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Entwicklungsbeirat diskutierte Leitziele für Konversion der US-Flächen
Der Beirat zur Entwicklung der frei werdenden US-Flächen in Heidelberg tagte am 11. Oktober 2011 zum vierten Mal. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die fachlichen Leitziele der Konversion. Erster Bürgermeister Bernd Stadel kündigte zudem an, dass die Stadtverwaltung sogenannte „Vorbereitende Untersuchungen“ durchführen wolle, um dann qualifiziert über die zweckmäßigen Instrumente für eine städtebauliche Entwicklung entscheiden zu können.
Möglichkeiten für Entwicklungsmaßnahme offenhalten
Gegenstand der vorbereitenden Untersuchungen seien, so Stadel, detaillierte Analysen und Bewertungen der Areale, der Gebäude sowie der Infrastruktur. Auf dieser Basis könne die Stadt dann ein Sanierungsgebiet oder eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme planen. Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme etwa hat zum Ziel, eine zügige Entwicklung der Flächen im Sinne der Stadtentwicklungsziele zu erreichen. Sie ermöglicht, die erforderlichen Entwicklungs- und Infrastrukturkosten aus den Planungsgewinnen, also der Bodenwertsteigerung durch die Neunutzung, zu finanzieren.
Damit ist bereits eine wesentliche Voraussetzungen zur Durchführung einer Entwicklungsmaßnahme genannt: die Stadt kann dieses Instrument nur einsetzen, wenn sie nachweist, dass ihre Stadtentwicklungsziele sonst nicht erreicht werden können. „Es ist noch nicht entschieden, ob wir eine Entwicklungsmaßnahme bei den US-Flächen durchführen werden, aber wir wollen alle Vorbereitungen treffen, um diese Maßnahme im Bedarfsfall schnell umsetzen zu können. Denn wenn wir gemeinsam mit Entwicklungsbeirat und Bürgerschaft Ziele für die frei werdenden Flächen erarbeiten, brauchen wir unter Umständen auch ein wirksames Instrumentarium zur Umsetzung“, erklärte Stadel.
Entwicklungsbeirat erarbeitet Konversions-Leitziele
Diese Ziele waren es denn auch, die im Mittelpunkt der Diskussion im Entwicklungsbeirat standen. Abgeleitet von den Ideen und Vorstellungen der Entwicklungsbeiräte sowie der Bürgerinnen und Bürger entwickelte man Antworten auf die Fragen, welche Vorstellungen man im Bereich Wohnen verfolgen möchte, für welche Bedarf aus den Bereichen Wissenschaft Flächen vorzuhalten sind oder wie man dem Wunsch nach Sport- und Erholungsflächen nachkommen kann. Insgesamt wurden Leitziele für folgende Bereiche diskutiert: Städtebau, Wohnen, Infrastruktur, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, öffentlicher Raum, Erholungs- und Sportstätten Freiraum und Natur, regenerative Energieversorgung.
Die formulierten Leitziele für einzelne Themenbereiche werden nun in weiteren Sitzungen des Entwicklungsbeirats und auch mit der Bürgerschaft diskutiert und um gesamtstädtische Ziele ergänzt. Diese sollen im Frühjahr 2012 als Empfehlung an den Gemeinderat gehen und dort beschlossen werden.
Bürgerforum „Wohnen“ am 25. Oktober
Eines der wichtigsten Ziele der Konversion wird sich sicherlich auf die Schaffung von Wohnraum beziehen – dies machten sowohl die Diskussion im Entwicklungsbeirat deutlich als auch die Rückmeldung von Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb wird es ein Bürgerforum zum Thema Wohnen geben, das am Dienstag, 25. Oktober 2011, um 19 Uhr im Ballsaal der Heidelberger Stadthalle, Neckarstaden 24, 69117 Heidelberg stattfinden wird.
Nach der Vorstellung einer aktuellen Studie zu Wohntypen in Heidelberg, in der sowohl das bestehende Wohnraumangebot als auch künftige Bedarfe analysiert werden, können im Rahmen einer Podiumsdiskussion Fragen von Bürgerinnen und Bürgern erörtert werden.
Entwicklung der US-Flächen
Im Juni 2010 kündigte die US Army an, ihre Standorte in Heidelberg bis 2014 aufzulösen. Aus dem Abzug ergeben sich interessante Perspektiven und Chancen, da mehr als 200 Hektar Fläche in Heidelberg neu entwickelt werden können. Patrick Henry Village ist mit 97 Hektar die größte Fläche. Insgesamt gibt es auf den Flächen über 2.300 Wohnungen. In Heidelberg leben rund 8.000 Angehörige der Army und ihre Familien, rund 1.000 deutsche Zivilangestellte arbeiten bei den US-Streitkräften.
Die weiteren Schritte sollen nun in Form eines langfristig angelegten, dialogischen Planungsprozesses gestaltet werden. In der ersten Phase, von Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012, sollen qualitative und strategische Leitlinien entwickelt werden, die maßgebend für die weitere Entwicklung sind. Ein wichtiges Element des Planungsprozesses ist der Entwicklungsbeirat, der gewissermaßen als Scharnier zwischen Verwaltung/Politik einerseits und Bürgerschaft/Öffentlichkeit andererseits fungiert. In ihm sind wesentliche Institutionen und Verbände sowie Vertreter aus dem Gemeinderat und den Bezirksbeiräten eingebunden. Darüber hinaus wird es zahlreiche Veranstaltungen und andere Beteiligungsmöglichkeiten geben, bei denen die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit haben, sich aktiv zu beteiligen.
Weitere Informationen gibt es unter www.heidelberg.de/konversion. Hier sind auch die Dokumentationen der Entwicklungsbeiratssitzungen zu finden.