Stadt vermittelt Wohnraum für Pflegekräfte
Kliniken mieten 70 Zimmer in ehemaligem Altenheim an
Seit einigen Jahren sucht der Pflegesektor händeringend nach Arbeitskräften im In- und Ausland.
Wer Interessentinnen und Interessenten eine Unterkunft in der Nähe des Arbeitsortes anbieten kann, hat ein starkes Argument auf seiner Seite.
„Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung ist ein wichtiger Standortfaktor für Heidelberg – deshalb wollen wir als Stadt die Dienstleister im Gesundheitsbereich unterstützen“, erklärt Oberbürgermeister Eckart Würzner.
So ist es der Stadt gemeinsam mit mehreren Partnern gelungen, dass seit dem 1. Februar rund 70 Zimmer im ehemaligen Pflegeheim St. Michael in Handschuhsheim nun von Auszubildenden oder Beschäftigten mehrerer Kliniken bezogen werden können.
In einem Monat zum Wohnheim
St. Michael war bis zum Jahresende 2023 ein Pflegeheim des Caritasverbands Heidelberg. Frühzeitig interessierte sich die Evangelische Stadtmission Heidelberg für eine Anmietung.
„Einen Teil des Gebäudes nutzen wir schon jetzt als Wohnraum für unsere Auszubildenden. Den Rest benötigen wir aber erst ab Mitte 2025“, erklärt Heidi Farrenkopf, Geschäftsführerin der Altenhilfe der Stadtmission. Die Stadtmission kam daher auf die Stadt zu, um über mögliche Zwischennutzungen zu sprechen – und rannte bei Oberbürgermeister Würzner offene Türen ein.
Vermietung nach Bedarf
Die Stadt tritt künftig über das Amt für Liegenschaften als Zwischenmieterin auf und vermietet diese Räume kontingentweise an verschiedene Kliniken und Dienstleister weiter.
„Die Zimmer in St. Michael ermöglichen es uns, sehr flexibel neue Mitarbeitende angemessen unterzubringen und ihnen das Onboarding in Deutschland zu erleichtern. Wir können damit sogar das Angebot an Ausbildungsplätzen erhöhen“, erklärt Jörg Wegener, Geschäftsführer der Schmieder-Kliniken. Als Betreiberin des Hauses bringt sich die Heidelberger Dienste gGmbH ein. Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich vor Ort um die Verwaltung, Infrastruktur und Fragen der Bewohnenden.
„Es ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, resümiert Oberbürgermeister Eckart Würzner. Man wolle solche Modelle künftig verstärkt umsetzen und suche bereits mögliche Häuser.