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Dekon-V Einheit Heidelberg

Sichtung ankommender Verletzter (Bild: Feuerwehr Heidelberg)
Sichtung ankommender Verletzter

Gemeinsam mit Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg, Hemsbach, Neckarbischofsheim sowie dem DRK Kreisverband Rhein-Neckar / Heidelberg stellt die Feuerwehr Heidelberg im Katastrophenschutz eine von sieben landesweit gebildeten Dekon-V Einheiten.
Diese Einheiten kommen zum Einsatz, wenn es bei einem Gefahrguteinsatz zu einer größeren Anzahl Verletzter gekommen ist, die mit Gefahrstoffen kontaminiert sind. Um eine Verschleppung des Gefahrstoffes auf Personal des Rettungsdienstes und in Krankenhäuser zu vermeiden, erfolgt noch am Schadensort eine Dekontamination.

Spezialausstattung für Verletzte

Entkleiden des Verletzten, um anschließend die Dekontamination durchführen zu können (Foto: Feuerwehr Heidelberg)
Ein Verletzer wird entkleidet

Mit der vom Land zur Verfügung gestellten Ausstattung, die auf einem Abrollbehälter verlastet ist und durch Sonderfahrzeuge wie zum Beispiel dem Gerätewagen Dekon-P ergänzt wird, kann an der Schadensstelle eine Anlage zur Durchführung der Dekontamination aufgebaut werden.
Neben einem großen Duschzelt für gehfähige Personen wird auch eine spezielle Anlage für nicht gehfähige Verletzte aufgebaut, in der die Dekontamination erfolgt.
In dieser Anlage werden die Verletzen mittels einem Schienensystem auf wasserdurchlässige Tragen durch das Zelt geschoben und schrittweise dekontaminiert.

Dekon-Stufen

Nach der deutschen FwDV 500, Einheiten im ABC-Einsatz, wird die Dekontamination in drei Stufen eingeteilt. Neben diesen drei Dekon-Stufen ist bei jedem Einsatz, auch bei Einsätzen, die nicht im Zusammenhang mit Gefahrstoffen stehen, grundsätzlich die Einhaltung einer Einsatzstellenhygiene geregelt. Beispielsweise muss auf Nahrungsaufnahme sowie auf den Genuss von Tabakwaren im Einsatzstellenbereich verzichtet werden, wie das auch bei allen anderen Dekontaminationsverfahren die Regel ist.

Dekon-Stufe I      (Not-Dekontamination):

Die Dekon-Stufe I kann von fast jeder Feuerwehr gestellt werden und muss von jeder Feuerwehr mit entsprechendem ABC-Einsatzpersonal durchgeführt werden können. Diese Dekon-Stufe muss errichtet werden, sobald ein Einsatz in Verbindung mit ABC-Gefahren durchgeführt oder absehbar wird. In der Regel reicht eine Wasserversorgung in Form einer Kübelspritze sowie ein mit Folien ausgelegter Platz aus, um diese Stufe in Betrieb zu nehmen. Wichtig ist aber auch hier, dass eine strikte Trennung von Schwarz- und Weißbereich durchgeführt wird, um eine Kontaminationsverschleppung zu verhindern. Sobald vorhanden, sollte auf eine höhere Dekon-Stufe zurückgegriffen werden.

Dekon-Stufe II      (Standard-Dekontamination):

Diese Dekon-Stufe ist die Standard-Dekontamination beim Einsatz unter Sonderausrüstung (CSA, Kontaminationsschutzanzug etc.). Die Ausrüstung wird in aller Regel durch spezielle Gefahrstoffzüge vorgehalten.

Dekon-Stufe III     (Erweiterte-Dekontamination):

Die höchste Dekon-Stufe wird eingerichtet, wenn eine größere Anzahl von Personen zu dekontaminieren oder die Verschmutzung nicht mehr mit der Stufe II zu bewältigen ist. Beispielsweise ist auf dem Dekon P ein kompletter Dekontaminationsplatz für Stufe III eingerichtet.
Verschiedene Länderkonzepte wie z. B. von Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen zeigen das verstärkte Augenmerk in Richtung der Dekontamination von nicht gehfähigen, liegenden oder verletzten Personen („Dekon V“). Ein wichtiger Ansatz ist die Implementierung dieser Aufgabe in die Medizinische Task Force des Bundes.