Kreativwirtschaft

Der Begriff Kreativwirtschaft bzw. creative industries wird zwar bereits seit über 20 Jahren verwendet, es gab jedoch lange Zeit umfassende Diskussionen zur Definition und Abgrenzung zugehöriger Teilmärkte.

Erst 2008 fand im Rahmen der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder eine deutschlandweite einheitliche definitorische Abgrenzung und Einteilung der Kultur- und Kreativwirtschaft in 11 Teilmärkte statt. Die Teilmärkte Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt und Pressemarkt gehören zu den Wirtschaftsbranchen der Kulturwirtschaft, dem Bereich der Kreativwirtschaft sind wiederum die Teilmärkte der Software- und Gamesindustrie sowie der Werbewirtschaft zuzuordnen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft umfasst demnach also all jene Kultur- und Kreativunternehmen, die sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen [1].

Allerdings verweist schon der Begriff des Unternehmens im Zusammenhang mit Kultur, Kunst und Kreativität darauf, dass hier die wirtschaftlichen Prozesse im Vordergrund stehen. Ein wesentliches Kriterium der Definition ist der erwerbswirtschaftliche Charakter der Unternehmen. Das bedeutet, dass es sich um marktwirtschaftliche Unternehmen handeln muss, die mehrwertsteuerpflichtig sind – also  einfacher gesprochen jene Unternehmen, die mit kreativen, kulturellen und künstlerischen Produkten und Dienstleistungen Geld verdienen wollen. Nicht zum Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft zählen hingegen Unternehmen, Einrichtungen oder Vereine, die sich nicht über den freien Markt, sondern durch öffentliche Finanzierung oder Förderung, Gebührenfinanzierung oder gemeinnützige oder private Geldgeber finanzieren und bei denen die Gewinnorientierung nicht im Vordergrund steht [1].

Weitere Infos

[1] Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2011. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung
Positionspapier des Deutschen Städtetages "Stadt.Kreativität.Entwicklung"

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