Denkmalschutz und Naturschutz vereint
Am Wolfsbrunnen hat die Stadt die Mauern der historischen Gartenanlage aufwendig und ökologisch saniert
Die Wolfsbrunnen-Anlage in Schlierbach ist ein beliebtes Ausflugsziel – jetzt hat die Stadt Heidelberg Teile des Mauerwerks und Treppen der historischen Gartenanlage saniert. Die untere Stützmauer und das Eingangsportal zur Brunnenstube waren einsturzgefährdet. Viel Aufwand hat die Stadt zum Schutz von Tieren und Pflanzen betrieben: Es gibt dort ein beträchtliches Amphibienvorkommen und eine hohe Dichte an diversen, regional bedeutenden Farnarten. Während der Bauphase wurden die Amphibien umgesiedelt und die Farne umgepflanzt. Das Vorhaben hat rund 300.000 Euro gekostet.
Bei einem Pressetermin machten sich Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, der Leiter des Landschafts- und Forstamts Dr. Ernst Baader, die Leiterin des Umweltamts Sabine Lachenicht, Mechthild Schwarz vom Amt für Baurecht und Denkmalschutz sowie ein Vertreter des Tiefbauamtes ein Bild von der gelungenen Sanierung. „Hier ist tolle Arbeit geleistet worden – sowohl mit Blick auf den Naturschutz als auch auf den Denkmalschutz. Diese Sanierung ist ein gutes Beispiel dafür, wie die behutsame Sanierung eines historischen Ortes gelingen kann. Schön, dass wir zum Erhalt dieses Kleinods beitragen konnten“, sagte Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. „Ich bedanke mich sehr herzlich für die Bereitschaft der Stadt Heidelberg, das Sanierungsprojekt anzugehen, und für die gute Zusammenarbeit während der Bauphase“, sagte Rainer Nobis, Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer des Wolfsbrunnen e. V.
In aufwendiger Detailarbeit wurde das Fugenmaterial im Stützmauerwerk erneuert und stark geschädigte Mauerbereiche Stein für Stein abgetragen und neu aufgesetzt sowie die komplette Treppenanlage saniert. Um Niederschlag gezielt abzuleiten, wurde eine Drainage eingebaut.
Der Wasserreichtum schafft beste Bedingungen für Amphibien. Bergmolch, Erdkröte, Grasfrosch und Salamander finden in Teichen, Feucht- und Nasswiesen ihre Heimat. Vor dem Bau wurden die Amphibien ins Umfeld umgesiedelt und die Farne an der Mauer fachkundig aus den Mauerfugen geborgen und an einen Ersatzwuchsort verpflanzt, wo sie bis zum Anwachsen regelmäßig gewässert wurden.