290 Bürgereingaben zur Zukunft von Patrick-Henry-Village
Beteiligungsphase seit gestern beendet / Gemeinderat entscheidet über Masterplan im März
Intensive Diskussionen über das Für und Wider einer Straßenbahnanbindung, viele Plädoyers für landwirtschaftlich genutzte Flächen und eine breite Palette an Ideen – von beleuchteten Fahrradschnellwegen bis hin zu einer teilweisen Überdeckelung der Autobahn 5. Rund einen Monat lang konnten Bürgerinnen und Bürger auf dem Online-Beteiligungsportal www.phv-mitsprechen.de und direkt vor Ort am 12. Januar beim Bürgerfest ihre Anregungen zur Zukunft von Patrick-Henry-Village abgeben. Seit dem 15. Januar ist die Beteiligungsphase zum Entwurf des dynamischen Masterplans nun beendet. Insgesamt wurden 290 Eingaben mit Anregungen, Hinweise und Ideen gemacht. Die Stadt und die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) erfassen alle Eingaben und leiten sie für die weitere Diskussion an den Gemeinderat weiter. Im März 2020 soll der Rat dann über den dynamischen Masterplan für das Patrick-Henry-Village entscheiden.
„Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich online und beim Bürgerfest mit ihren Ideen, Anregungen und auch ihrer Kritik zu Wort gemeldet haben. Ein Großteil der Rückmeldungen konzentrierte sich auf die beiden Themen Straßenbahnanbindung und Flächenversiegelung. Die Stadt hat das klare Ziel, PHV mit einer Straßenbahn an Heidelberg und weiter in die Region anzubinden. Bei der Trassenfindung gibt es sehr viele Bedürfnisse, auf die man Rücksicht nehmen muss – das wurde in der Beteiligung nochmals deutlich. Beim Flächenbedarf für PHV stehen wir vor der Herausforderung, dass ein eigenständiger Stadtteil für 10.000 Bewohner und 5.000 Arbeitsplätze eine gewisse Größe braucht. Wir haben das Ziel eines modernen, urbanen Stadtteils – und alle warnen vor einer „Trabantenstadt“ oder „Schlafstadt“. Dieser Gefahr können wir bestens begegnen, wenn wir den urbanen Nutzungen ausreichend Raum geben. Dies war ein zentrales Thema bei der Bearbeitung des dynamischen Masterplans und ich bin sicher, wir finden hier in den weiteren Beratungen mit dem Gemeinderat eine gute Lösung“, erklärt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Für Prof. Michael Braum, geschäftsführender Direktor der IBA Heidelberg, ist die Beteiligung eine wichtige Inspiration im Planungsprozess: „Die Entwicklungen rund um PHV sind von Beginn an durch eine breite Öffentlichkeit begleitet worden. Die Bürgerinnen und Bürger wurden in Begehungen, Werkstätten und Bürgerforen in die Diskussion über Heidelbergs Stadtteil der Zukunft eingebunden und haben so zur stetigen Weiterentwicklung des dynamischen Masterplans beigetragen. Jetzt gilt es, den Beteiligungsprozess ebenso anspruchsvoll weiterzuführen.“
Hintergrund: Heidelbergs größte Konversionsfläche Patrick-Henry-Village wird sich in den kommenden Jahren zum 16. Stadtteil entwickeln – und zu einem in allen Dimensionen nachhaltigen Quartier heranwachsen. Das ist das Hauptziel des im dynamischen Masterplans für das PHV. Der Masterplan definiert grundsätzliche Ziele und Umsetzungsprinzipien für dessen Entwicklung. 10.000 Menschen sollen in dem neuen Stadtteil wohnen, 5.000 sollen dort ihren Arbeitsplatz haben. Erarbeitet wurde der Masterplan von dem Städtebau-Büro KCAP unter enger Begleitung eines städtischen Projektteams, der IBA Heidelberg sowie zusätzlichen externen Expertenteams.
Der vollständige Bericht zum dynamischen Masterplan PHV: Dynamischer Masterplan