Straßen und Brücken. Hierdurch kann der Winterdienst zielgerichteter arbeiten, der Einsatz von Räum- und Streudiensten bedarfsgerechter organisiert werden, die Sicherheit im öffentlichen Raum wird spürbar gesteigert.
  • Digitalisierung der Schulen: Zwei Drittel der Heidelberger Schulen sind bereits ans Glasfasernetz angeschlossen. 70 Prozent aller Klassen- und Unterrichtsräume sind vernetzt. Beides will die Stadt bis zum Jahr 2020 auf 100 Prozent steigern – mit Investitionen von voraussichtlich 6,5 Millionen Euro.

Warum engagiert sich Heidelberg?

Es geht nicht darum, alles technisch Machbare umzusetzen. Entscheidend ist vielmehr, was tatsächlich von praktischem Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger ist und wie verantwortungsvoll mit den Anforderungen an eine sichere Dateninfrastruktur und an einen wirksamen Schutz persönlicher Daten umgegangen wird. Gerade als Kommune hat Heidelberg in diesem Prozess eine Vorbildfunktion. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie hat eine dienende Funktion. Sie unterstützt alle Lebens- und Arbeitsbereiche von Schulen bis Verkehr, vom Abfallmanagement über das Energiemanagement bis zum Klimaschutz.


Welche Ziele hat Heidelberg?

Bewusst hat sich Heidelberg schon frühzeitig dafür entschieden, den Prozess der Digitalisierung offen und beteiligungsorientiert anzugehen. Die Stadt versteht sich in diesem Bereich als Modellkommune. Dabei verfolgt sie klare Ziele: Durch digitale Technologien will sie mehr Bürgerservice bieten. Sie möchte die Lebensqualität weiter verbessern und ideale Entwicklungsmöglichkeiten für Wissenschaft und Wirtschaft bieten.


Wo befindet sich Heidelberg auf dem Weg zur Smart City?

Einige digitale Angebote sind für heutige Verhältnisse schon richtig „alt“: Die Stadt-App „Mein Heidelberg“ wurde vor sechs Jahren erfolgreich gestartet. Und seit drei Jahren können Bürgerinnen und Bürger über #HolDenOberbürgermeister bestimmen, welches Projekt in der Stadt der Oberbürgermeister besuchen soll. Das Projekt hat international Furore gemacht und wurde unter anderem beim Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Zahlreiche neue Projekte sind in Planung oder laufen schon. Zudem gründet die Stadt zum 1. Januar 2019 das neue Amt für Digitales und Informationsverarbeitung