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Bebauungsplan für Konversionsfläche
Der Bauausschuss empfahl dem Heidelberger Gemeinderat am 19. Februar 2013 die Aufstellung eines Bebauungsplans für Mark-Twain-Village und Campbell Barracks in der Heidelberger Südstadt. Die Flächen werden derzeit zum größten Teil noch von der US-Armee genutzt. Die Erstellung des Bebauungsplanes wird eng mit dem sogenannten Dialogischen Planungsprozess zur Konversion der Militärflächen verbunden.
Der Aufstellungsbeschluss wurde vorgezogen, da der Abzug der US-Armee schneller als ursprünglich angekündigt von statten gehen wird. So wurden die Gebäude am Sickingenplatz bereits aus der militärischen Nutzung entlassen und an die Bundesagentur für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben, ebenso der Bereich östlich der Römerstraße. Mit der Übergabe der Campbell Barracks wird 2014 gerechnet.
Geordnete städtebauliche Entwicklung
Der Bebauungsplan dient als Steuerungsinstrument für eine geordnete städtebauliche Entwicklung der militärischen Liegenschaften. So kann unerwünschten Entwicklungen vorgebeugt werden, erwünschte Entwicklungen werden ermöglicht.
Die Inhalte des Bebauungsplans werden im Rahmen des Dialogischen Planungsprozesses erarbeitet. So ist etwa vorgesehen, dass das Bürgerforum im April 2013 als frühzeitige Bürgerbeteiligung im Sinne des Baugesetzbuches dient. Die dort gewonnenen Erkenntnisse sollen in das Bebauungsplanverfahren mit einfließen.
Mark-Twain-Village und Campbell Barracks
Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst Mark-Twain-Village und Campbell Barracks. Bei Mark-Twain-Village handelt es sich um sogenannte ‚Housing Areas‘, die aus drei räumlich getrennten Wohngebieten bestehen. Die Campbell Barracks liegen westlich der Römerstraße zwischen den Häusern am Sickingenplatz im Süden sowie der Edisonstraße und Rheinstraße im Norden. In ihrem Kern geht die Anlage auf die 1937 errichtete ehemalige Großdeutschlandkaserne zurück. Insgesamt hat das Plangebiet eine Größe von 42,6 Hektar.
Weitere Beratungsfolge
Der Bezirksbeirat Weststadt/Südstadt berät am 20. Februar, danach ist vorgesehen, dass der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss auf der Sitzung am 14. März fasst.
Sachstandsbericht zur Konversion
Der Konversionsprozess ist auch Thema im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss. Der Ausschuss berät über den aktuellen Stand des Dialogischen Planungsprozesses. Dr. Jürgen Schmitt, Projektsteuerer der NH Projekt Stadt, stellt Entwicklungsoptionen vor und gibt eine Einschätzung der aktuellen Situation.
Der aktuelle Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für die Südstadt. Auf der Basis von zwei Bürgerforen haben die Fachplaner konkrete Entwicklungsvarianten für die Gebiete in der Südstadt herausgearbeitet. Es wurden vertiefend die Optionen bezüglich der Themenschwerpunkte „Wohnen“, „Arbeiten“, „Freiraum“ und „Stadtteilmitte mit den Aspekten Nahversorgung, Soziale Infrastruktur und Kultur“ sowie „Identität“ diskutiert und entsprechende Vor- und Nachteile herausgearbeitet. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung fließen nun in den weiteren planerischen Prozess ein. Die entwickelten und zur Diskussion aufbereiteten Szenarien werden konkretisiert und zu einem Entwurf für ein Nutzungskonzept verdichtet. Dieses wird am 18. April 2013 in einem dritten Bürgerforum zur Südstadt vorgestellt. Anschließend wird der Entwurf fachplanerisch ausgearbeitet und den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt.
Weiteres Vorgehen
Im Rahmen des Dialogischen Planungsprozesses wird sich der Entwicklungsbeirat in seiner Sitzung am Dienstag, 26. Februar 2013, unter anderem mit der Weiterführung des dialogischen Planungsprozesses und dem Nutzungskonzept für die Südstadt beschäftigen. Damit ist sichergestellt, dass alle Akteure in den Prozess eingebunden werden und am Ende ein abgestimmtes Nutzungskonzept für die Südstadt vorliegt. Daran werden sich die planerische Umsetzung und die Realisierung anschließen.