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Von der Idee zum Nutzungskonzept: Heidelberger konkretisieren ihre Ideen für die Südstadt
Auch das zweite Bürgerforum zur Südstadt stieß auf große Resonanz: Rund 300 Heidelbergerinnen und Heidelberger kamen am 31. Januar 2013 in das Helmholtz-Gymnasium, um erste Entwicklungsoptionen für die in der Südstadt gelegenen Gebiete Mark Twain Village und Campbell Barracks zu diskutieren.
Bereits im Oktober 2012 waren bei einer ersten Veranstaltung zur Konversion in der Südstadt die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen worden, eigene Vorschläge für die Zukunft dieses Stadtgebietes zu formulieren. Auf der Basis dieser vielfältigen Anregungen hatten die Fachplaner konkrete Entwicklungsoptionen erarbeitet, die von den Teilnehmern diskutiert und vertieft wurden.
Zum Auftakt der Veranstaltung betonte Heidelbergs Erster Bürgermeister Bernd Stadel nochmals die zentrale Rolle der Bürgerbeteiligung beim Konversionsprozess. Das zahlreiche Erscheinen belege das große Interesse und bilde eine profunde Basis, um den weiteren Entwicklungsprozess gemeinsam zu gestalten.
Südstadt soll grüner und lebendiger Stadtteil werden
Unter der Moderation der Bürogemeinschaft Sippel und Buff erläuterten der Projektsteuerer NH ProjektStadt und seine lokalen Partner metris Architekten und 711lab erste konkrete Szenarien. Versehen mit diesen Informationen, diskutierten die Teilnehmer anschließend in kleinen Arbeitsgruppen mit den Experten die Vor- und Nachteile einzelner Optionen zu den Themen Wohnen, Arbeiten, Freiraum, Stadtteilmitte. Auch die zentrale Frage, was die jetzige Identität der Südstadt auszeichnet und wie eine inhaltliche Ausrichtung in der Zukunft aussehen könnte, wurde erörtert.
Moderiert von Vertretern der beteiligten städtischen Ämter, fand das interaktive Arbeiten in kleinen Gruppen regen Zuspruch. Die erarbeiteten Ergebnisse ließen schnell eindeutige Präferenzen erkennen. Themenübergreifend waren sich die anwesenden Heidelberger in einer Sache vollkommen einig: Die Südstadt soll ein grüner und lebendiger Stadtteil werden!
Zu den Themenfeldern Arbeiten, Freiraum und Stadtteilmitte standen in den Arbeitsgruppen jeweils vier konkrete Optionen zur Diskussion.
Paradeplatz als Treffpunkt für Jung und Alt
In der Arbeitsgruppe „Freiraum“ waren die Beteiligten sich schnell einig: Der Paradeplatz soll als Treffpunkt für Jung und Alt mit einer Wasserfläche belebt werden. Dabei soll er das zentrale Element in einem verbundenen Netz bereits vorhandener Grünflächen werden, die ausreichend Raum für Ruhezonen sowie für Sport und Spiel für alle Generationen bieten. Die Grünflächen sollen eine natürliche Ost-West-Verbindung zwischen dem Wald und den Kleingärten herstellen.
In der AG „Arbeiten“ favorisierte die Mehrheit der Teilnehmer einen durchmischten Dienstleistungsstandort rund um den Paradeplatz. Das Gebiet „Im Bosseldorn“ könnte sich dabei als ein gemischt genutzter, urbaner Gewerbestandort qualifizieren.
Die Arbeitsgruppe zur Stadtteilmitte beschäftigte sich mit der Frage, wo sich zentrale Funktionen für den Stadtteil – etwa in Bezug auf Nahversorgung – soziale Infrastruktur, Kultur und Begegnung räumlich konzentrieren könnten. Hier waren sich die Teilnehmer einig, dass die bestehenden Einrichtungen rings um die Markusgemeinde eine Basis für eine künftige Mitte darstellen sollten. Vorstellbar wäre auch eine Erweiterung der Mitte entlang der Römerstraße. Der Abschluss wäre dann das Torgebäude an den Campbell-Barracks – mit der Möglichkeit, von dort in die ruhigeren Gefilde des künftigen Paradeplatzes überzuwechseln.
Wohnen für alle Bevölkerungsgruppen
Eine etwas andere Form der Diskussion hatten die Veranstalter zum Thema Wohnen gewählt: An Modellen der verschiedenen Wohntypen des Mark Twain Village wurde gemeinsam überlegt, für welche Wohnformen sich diese besonders eignen. Dabei blieb es nicht bei Diskussionen, vielmehr wurden Ideen für Gemeinschaftsgärten, Aufzüge oder gar die Installation von Solaranlagen auf den Dächern auch gleich am Modell umgesetzt. Die Tendenz war auch hier eindeutig: Vielfalt! Wohnen für alle Bevölkerungsgruppen steht ganz oben auf der Wunschliste. Einen hohen Stellenwert nahmen besonders preisgünstiges Wohnen sowie gemeinschaftliche Wohnprojekte ein.
In der AG „Identität“ ging es primär um die Frage, welchen Charakter dieser im Zuge seiner Neuentwicklung wachsende Stadtteil künftig haben soll. Dabei wurde schnell klar, dass die Verbundenheit mit dem jetzigen Stadtteil nicht hoch ist. Für die Zukunft wünschen sich die Bürger einen lebendigen und grünen Ort der Begegnung, der Raum lässt für innovative Wohnprojekte, gepaart mit einer durchdachten Mischung von Arbeiten, Kultur und Sozialem. Kurzum: Einen unverwechselbaren Stadtteil, mit dem sich seine Bewohner identifizieren.
Drittes Bürgerforum am 18. April
Das dritte Bürgerforum in Sachen Südstadt ist für den 18. April 2013 anberaumt. Dr. Jürgen Schmitt von NH ProjektStadt: „Bis zum April werden wir nun die Entwicklungsoptionen fachplanerisch weiter vertiefen und den Entwurf für ein Nutzungskonzept erarbeiten. Diesen möchten wir dann gerne wieder mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.“