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Brücken-Neubau: Gneisenaubrücke ist neuer Baustein für Heidelberger Radwegenetz

Bau startet im September / Direkte und autofreie Verbindung zwischen Bahnstadt und Bergheim

Im Hintergrund wird künftig die neue Gneisenaubrücke verlaufen, die mit dem Rad und zu Fuß überquert werden kann: Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (Mitte) besichtigt mit Mitarbeitenden die künftige Baustelle. (Foto: Philipp Rothe)

Für alle, die mit dem Rad oder zu Fuß regelmäßig die Heidelberger Bahngleise überqueren müssen, gibt es bald einen direkten und autofreien Weg: die Gneisenaubrücke. Die Brücke, deren Bau im September starten soll, führt westlich der Czernybrücke nahe des Hauptbahnhofs über die Bahngleise und verbindet somit die Stadtteile Bahnstadt und Bergheim. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck hat die künftige Baustelle bei seiner Baustellen-Sommertour am Mittwoch, 16. August 2023, besichtigt.
 

„Die neue Gneisenaubrücke schafft eine direkte, auto- und barrierefreie Verbindung für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger. Sie ist ein wichtiger Baustein des gesamtstädtischen Radwegenetzes und Teil einer künftigen schnellen Verbindung vom Süden Heidelbergs ins Neuenheimer Feld. So wurde die Lage der Brücke bereits bei der Bahnstadt-Entwicklung vor rund 15 Jahren eingeplant“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Wo ist die neue Brücke?

Die neue Gneisenaubrücke und die Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar sind wichtige Bestandteile einer neuen Fahrradhauptachse zwischen dem Heidelberger Süden und dem Neuenheimer Feld. (Grafik: Stadt Heidelberg, Peh & Schefcik)

Die Gneisenaubrücke wird sowohl für Radfahrende als auch für Fußgängerinnen und Fußgänger gebaut. Ein Brückenkopf befindet sich auf Höhe des Luxor-Kinos in der Eppelheimer Straße in der Bahnstadt westlich der Czernybrücke. Von dort überquert das rund 120 Meter lange Brückendeck vier Bahn- und zwei Straßenbahngleise. Der andere Brückenkopf liegt an der Gneisenaustraße auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Gneisenaustraße Süd. Die dreiteilige Rampenanlage auf der Bahnstadt-Seite wird als Trogbauwerk in Stahlbeton, die sich anschließende Brücke als Schrägkabelbrücke in Stahlbauweise errichtet. Die Kabel werden von einem fast 40 Meter hohen Pylon, der auf der Nordseite errichtet wird, gehalten.

Welche Vorteile bietet die neue Brücke?

Die Gneisenaubrücke verlängert künftig den Radweg, der vom Heidelberger Süden und der Bahnstadt-Promenade kommend über die Pfaffengrunder Terrasse und die Da-Vinci-Straße führt. Die neue Brücke bietet eine autofreie Gleisüberquerung für Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger mit getrennten Rad- und Fußwegen. Mit sechs Metern Breite bietet die Brücke genügend Platz für klimaneutrale Mobilität. Rund vier Meter stehen für die beidseitigen Radwege zur Verfügung, rund zwei Meter für den Fußgängerweg.

An die Gneisenaubrücke soll sich die in Planung befindende neue Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar mit Querung der B 37 und Vangerowstraße anschließen. Beide Verbindungen, Gneisenaubrücke und die Neckarbrücke, sind wichtige Bestandteile der neuen Fahrradhauptachse zwischen dem Heidelberger Süden und dem Neuenheimer Feld. Der Bau der Neckarbrücke soll voraussichtlich 2026 beginnen.

Wann geht es los?

Der Bau der Brücke startet Mitte September. Vorbereitende Arbeiten sind im Gange. Die Baustelleneinrichtung auf der Ochsenkopfwiese erfolgt ab Ende August 2023. Im Mai hatte die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) zwei neue Fahrleitungsmasten für Straßenbahnen an der Haltestelle Gneisenaustraße Süd errichtet, damit das Tragseil der Fahrleitung unterhalb der Brücke abgesenkt werden kann.

Der Gemeinderat hatte dem Neubau der Gneisenaubrücke bereits im Dezember 2017 zugestimmt. Da bei der nachfolgenden europaweiten Ausschreibung aber kein passendes Angebot eingegangen war, mussten die Bauarbeiten erneut ausgeschrieben werden, was den Baubeginn verzögerte. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte am 8. Mai 2019 den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau erlassen.

Welche Auswirkungen hat der Brückenbau auf die Ochsenkopfwiese?

Für den Bau der Brücke wird auch ein Teil der östlichen Ochsenkopfwiese in Anspruch genommen. Dabei geht es um die Fläche, die an die Gneisenaustraße und die Haltestelle Gneisenaustraße Süd grenzt. Von den Bauarbeiten betroffen sind temporär ca. 8.000 Quadratmeter, das ist ein Fünftel der gesamten Ochsenkopfwiese. Ein Großteil davon wird für die Baustelleneinrichtung – Geräte und Maschinen – benötigt und steht nach Fertigstellung der Brücke wieder als Grünfläche zur Verfügung. Für die Bauzeit wird der Fuß- und Radverkehr über die Ochsenkopfwiese zur Heidelberg International School über den Schwarzen Weg umgeleitet.

Etwa 500 Quadratmeter der Ochsenkopfweise werden dauerhaft für die neue Radwegeverbindung gebraucht, etwa für Brückenpfeiler und Abfahrtsrampe. Betroffen von der Baumaßnahme sind drei Bäume, die im direkten Baufeld der Brücke stehen und im Winter von Oktober bis Februar gefällt werden müssen. Im Zuge der Baumaßnahme werden sieben Bäume neu gepflanzt und ein Reptilienbiotop angelegt. Im Vorfeld der Bauarbeiten wurde die Ochsenkopfwiese von einem Biologen genau untersucht. Eidechsen werden umgesiedelt, wie das bei allen Bautätigkeiten in der Bahnstadt üblich ist. Mit Abschluss der Baumaßnahme wird der Bolzplatz nördlich der Haltestelle wiedererrichtet.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Gneisenaubrücke steht seit Beginn der Bahnstadt-Entwicklung in der Stadtteil-Rahmenplanung und wird nun entwickelt. Planung und Bau der Brücke belaufen sich auf insgesamt 18 Millionen Euro. Die Stadt hat eine Förderung über 11.160.895 Euro beim Land beantragt, das den Bau von Radverkehrsanlagen bezuschusst. Der Restbetrag von 6.839.105 Euro steht im Treuhandvermögen Bahnstadt zur Verfügung. Der Bau der Gneisenaubrücke wird durch das Tiefbauamt der Stadt sowie die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH als Entwicklungstreuhänderin der Bahnstadt begleitet.

Wo finde ich mehr Infos?

Die Stadt informiert über ihre Website, www.heidelberg.de/gneisenaubruecke und städtischen Kanäle. Eine Infoveranstaltung vor Ort für interessierte Bürgerinnen und Bürger findet am Mittwoch, 13. September 2023, statt. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr an der Ochsenkopfwiese/ Gneisenaustraße. Bei Fragen ist auch das städtische Tiefbauamt unter Telefon 06221 58-27250 zu erreichen.

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