Neuer Runder Tisch gegen Rassismus

Stadt verstärkt Arbeit für gleichberechtigtes Miteinander

Porträtaufnahme im Rathaus
Starkes Duo für den Bereich Antirassismus in Heidelberg: Evein Obulor und Dr. Antony Patthathu. (Foto: Philipp Rothe)

Die Stadt weitet ihr Engagement für ein gleichberechtigtes Miteinander und Menschenrechte weiter aus. Deshalb soll 2024 ein Runder Tisch gegen Rassismus eingerichtet werden.

Aktuelle Studien und Berichte belegen seit Jahren eine wachsende Zahl von Meldungen zu rassistischer, antisemitischer und antiziganistischer Diskriminierung in Deutschland - auch in Heidelberg. Der Runde Tisch gegen Rassismus in Heidelberg soll deshalb künftig zur besseren Vernetzung und Kooperation von Vereinen und Initiativen mit Stadtverwaltung und Kommunalpolitik beitragen. Mögliche Projekte sind der Ausbau vom Community-Räumen, Empowerment-Formate und die Stärkung politischer Teilhabe.

Am Runden Tisch werden Vertretungen von in Heidelberg tätigen Gemeinschaften zusammenkommen, die Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus erfahren. Zudem werden Expertinnen und Experten sowie Mitglieder städtischer Gremien eingeladen.

Themen werden im Januar konkretisiert

Bei einem groß angelegten, offenen Community-Lab im Kulturhaus Karlstorbahnhof am 15. Januar 2024 ab 18 Uhr werden Themen des Runden Tisches konkretisiert. Die erste Sitzung des Runden Tischs gegen Rassismus soll im Sommer 2024 stattfinden. Der Runde Tisch wird sich zwei- bis dreimal im Jahr treffen. Die Mitwirkung ist ehrenamtlich.

Zwei städtische Ansprechpersonen

Evein Obulor entwickelt als neue Leiterin der Geschäftsstelle der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) konkrete Handlungsempfehlungen für europäische Kommunen zur Stärkung von Demokratie und Menschenrechten.

Dr. Antony Pattathu übernimmt die Leitung des Bereichs für lokale Antirassismus- und Integrationsmaßnahmen. Der Anthropologe arbeitete bereits mit zahlreichen Kommunen, Bildungs- und Kultureinrichtungen zusammen.

Um anti-Schwarzem Rassismus kommunal entgegenzuwirken, hat ECCAR eine ständige Arbeitsgruppe eingerichtet, in der über 50 europäische Kommunen Strategien und Leitlinien entwickeln.

„Es ist wichtig, dass Kommunen die Lebensrealitäten Schwarzer Menschen verstärkt in den Blick nehmen und konkrete Maßnahmen entwickeln um deren Menschenrechte vor Ort zu schützen“, erklärt Evein Obulor.

Neue Veranstaltungsreihe „AfroMeets“

Auch in Heidelberg werden konkrete Maßnahmen zum Abbau von anti-Schwarzem Rassismus ergriffen. Die neue Veranstaltungsreihe „AfroMeets“ schafft einen Ort an dem Menschen aus der afrikanischen Diaspora einander begegnen können. Zum Auftakt sprach am Samstag, 9. Dezember, Awet Tesfaiesus über ihren Weg vom Jurastudium in Heidelberg zur ersten Schwarzen Frau im deutschen Bundestag.

Im gesamten Monat gibt es verschiedene Austausch- und Diskussionsräume für Betroffene. Weitere Informationen sind auf der Instagram-Seite @afrofestival_hd zu finden.

Weitere Informationen unter www.heidelberg.de/antidiskriminierung