Baustellentour: 120 Holzfenster des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums werden ausgetauscht

In den Sommerferien wird ein Drittel der Fenster ersetzt / Fertigstellung im Frühjahr 2024

Das repräsentative Schulgebäude des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums (KFG) stammt aus dem Jahr 1894. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude des ältesten Heidelberger Gymnasiums wurde bereits zahlreiche Male saniert und modernisiert. Nun sind die rund 50 Jahre alten Fenster an der Reihe, die durch neue Elemente ersetzt werden müssen. Nach einer Vorgabe des Denkmalschutzes muss die Fensterteilung den bauzeitlichen Fenstern aus dem Jahr 1894 ähneln. Insgesamt 120 Fenster werden nun bis zum Frühjahr 2024 ausgetauscht. Begonnen haben die Arbeiten im Juni 2023. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck hat die Bauarbeiten bei seiner Sommertour am Mittwoch, 2. August 2023, besichtigt.

Vier Menschen vor einem Fenster

Die Fenster, die heute am KFG zu sehen sind, sind rund 50 Jahre alt. Die schmucklosen Schallschutz-Verbundfenster ersetzten in den 1970er Jahren die etwa 120 Originale aus der Bauzeit. Bedingt durch die schwere Konstruktionsart und die großen Fensterflügel weisen die heutigen Fenster einen sehr hohen Verschleiß auf. Teilweise lassen sich die Flügel nicht mehr öffnen. Eine Reparatur wurde geprüft und ist mit Blick auf Aufwand und Kosten nicht mehr sinnvoll. Die Kosten für den Austausch belaufen sich auf über 2,5 Millionen Euro. Aus den Mitteln des Landes Baden-Württemberg für die Sanierung von Schulgebäuden sind Fördermittel beantragt. Die Projektleitung und -steuerung der Sanierung erfolgt durch das städtische Hochbauamt.

Fenster in Optik der Bauzeit

Historische Bilder um das Jahr 1900 zeigen bei den früheren rechteckigen Holzfenstern eine feingegliederte Aufteilung in neun Felder und eine vergleichbare Teilung bei den Rundbogenfenstern. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz erhalten die neuen Fenstern daher Holzrahmen mit einem an die ursprüngliche Teilung angelehnten Aufbau. Die Unter- und Oberlichter sind fest verglast, die Mittelteile erhalten Drehflügel. Holz als Material ist eine Auflage des Denkmalschutzes. Die 120 Jahre alten Originale im Treppenhaus zeigen, dass Holzfenster durchaus eine lange Haltbarkeit haben. Ein großer Vorteil von Holzfenstern ist, dass sie repariert werden können.

Die jeweils außenliegenden Flügel stehen – im Sinne des Unfallschutzes – im geöffneten Zustand innerhalb der Fensternische und ragen nicht mehr darüber hinaus. Wegen der erheblichen Lärmbelastung durch die Bundesstraße 37/Neckarstaden erfüllen die neuen Fenster hohe Schallschutzanforderungen. Der in den vergangenen zehn Jahren nachgerüstete Sonnenschutz aus Textilscreens wird weiterverwendet und ergänzt.

Neben dem Fensteraustausch werden sechs Fluchttüren zu den Außentreppen aufgearbeitet. Sie erhalten neue Sonnenschutz-Isolierverglasungen und ein selbstverriegelndes Schloss, das die Einbruchsicherheit deutlich verbessert.

Herausforderung: Ausbau der alten Fenster aufgrund von Schadstoffen

Der Ausbau der bestehenden Fenster ist eine Herausforderung: Da im Bestand Schadstoffe vorhanden sind, die während des Ausbaus freigesetzt werden können, wird der Abbruch unter hohen Sicherheitsvorkehrungen mit innen- und außenliegenden Schutzverbauten, Unterdruckhaltung und Einkammerschleusen von einem zertifizierten Fachunternehmen umgesetzt.
 

Die Sanierung betrifft den größten Teil der Klassen- und Fachräume. Wie bei Modernisierungen in anderen Schulen auch müssen die Arbeiten im laufenden Schulbetrieb umgesetzt werden. In den Sommerferien 2023 kann etwa ein Drittel der Fenster, vor allem im ersten Obergeschoss, ausgetauscht werden. Die Arbeiten werden in fünf aufeinander folgenden Teilabschnitten umgesetzt, bei denen jeweils nur fünf Räume innerhalb eines Gebäudeflügels gesperrt werden.
 

Ergänzend: Weitere Informationen unter www.heidelberg.de/schulen -> Schulsanierungen

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