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Übung des Katastrophenschutzes: Fiktive Explosion führte zu Vielzahl von Verletzten

Einheiten von Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis arbeiteten Hand in Hand

Übung mit Verletzten und DRK-Mitarbeitenden
Bei einer Übung auf dem Gelände der AVR in Dossenheim wurde eine Vielzahl an Verletzten angenommen, die schnellstmöglich weiterversorgt werden mussten. (Foto: DRK)

Eine Explosion in einem Gebäude der AVR Kommunal GmbH in Dossenheim mit rund 100 teils schwerverletzten Personen: So lautete das Übungsszenario für Einheiten des Katastrophenschutzes am 11. November 2023, bei der der Ernstfall eines sogenannten Massenanfalls von Verletzten (MANV) geprobt wurde. Um eine entsprechende Vielzahl an Verletzten im Bedarfsfall schnellstmöglich zu versorgen, greifen Sondereinsatzpläne des Rhein-Neckar-Kreises, der Stadt Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg. Hier gilt es, die verschiedenen Akteure und Funktionen wie Leitender Notarzt, Feuerwehr, Regelrettungsdienst, Einheiten des Katastrophenschutzes, aber auch der Leitstelle so zu koordinieren, dass eine schnelle und abgestimmte Hilfe erfolgt. Mit der Übung nutzten das Universitätsklinikum, die Stadt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam die Gelegenheit, bestehende und neue Strukturen an den gemeinsamen Schnittstellen zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.

Bei der Übung wurden klinikinterne Strukturen zur Bewältigung eines solch herausfordernden Einsatzszenarios mit einer Vielzahl von Verletzen erprobt und einem „Stresstest“ unterzogen. Hier galt es, die mit Bezug der neuen Chirurgie erstellten Ablaufplanungen auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Die Behandlung realer Notfälle im Universitätsklinikum war in der gesamten Zeit uneingeschränkt gewährleistet.

Einsatzszenario: Unfall mit vielen Verletzten

Übungsdarsteller auf Liege mit medizinischem Personal
Geschminkte Übungsdarsteller sorgten für ein realistisches Szenario. Die „Verletzten“ wurden nach einer Erstversorgung vor Ort mit Rettungswagen in die neue Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg gebracht. (Foto: UKHD)

Als Einsatzszenario wurde ein Unfall angenommen, der sich aufgrund einer unsachgemäß durchgeführten Reparatur an der Gasheizung während eines Seminars im Eingangsgebäude der AVR ereignete. Die angenommenen Verletzungen der Seminarteilnehmer reichten von Rauchgasvergiftungen und Verbrennungen bis hin zu schweren, offenen Wunden. Hier sorgte ein eingespieltes Team aus geschminkten Übungsdarstellern für ein realistisches Szenario für die eintreffenden Helferinnen und Helfer.
 
Von der Feuerwehr Dossenheim wurden 25 Personen gerettet, die in dem Szenario unterschiedlich schwere Verletzungen hatten. Nach Sichtung durch den Leitenden Notarzt und dessen Festlegung zur Dringlichkeit zur klinischen Weiterbehandlung wurden die Verletzten von haupt- und ehrenamtlichen Kräften der DRK-Kreisverbände Rhein-Neckar/Heidelberg und Mannheim sowie des Malteser Hilfsdienstes in die neue Chirurgische Klinik im Neuenheimer Feld transportiert. Zum Einsatz kamen auch Fachkräfte der psychosozialen Notfallversorgung, die vermeintlich traumatisierte Verletzte, aber auch Helfer vor Ort akut betreuten.
 
Um die klinikinternen Strukturen einer realistischen Belastung zu unterziehen, kamen weitere 70 Übungsdarsteller hinzu. Für die Universitätsklinik galt es nun, die vielen Rettungsfahrzeuge zu kanalisieren, die angelieferten Patienten aufzunehmen und deren weitere Behandlung in die Wege zu leiten. Rund 400 Personen waren an der vierstündigen Übung beteiligt, darunter auch die Fachgruppe Logistik Verpflegung des THW Mannheims.
 
Durch die Übungsorganisation und -beobachtung werden nun die Eindrücke und die Erfahrungen der mitwirkenden Kräfte gesammelt. Die Erkenntnisse daraus werden gemeinsam evaluiert, um sie in der zukünftigen, gemeinsamen MANV-Einsatzplanung von Stadt Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis mit umzusetzen.

(Erstellt am 17. November 2023)