Sportlicher Spatenstich
Baubeginn der Großsporthalle: Am 21. September stachen Heidelberger Sportler sowie ein Spieler der MLP Academics Heidelberg und das Maskottchen der Rhein-Neckar Löwen den Spaten. Die Vertreter der Stadt, des Bauherrn und des Bauunternehmens übernahmen die künftigen Sportgeräte.
Mehr als jeder vierte Heidelberger ist rechnerisch in einem Sportverein aktiv – die rund 120 Sportvereine der Stadt haben rund 45.000 Mitglieder. Für sie wie für den Schulsport reichen die Kapazitäten der vorhandenen Sportstätten längst nicht mehr aus. Zudem bietet keine Halle in der Stadt die Möglichkeit, Sportveranstaltungen mit mehr als 1.500 Zuschauern abzuhalten.
Dies wird sich grundlegend ändern: Im September 2018 beginnt der Bau der Großsporthalle im Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße. Fertiggestellt werden soll sie voraussichtlich im Dezember 2019. Rund 80 Vertreter der Stadt Heidelberg, von Sportvereinen sowie Baubeteiligte feierten am 21. September den Spatenstich. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß unterstrichen mit ihrer Teilnahme die Bedeutung des Projekts für die Stadt Heidelberg.
„Die Großsporthalle ist ein Meilenstein für die Sportstadt Heidelberg. Sie wird künftig das neue Zuhause für den Breiten- und Spitzensport in unserer Stadt bilden. Hier erhalten die Heidelberger Vereine und Schulen die dringend benötigten Sportflächen, um sich weiterentwickeln und neue Angebote für alle Generationen schaffen zu können. Daneben wird die Großsporthalle auch dem traditionsreichen Basketball-Standort Heidelberg hervorragende Entwicklungsperspektiven bieten. Die Sportfans können sich auf hochklassigen Spitzensport freuen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
Schul-, Vereins- und Profisport
Die multifunktionale Sporthalle erfüllt sowohl die Bedürfnisse des Schul- und Vereinssports als auch die Anforderungen der Basketball- und Handballligen. An 260 Tagen im Jahr wird die Halle für Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die MLP Academics Heidelberg und die Rhein-Neckar Löwen hier Spiele austragen. Zudem ist sie flexibel in der Inneneinrichtung geplant, damit auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden können.
Verschiebbare Teleskoptribünenanlagen ermöglichen Spielfelder mit variablen Abmessungen. Bei Basketballspielen wird es 2.884 Sitz- und 2.116 Stehplätze geben (insgesamt 5.000 Plätze). Bei Handballspielen werden es 2.658 Sitz- und 1.476 Stehplätze sein (insgesamt 4.134 Plätze). Der Hospitality-Bereich bietet einen Business Club für 250 Besucher, 6 Logen und 140 Business Seats. Es gibt 4 Vereinsumkleiden, 2 Profiumkleiden, Catering-Bereiche mit Regenerationsküchen, Satellitenküchen, Kioske und 4 Büroeinheiten.
Architektur
Die Halle beruht auf den Vorentwürfen von Turkali Architekten aus Frankfurt. Gebaut wird sie von der BAM Sports GmbH, die weltweit Sportstadien und Hallen errichtet. Sie hat den Entwurf mit dem Büro Architektur Concept weiterentwickelt und hinsichtlich der Funktionen, Anforderungen der Hauptnutzer und Kosten optimiert.
Die städtebaulich gewünschte Solitärwirkung entfaltet die Halle durch ihre klare Gliederung mit deutlich ablesbaren Funktionen und die minimierte Hüllfläche. Die Fassade ist zweigeteilt: Im unteren Bereich besteht sie aus Glas, im oberen aus einer wärmegedämmten Fassade aus Metallkassetten. Durch die Verglasung öffnet sich das Erdgeschoss nach außen und ermöglicht Einblicke bis in den Halleninnenraum. Das Gestaltungskonzept setzt auf wenig Materialien und eine zurückhaltende Farbgebung.
Das Eingangsniveau der neuen Halle liegt etwa 1,50 Meter oberhalb der umgebenden Plätze und wird über eine großzügige Treppenanlage mit seitlichen Rampen barrierefrei erschlossen. Die verschiedenen Ebenen trennen die Spieler und die Besucher. Über die Haupteingangsebene sind alle Einrichtungen der Halle barrierefrei erreichbar.
Plus-Energie-Gebäude
Auch beim Energieverbrauch ist die Großsporthalle ambitioniert: Sie wird hinsichtlich Primär- und Endenergie ein Plus-Energie-Gebäude sein. Dies ist möglich durch eine luftdichte Bauweise und ein optimiertes Dämmkonzept bei gleichzeitiger eigener Stromerzeugung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine großflächige Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt Strom sowohl für die Halle als auch das Quartier, weshalb sie in das lokale Stromnetz eingebunden wird.
Außerdem ist die Halle angeschlossen an das Fernwärmenetz und an die Fernkältestation im benachbarten Parkhaus. Bei der Nutzung durch Schulen und Vereine kann die Halle ausreichend über die Fenster belüftet werden. Nur bei Bundesligaspielen und Großveranstaltungen wird sie über die Lüftungsanlage gekühlt. Die Lüftungsanlage kann über 75 Prozent der Wärme aus der verbrauchten Luft wieder zurückgewinnen.
Bauherr BSG
Die GGH bzw. ihre Tochtergesellschaft BSG, Bau- und Servicegesellschaft mbH, arbeitet seit Ende 2013 an den Vorbereitungen und Planungen des Hallenneubaus mit. 2016 hat der Gemeinderat die BSG mit dem Bau und Betrieb der Großsporthalle beauftragt. Damit betreut sie für die Stadt ein weiteres großes Infrastrukturprojekt nach der Sanierung der Internationen Gesamtschule in Rohrbach, dem Bau des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhauses B³ in der Bahnstadt oder der Sanierung und Ergänzung des Theaters und Philharmonischen Orchesters.
Heidelberg Marketing ist der Dienstleistungspartner für den Eventbetrieb und das Veranstaltungsmanagement. Die Stadt Heidelberg mietet für zunächst 30 Jahre Hallenkapazitäten für den Schul- und Vereinssport im zeitlichen Umfang eines jährlich fortzuschreibenden Belegungsplanes.
„Wir leisten mit unseren vielfältigen Tätigkeiten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität Heidelbergs“, so Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und der BSG. „Sport spricht einen Großteil der Menschen an – unabhängig davon, wie alt sie sind, was sie beruflich machen oder wie viel Geld sie verdienen. Sport verbindet und bringt die Menschen zusammen. Deshalb freuen wir uns besonders, mit der Großsporthalle nun auch diesen Aspekt des Lebens der Menschen in Heidelberg zu fördern.“