Heidelberg gewinnt Zuschauerpreis beim globalen SAS Hackathon 2023
Digitaler Zwilling soll dabei helfen, Verkehrsströme besser zu verstehen
Wie wirken sich Feiertage und Großveranstaltungen auf den Verkehr in Heidelberg aus? Welchen Einfluss hat das Wetter auf die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel? Wie lassen sich diese und ähnliche Erkenntnisse nutzen, um Verkehrsströme besser lenken zu können – und wie wirken sie sich auf die künftige Entwicklung Heidelbergs aus? Die Digital-Agentur Heidelberg hat Antworten auf diese Fragen entwickelt und unter mehr als 100 teilnehmenden Teams den Zuschauerpreis beim SAS Hackathon 2023 gewonnen. Die Erkenntnisse aus dem Software-Experiment sollen die Arbeit der Stadtverwaltung an vielen Stellen unterstützen: innovativ, ressourcenschonend und bürgerorientiert. Als Teilnehmer beim diesjährigen SAS Hackathon hat das Team der Digital-Agentur zusammen mit Expertinnen und Experten von SAS, EPAM und Fujitsu unter dem Namen „Mobility Insights“ innerhalb von nur zwei Wochen ein Modell entwickelt, das bereits jetzt vielversprechende Vorhersagen treffen kann.
„Das Modell kann man sich vorstellen wie einen digitalen Zwilling von Heidelberg“, erklärt Sebastian Warkentin, Geschäftsführer der Digital-Agentur, „wir haben eine große Menge an Informationen – zum Verkehrsaufkommen, zum Wetter, aber auch zu besonderen Terminen wie dem Weihnachtsmarkt oder der Schlossbeleuchtung – eingepflegt und dadurch ein ziemlich klares Bild davon bekommen, wie Mobilität in Heidelberg funktioniert. Auf dieser Basis können wir mit dem Modell beispielsweise simulieren, wie verschiedene Wetterlagen die Auslastung der Zufahrtsstraßen im Berufsverkehr beeinflussen, oder zu welchen Großveranstaltungen die Menschen in Heidelberg am liebsten mit Bus und Bahn anreisen.“
Große Fluktuation schafft wechselhafte Verkehrsströme
In Heidelberg leben rund 160.000 Menschen. Etwa ein Viertel davon sind Studierende, deren Zahl zwar relativ konstant bleibt, aber einem regelmäßigen Zu- und Wegzug unterliegt. Dazu kommen fast 14 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr – also rund 85 pro Einwohner. Das bringt Leben in die Stadt, stellt die Verwaltung aber auch vor besondere Herausforderungen, die Menschenströme sinnvoll zu lenken. Die Digital-Agentur hat sich in einem ersten Schritt damit befasst, welche Daten in der Verwaltung bereits gesammelt oder nutzbar gemacht werden können – beispielsweise zum Mikroklima in der Stadt, dem Fuß-, Rad- und Autoverkehr oder der Auslastung von Parkplätzen.
„Heidelberg verfügt mit seiner historischen Altstadt und der malerischen Lage an den Ausläufern des Odenwaldes und dem Neckar nicht nur über eine große Anziehungskraft für Touristen, sondern auch über eine besondere städtebauliche Situation“, sagt Teamleiter Benjamin Gärtner von der Digital-Agentur Heidelberg, „unser Modell soll künftig auch dabei helfen können, die weitere Entwicklung Heidelbergs passgenau an die Gegebenheiten anzupassen. Zu diesem Zweck arbeiten wir bereits daran, weitere Datenquellen im städtischen Fundus zu identifizieren, stehen aber auch im Kontakt mit großen Playern wie Google oder TomTom, um ganz neue Möglichkeiten zu erproben.“
Global Player am Neckar – Mitstreiter aus aller Welt
Der Veranstalter des Hackathon, die Firma SAS Institute, hat sich auf systematische Datenanalyse und Künstliche Intelligenz spezialisiert. Ihr deutscher Sitz befindet sich in Heidelberg. Der Hackathon deckt eine ganze Reihe von Branchen und Themenbereichen ab. Diese reichen von Agrartechnik, Banking, Energie, Gesundheitswesen und Biowissenschaften, über Versicherungswesen, Einzelhandel und Telekommunikation bis zur öffentlichen Verwaltung – der Kategorie, in der auch die Digital-Agentur Heidelberg teilgenommen hat.