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Arbeiten im Hospital beginnen

Auf dem Gelände des ehemaligen Hospitals der US-Armee beginnen die Erschließungsarbeiten. Auf der rund 10 Hektar großen Fläche in Rohrbach entsteht in den kommenden 5 Jahren ein zukunftsweisendes emissionsarmes Quartier für die Mitte der Gesellschaft. Es werden rund 600 neue Wohnungen gebaut.

„Das Gelände des Hospitals wird vollkommen neu gestaltet“, erläutert Siegbert Braag, Projektentwickler bei der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH). Zwar werden einige alte Gebäude, beispielsweise die Turnhalle, das Theater und die Chapel erhalten bleiben. Dennoch sind umfangreiche Abrissarbeiten und Erdbewegungen notwendig, um das Areal für die künftige Bebauung vorzubereiten.

In einem ersten Schritt wird am Mittwoch damit begonnen, die Bäume zu fällen, die nicht erhalten werden können, da sie direkt von den Arbeiten betroffen sind und der künftigen Bebauung weichen müssen. Große, markante Bäume, die in wichtigen Sichtachsen oder auf der Fläche des zukünftigen Parks im Herzen des neuen Quartiers stehen, bleiben erhalten. Diese werden durch eine spezielle Ummantelung aus Holz besonders geschützt. Insgesamt werden knapp 130 Bäume entlang der Wege und Plätze gepflanzt. Dazu kommen noch Pflanzungen im neu entstehenden Park. Bei der Auswahl wird darauf geachtet, dass die verschiedenen Baumarten gebietsheimisch oder an die sich verändernden Klimabedingungen in der Stadt angepasst sind.

„Wir setzen im Hospital Quartier ein Konzept um, das bezahlbaren Wohnraum für viele Menschen schafft und gleichzeitig Maßnahmen und Projekte für ein gutes Miteinander umsetzt sowie hohe ökologische Ansprüche erfüllt“, erläutert Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH, die 72 Prozent des ehemaligen US-Geländes erworben hat.

Die GGH entwickelt hier bis 2025 ein Wohngebiet mit rund 600 Wohnungen, das sowohl dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt, den sozialen Zusammenhalt fördert als auch eine funktionale Durchmischung von Wohn- und Arbeitsstätten bietet. Das Quartier setzt in den Bereichen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau auf zukunftsweisende Bausteine, die teilweise deutschlandweit einmalig sind.

Wohnkonzept

Das Wohnzielgruppenkonzept sieht vor, auch für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen Wohnraum zu schaffen. Bei 40 Prozent der Wohnungen gilt der Grundsatz, dass die Bewohner nur 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Warmmiete bezahlen müssen. Erreicht wird das mit Mitteln aus dem Landeswohnraumförderungsprogramm sowie eine einkommensorientierte Zusatzförderung, die aus der Entwicklung des Quartiers finanziert wird.

Die Wohnungen haben kompakte Grundrisse, die die Größenvorgaben des Landeswohnraumförderungsgesetzes bzw. des Wohnungsentwicklungsprogramms einhalten. Vorgesehen sind auch spezielle Grundrisse für Alleinerziehende, die sowohl die Bedürfnisse von einem Elternteil mit Kind als auch die Vorgaben der Wohnraumförderung berücksichtigen. Der Anteil barrierefrei zugänglicher und nutzbarer Wohnungen wird über den gesetzlichen Vorgaben liegen. Es wird Miet- und Eigentumswohnungen für junges Wohnen, junge Familien, Mehrgenerationenwohnen und Senioren geben. Gleichzeitig soll es möglich sein, im Quartier zu arbeiten – Flächen für Gewerbe sind vorgesehen.

Energetisches Konzept

Beim Hospital setzt die GGH im Sinne der Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg auf eine klimafreundliche Quartiersversorgung. Dabei ist die Leitgröße für die Bewertung der Energieversorgung und baulichen Standards vorrangig die CO2-Emission und nicht allein der Heizwärmebedarf. Durch ein Maßnahmenbündel in den Sektoren Gebäude, Energieversorgung und Verkehr/Mobilität werden auf Quartiersebene mehr CO2-Emissionen vermieden, als durch die bloße Errichtung von Gebäuden im Passivhausstandard möglich wäre. Die Energieversorgung der Gebäude soll technologieoffen erfolgen. Fotovoltaik-Anlagen dienen der lokalen Energieerzeugung.

Verkehrs- und Mobilitätskonzept

Durch eine innovative Planung der Verkehrsströme lassen sich gleichzeitig Kosten und Belastungen durch den Autoverkehr sparen. Das Hospital ist gut in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden, Fahrradrouten zum und durch das Quartier sollen den Radverkehr fördern. Im Inneren wird das Quartier vollständig autofrei sein. Parken ist nur möglich in einzelnen Tiefgaragen an den Rändern sowie in der Quartiersgarage an der Freiburger Straße. Für die „letzte Meile“ bis zur Haustür wird es Angebote wie Lastenräder oder Bollerwägen für die Bewohner geben, damit Lasten bequem transportiert werden können.

Im Quartier gilt ein reduzierter Stellplatzschlüssel von 0,7 Autos pro Haushalt. Die GGH wird eine Hochgarage errichten, weil nichts erstellt werden soll, das keine lange Zukunft mehr hat. Mit dem Mobilitätswandel werden mittelfristig deutlich weniger Stellplätze benötigt als derzeit. Anstelle der Hochgarage können dann andere Gebäude entstehen.

Städtebauliches Konzept

Auch der Gestaltungsanspruch ist hoch. Zur Identitätsstiftung werden Bestandsgebäude in die Entwicklung einbezogen und durch Neubauten ergänzt. Wesentlich ist auch die Gestaltung der großzügigen Grün- und Freiräume. Sie sollen so angelegt werden, dass sie zu Verknüpfungs- und Anziehungspunkten für die benachbarten Stadtviertel werden. Das Hospital wird ein Quartier, in dem das gemeinschaftliche Miteinander und die Interaktion mit den Bewohnern im Stadtteil gefördert werden.

Pressemitteilung der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) Heidelberg

(Erstellt am 05. February 2020)