Entwicklungsbeirat Konversion: Diskussion über das Nutzungskonzept für die Südstadt
Das Nutzungskonzept für die Campbell Barracks und Mark Twain Village in der Südstadt war der Diskussionsschwerpunkt bei der 10. Sitzung des Entwicklungsbeirats Konversion am 5. Juni 2013. Thema war auch das Vorgehen zur Konversion weiterer US-Flächen – in diesem Jahr soll mit ersten planerischen Überlegungen zu anderen Konversionsflächen begonnen werden. Bürgerforen zu vertiefenden Themen sollen ab Herbst 2013 stattfinden.
Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel betonte in seiner Begrüßung die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten im bisherigen Planungsprozess. „Ich freue mich besonders über die gute Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und den zahlreichen sonstigen Akteuren. Sie ist die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung dieser großen Aufgabe“, so Stadel.
Rege Diskussion zum Nutzungskonzept
In das Nutzungskonzept für die Südstadt, das im Entwicklungsbeirat vorgestellt wurde, flossen vielfältige und unterschiedliche Anregungen aus Bürgerschaft und Politik ein. Daraus entwickelte die Fachplanung ein Konzept, das im Wesentlichen am Bestand orientiert ist. „Es handelt sich bei den Flächen ja um ein bebautes und teils unter Denkmalschutz stehendes Quartier“, erklärte Dr. Thorsten Erl, ARGE 711 lab / metris architekten.
In der Diskussion im Entwicklungsbeirat stand die Forderung nach einer Erweiterung der Wirtschaftsflächen ebenso im Raum wie die Aussage, dass der vorhandene Wohnungsbestand unter allen Umständen erhalten werden muss. Klar unterstützt wurde die erneute Forderung nach Schaffung preisgünstigen Wohnraums. Darüber hinaus bezogen sich Fragen der Beiräte auf die verkehrstechnische Gestaltung der Römerstraße und die Verkehrserschließung des Areals. „Diese Punkte können durch die Verkehrsplaner erst geklärt werden, wenn die künftige Nutzung des Areals feststeht“, erklärte Dr. Erl. Auch dazu diene das Nutzungskonzept. Mit den Verkehrsuntersuchungen ist zwischenzeitlich ein Fachbüro befasst. Die Ergebnisse werden ebenso Gegenstand des nächsten Bürgerforums im Herbst sein wie die Themen öffentlicher Raum und Freiraum.
Nächste Schritte: Masterplan und Arbeiten an weiteren Arealen
Das Nutzungskonzept soll am 24. Juli 2013 dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden. Dadurch wird die grundsätzliche Entwicklungsrichtung und Nutzungsstruktur des Gebietes festgelegt. Danach werden die Aussagen des Nutzungskonzepts fachplanerisch vertieft und münden in einen Masterplan, der Ende 2013 vorliegen soll. Im Anschluss können die ersten neuen Nutzungen umgesetzt werden. Außerdem wies der Projektsteuerer Dr. Jürgen Schmitt darauf hin, dass auch bereits eine erste planerische Beschäftigung mit den anderen Konversionsflächen erfolge. Noch 2013 solle die intensive Beschäftigung mit mindestens einer weiteren Fläche beginnen. „Die Erarbeitung des Masterplans sowie der Nutzungskonzepte für die weiteren Flächen werden wieder von einem Bürgerdialog begleitet“, betonte er.
Abschließende Fragen und Anregungen aus der Zuhörerschaft bezogen sich vorwiegend auf die Idee einer Einrichtung, die sich mit der Präsenz der US-Armee in Heidelberg und Deutschland beschäftigt. In welcher Form diese Ideen umgesetzt werden können ist noch offen. Weitere Kommentare thematisierten den künftigen Charakter der Südstadt. Gewünscht wird eine sozialverträgliche Durchmischung des Stadtteils mit preiswertem Wohnraum und ausgedehnten Grünflächen. Außerdem wurde auf den in der Gründung befindlichen, eigenen Stadtteilverein für die Südstadt hingewiesen.