Weltkriegsbombe am Hauptbahnhof erfolgreich entschärft
Stadt und Polizei danken Bürgerinnen und Bürgern sowie beteiligten Akteuren
Die bei Bauarbeiten am Donnerstag, 15. Dezember, in der Heidelberger Bahnstadt im Bereich Max-Jarecki-Straße gefundene Weltkriegsbombe ist gegen 23.25 Uhr durch Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes erfolgreich entschärft worden. Die Sperrungen des evakuierten Bereichs sind aufgehoben, der Hauptbahnhof und alle angrenzenden Bereiche sind wieder erreichbar.
Zuvor hatten die Einsatzkräfte ab 18 Uhr einen Bereich von etwa 700 Metern rund um die Fundstelle der 250 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg nach und nach abgesperrt und evakuiert. Der gesperrte Bereich umfasste einen Großteil der Bahnstadt, Teile von Bergheim und der Weststadt sowie den Hauptbahnhof. Sämtliche Personen in dem betroffenen Gebiet wurden aufgefordert, ihre Wohnungen oder Arbeitsplätze umgehend zu räumen und den betroffenen Bereich zu verlassen. Einsatzkräfte der Polizei gingen von Haus zu Haus, klingelten an Türen und informierten mit Lautsprecherdurchsagen. In dem evakuierten Bereich wohnen rund 7.500 Menschen. Der Heidelberger Hauptbahnhof war ab 22.20 Uhr komplett gesperrt und evakuiert worden. Busse und Straßenbahnen des öffentlichen Nahverkehrs umfuhren die Haltestelle Hauptbahnhof. Während der Entschärfung wurde der Zugverkehr eingestellt.
Die großräumige Evakuierung hat gut funktioniert und konnte kurz nach 23 Uhr abgeschlossen werden. Stadt und Polizei danken den beteiligten Einsatzkräften für den guten Ablauf sowie der Bevölkerung, die durchweg mit großem Verständnis reagiert hat. Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes begannen im Anschluss mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe und konnten um kurz vor 23.30 Uhr Entwarnung geben.
Mehrere Hundert Kräfte aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim, von Stadt und Feuerwehr Heidelberg, Bundespolizei und Deutschem Rotem Kreuz waren am heutigen Donnerstag im Einsatz. Die Stadt Heidelberg hatte im Gesellschaftshaus im Pfaffengrund, in der Gregor-Mendel Realschule und im SNP dome an der Speyerer Straße Aufenthaltsmöglichkeiten für Menschen eingerichtet, die während der Evakuierung keine andere Unterkunftsmöglichkeit haben. Im SNP dome stand auch ein Bereich für Menschen zur Verfügung, die sich aus gesundheitlichen Gründen eigentlich isolieren sollten. Stadt und Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) brachten Menschen mit Shuttlebussen in den SNP dome. Dort fanden sich rund 180 Personen ein.
Die Stadt Heidelberg informierte auf ihrer Internetseite www.heidelberg.de und über ihre Social-Media-Kanäle fortlaufend über die Bombenentschärfung.
Keine Arbeiten bis zum Ende der Weihnachtsferien
Die Stadt hat als zuständige Ortspolizeibehörde angeordnet, dass die Bauarbeiten vorerst nicht weitergeführt werden dürfen. Eine Wiederaufnahme ist erst möglich, wenn der Bauträger ein mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst abgestimmtes Räumungskonzept erstellt und umgesetzt ist. Dazu befindet sich derzeit bereits eine auf Kampfmittelsondierung spezialisierte Fachfirma vor Ort. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Kampfmittel im Boden befinden – obwohl in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Sondierungen gemacht wurden. Bis zum Ende der Weihnachtsferien werden aber keine Arbeiten mehr stattfinden, die eventuell notwendige Entschärfungsmaßnahmen zur Folge hätten.