Stimmen aus dem Gemeinderat

der Stadt Heidelberg

In der Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“ kommen Mitglieder des Gemeinderates zu Wort. Die Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge in vollem Umfang selbst verantwortlich, insbesondere auch in Bezug auf alle notwendigen Nutzungsrechte.

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Julian Sanwald

Bündnis 90 / Die Grünen

Heidelberg geht neue Wege im Bereich der Wohnungslosenhilfe

Schlafstätte eines Obdachlosen
Der Ansatz „Housing First“ löst als Erstes das dringlichste Problem von wohnungslosen Menschen - ein Dach über dem Kopf! Danach kann die begleitende Unterstützungsarbeit beginnen. (Foto: Jon Tyson/Unsplash)

Die Grünen-Fraktion hatte bereits in den letzten Haushaltsberatungen einen Antrag zur Erstellung eines Konzeptes für ein „Housing First“-Projekt in Heidelberg gestellt. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde nun die Umsetzung dieses Projektes einstimmig beschlossen. Das Projekt steht für einen neuen Ansatz in der Wohnungslosenhilfe und der Bekämpfung von Obdachlosigkeit in Heidelberg. Derzeit sind hier rund 120 Menschen von Obdachlosigkeit betroffen. Die Zahl der Wohnungslosen, also Menschen, die zwar meist ein Dach über dem Kopf, aber keinen eigenen Mietvertrag haben, ist vier- bis fünfmal so hoch. Der Weg zurück in die eigenen vier Wände dauert aufgrund hoher Hürden für viele Betroffene mehrere Jahre oder scheint fast unmöglich.

Genau hier setzt der Housing-First-Ansatz an, der auf dem Grundrecht auf Wohnen und dem Prinzip der Freiwilligkeit basiert. Das bedeutet, dass den Teilnehmenden zunächst eine eigene Wohnung in einem normalen unbefristeten Mietverhältnis ohne weitere Vorbedingungen zur Verfügung gestellt wird. Das Konzept „Housing First“ hat seine Ursprünge in den USA und wird bereits erfolgreich in verschiedenen europäischen Ländern und in einigen deutschen Städten umgesetzt.

Das Modellprojekt „Housing First Heidelberg“ startet im Herbst 2024 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Pro Jahr sollen fünf bis sechs Wohnungen für wohnungs- und obdachlose Menschen akquiriert werden. Mindestens 75 Prozent der Mieter*innen sollen am Ende der Projektlaufzeit in ungekündigten Mietverhältnissen leben. Während der Projektlaufzeit werden diese von Sozialarbeiter*innen oder Psycholog*innen bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen begleitet und unterstützt.

Zur Finanzierung konnte das Amt für Soziales und Senioren erfreulicherweise eine Landesförderung sowie eine Kofinanzierung der Vector-Stiftung in Höhe von insgesamt 300.000 Euro einwerben. Bei der Umsetzung des Projekts arbeitet die Stadt eng mit zwei erfahrenen Heidelberger Trägern im Bereich der Wohnungslosenhilfe zusammen – dem SKM Heidelberg und der evangelischen Stadtmission. Diese Trägergemeinschaft wird die Umsetzung und Koordination des Projektes vor Ort übernehmen.

„Housing First“ alleine ist jedoch kein Allheilmittel, sondern als Ergänzung zu unseren vielfältigen Angeboten im Bereich der Wohnungslosenhilfe zu sehen. Dennoch hoffen wir, dass die Umsetzung des Projektes nicht nur den betroffenen Menschen hilft, sondern auch einen positiven Einfluss auf unsere Stadtgemeinschaft hat. Durch die Integration von wohnungs- und obdachlosen Menschen in die Gesellschaft kann aktiv gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorgegangen werden.

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Prof. Dr. Nicole Marmé

CDU

Die CDU-Gemeinderatsfraktion gratuliert Jürgen Odszuck zur Wiederwahl

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Die CDU-Fraktion gratuliert Jürgen Odszuck (3.v.r.) zur Wiederwahl. (Foto: CDU)

Seit Herbst 2016 ist Jürgen Odszuck Erster Bürgermeister unserer Stadt Heidelberg. Er ist damit für alle Bereiche der Stadtentwicklung und des Bauens verantwortlich. Außerdem gehören der Abwasserzweckverband, die GGH und die Stadtwerke Netze zu seinem Verantwortungsbereich. In diesen acht Jahren hat er sich mit seiner fachlichen Qualität und persönlichen Integrität hier einen Namen gemacht. Wir freuen uns, dass er auf unseren Vorschlag hin in seinem Amt bestätigt wurde und gratulieren ihm herzlich. Jürgen Odszuck ist ein international renommierter Architekt, der in München, Ferrara und Bangkok studiert hat. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Ausland war er in Erlangen und Kronberg in Führungspositionen tätig. Die wesentlichen Mitgliedschaften umfassen den Städtetag Ba.-Wü. und den Deutschen Städtetag, die wissenschaftlichen Beiräte der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst und der Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung. Das Bundesumweltministerium hat ihn in die Strategiebeiräte „Kreislaufwirtschaft im Bausektor“, „Zukunftsgerechtes Bauen“ und den Arbeitskreis „Die resiliente Stadt“ berufen. Wir danken Jürgen Odszuck, der seit einigen Jahren CDU-Mitglied ist, für die bisherige gute Zusammenarbeit und freuen uns auf die zukünftigen gemeinsamen Aufgaben.

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Michael Rochlitz

SPD

Und Tschüss

Ende Juli ist für mich nach 14 Jahren im Heidelberger Gemeinderat endgültig Schluss. Allerdings – um ehrlich zu sein – hätte ich mir das Ende etwas anders vorgestellt, weil nicht der Wähler, sondern die eigene Partei mich aus dem Rennen genommen hat. Aber jetzt – als Alt-Stadtrat – möchte ich meiner SPD ein paar Tipps geben, um ihr einen weiteren Verlust von Sitzen (1999 – 10 Sitze, 2024 – 6 Sitze) zu ersparen.

Was muss sie besser machen:

  • Der Kreisvorstand (KV) sollte sich unbedingt an seine eigenen Beschlüsse und Abmachungen halten wie z. B., dass die ersten 10 Listenplätze nicht angegriffen werden.
  • Die Listenkommission muss ihren eingebrachten Vorschlag konsequent gegenüber Egotrips verteidigen.
  • Der Juso-dominierte KV sollte ältere Kandidat*innen nicht nur auf den hinteren, chancenlosen Listenplätzen „unterbringen“ (Altersdiskriminierung)! Die „Alten“ sind nach wie vor die größte Wählergruppe der SPD.
  • Es ist absolut niemandem zu vermitteln, dass ein Kreisvorstand sieben Mitglieder des KV unter die ersten 10 Plätze einer KW-Liste aufstellt.

Die vergangenen 14 Jahre waren eine sehr spannende Phase in der Geschichte Heidelbergs. Große Projekte wie z.B. Neubau des Theaters, Entwicklung von Bahnstadt und Konversionsflächen, der SNP-Dome, der neue Karlstorbahnhof, das neue Turnzentrum, der Masterplan NH-Feld, das neue ICC und vieles mehr wurden in diesen 14 Jahren geschaffen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese wichtige Phase aktiv begleiten durfte. 

Abschied vom Gemeinderat heißt aber nicht Abschied von der Sportpolitik, die ich weiterhin ehrenamtlich im Sportkreis und im Bündnis für Sport machen werde. 

Mit dem Dank für die stets gute Zusammenarbeit mit der Fraktion und unserer tollen Geschäftsführerin Bianca Staffen verabschiedet sich Ihr Stadtrat Michael Rochlitz.

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Larissa Winter-Horn

Die Heidelberger

Ein Hoch auf alle Ehrenamtlichen,

die uns in diesem „schwierigen Sommer“ so viele tolle Feste bereiten. „Deutschland erlebt den nassesten Jahreszeitraum seit Messbeginn der Wetteraufzeichnungen.“ Nicht nur der April macht, was er will – Mai, Juni und Juli machen es nach. Das hat viele Veranstaltungen der letzten Wochen und Monate vor große Herausforderungen gestellt. Ich möchte deshalb ein großes Lob aussprechen an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die uns trotzdem in den letzten Monaten so viele großartige Veranstaltungen und Momente beschert haben: von Stadtteilfesten, über Sportveranstaltungen, kulturelle Darbietungen uvm. Gleiches gilt auch für die Gäste, die den Veranstaltungen auch bei schwierigem Wetter treu bleiben!

info@dieheidelberger.de

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Michael Pfeiffer

Arbeitsgemeinschaft GAL/FWV

Penta Park

Wie sehr habe ich mich gefreut, in der RNZ den Artikel über den wiederbelebten Penta-Park zu lesen. Als ich 2014 in den Gemeinderat gewählt wurde, war er praktisch schon dem Tode geweiht und sollte einem Hotelanbau geopfert werden. Aus dem konservativen Lager erhielt man „Prügel“, wenn man sich für den Erhalt der Anlage aussprach. Die GAL hatte, nachdem die Hotelerweiterung vom Tisch war, beantragt, den Penta Park wieder neu zu gestalten. Dank dem Landschaftsamt und deren sechs Azubis ist er wunderschön geworden. Mittlerweile posten sogar ehemalige Gegner Fotos vom Park in ihren sozialen Medien. Es lohnt sich manchmal doch, sich für mehr Natur und weniger Neuversiegelung einzusetzen. Den Teich nach Beate Weber-Schuerholz zu benennen war eine gute Idee. 

mp-pfeiffer@gmx.net

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Zara Kızıltaş

Die Linke

Habemus Fraktionsgemeinschaft!

Leider haben wir mit der vergangenen Wahl die Fraktionsstärke knapp verpasst. Unser Fraktionskollege Bernd Zieger wird leider nicht mehr Teil des Gemeinderates sein. Wir werden sein Engagement für soziales und ökologisches Wohnen fortsetzen und freuen uns, dass er als Experte mit Rat und Tat zur Seite steht.

Wir freuen uns dennoch, dass wir unsere Kräfte in der kommenden Legislaturperiode gemeinsam mit Hilde Stolz von der Bunten Linken in der Fraktionsgemeinschaft „Die Linke/ Bunte Linke“ bündeln werden. Unsere Fraktionsgemeinschaft verfolgt mit 100 %iger Womanpower das Ziel und die Vision eines sozial-ökologischen Heidelbergs, in dem sich alle willkommen fühlen. Dies wollen wir gemeinsam mit Euch und Ihnen erreichen.

gemeinderat@dielinke-hd.de

FDP

Von der FDP hat die Redaktion keinen Beitrag erhalten.

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Timethy Bartesch

AfD

Mehr Geld für Infrastruktur

Kürzlich hat mich ein Bürger auf den katastrophalen Zustand vieler Straßen in Handschuhsheim angesprochen. Beim Training für den Heidelbergman habe ich die gleiche Erfahrung auf der Radstrecke gemacht. Im Straßenzustandskataster ist dies auch explizit so festgehalten. Mit den Kriterien der Straßenerneuerung wird es jedoch noch sehr lange dauern, bis diese Straßen repariert werden. Seit Jahrzehnten wird in ganz Deutschland die Infrastruktur auf Verschleiß gefahren. Das Geld ist da, es wird nur völlig falsch ausgegeben.

timethy.bartesch@afd-bw.de

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Hildegard Stolz

Bunte Linke

Naturrasen-Sportplätze erhalten!

Ich schließe mich der Bürgerinnenmeinung an: Es fühlt sich gut an, auf einem Naturrasen Sport zu treiben, das frische Naturgrün zu sehen, tief zu atmen. Die Rasenfläche ist außerdem gut für das Mikroklima. Kunststoffrasen sind nicht mehr zeitgemäß:

  • große Verletzungsgefahr für die Sporttreibenden (Rugby! Kindersport!)
  • zu starke Erhitzung im Sommer
  • Austrag von Mikroplastik, das man dann nahezu überall in der Platzumgebung auffinden kann (Boden, Gebäude, Gewässer). 

Petition: https://chng.it/46tW5QvTMK

h_stolz@gmx.de

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Björn Leuzinger

Die PARTEI

Wiedergewählt ...

Die drei Stoßen mit Welde-Bier an
Björn Leuzinger (extreme Mitte), Jürgen Odszuck (rechts). Leitet das Büro: Daniel Wagner (links) (Foto: Die PARTEI)

info@die-partei-heidelberg.de

Eine Übersicht aller Gemeinderatsmitglieder ist unter www.heidelberg.de/gemeinderatlive (488 KB) zu finden.