Wildtierbeauftragte zieht erste Bilanz

Gänse, verlorene Küken und Frischling Fred

Wildschweinferkel mit Schale voll Brei
Frischling Fred trank Ferkelaufzuchtmilch, nachdem er allein aufgefunden worden war. (Foto: privat)

Im Januar 2023 wurden in Heidelberg erstmals die Stellen der Wildtierbeauftragten und des Stadtjägers beim Landschafts- und Forstamt besetzt.

Ihre Aufgaben bestehen darin, Beratungsangebote zu machen, um Konfliktsituationen zwischen Menschen und Wildtieren zu entschärfen. Wildtierbeauftragte Luisa Krauß stellte kürzlich ihren ersten Jahresbericht vor. „2023 erreichten uns 194 Anrufe oder E-Mails mit Beratungs- oder Handlungsbedarf in Sachen Wildtiere“, resümierte die Wildtierbeauftragte. Die meisten Anrufe bezogen sich auf Füchse oder Waschbären.

In 34 Prozent der Fälle herrschte sofortiger Handlungsbedarf, etwa wenn ein Tier verletzt war oder sich in einer Notlage befand. So musste Stadtjäger Tim Wissutschek ein verletztes Reh von seinem Leid erlösen. Eine Familie hatte das blinde Tier in ihrem Garten gefunden. Der Fall eines Frischlings fand hingegen ein glückliches Ende: Das Wildschwein hatte sich in ein Wohngebiet verirrt. Nach dem Einfangen organisierten Wildtierbeauftragte und Stadtjäger Ferkelaufzuchtmilch und fanden ein neues Zuhause für den kleinen Keiler. Auch verloren gegangene Schwanen- und Stockentenküken konnten mit ihrer Familie zusammengeführt werden. Zu den Aufgaben von Krauß und Paul Stephan, der seit Mai die Rolle des Stadtjägers übernommen hat, gehört auch die Eindämmung der invasiven Gänsepopulation am Neckar, etwa durch das Unfruchtbarmachen der Eier. Außerdem beteiligen sie sich an Monitoring-Projekten von Wildarten.