Die gute Nachricht ist, dass Heidelberger Mädchen und Jungen – egal ob deutscher oder ausländischer Herkunft – häufiger als im Landesdurchschnitt aufs Gymnasium wechseln. Dabei gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Besonders bemerkenswert ist, dass der Anteil von ausländischen Schülerinnen und Schülern, die auf das Gymnasium wechselten, um 16 Prozentpunkte auf 47 Prozent gestiegen und liegt damit weit über dem Landesdurchschnitt von 23 Prozent.
Mit verschiedenen Maßnahmen ist die Stadt Heidelberg darauf eingegangen, dass trotz dieses guten Ergebnisses der Anteil der ausländischen Abiturientinnen und Abiturienten doch deutlich (42 Prozentpunkte) unter der der deutschen liegt und insgesamt der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler mit steigendem Schulniveau abnimmt.
- Heidelberger Unterstützungssystem Schule (HÜS): Mehr als 1.000 leistungsschwächere Kinder und Jugendliche der Grund-, Haupt, Förder- und Realschulen, seit Februar 2012 auch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien und beruflichen Schulen, profitieren von einer gezielten Unterstützung vor allem in den Kernfächern Mathematik und Deutsch. Bisher investierte die Stadt in HÜS jährlich 200.000 Euro. Mit der Planung, Organisation und Durchführung von HÜS ist seit Projektbeginn im Jahr 2009 die Volkshochschule Heidelberg beauftragt.
- Welcome: In den Genuss von schulischer Nachhilfe direkt in den Familien, in den Schulen oder in der Stadtbücherei kamen 15 Migrantenkinder durch ehrenamtliche Lern- und Integrationspaten und -patinnen, die vom Interkulturellen Elternverein akquiriert werden. Beteiligt waren Kinder und Jugendliche, die vom Kinder- und Jugendamt benannt wurden. Das Amt für Chancengleichheit förderte erstmals zum Schuljahr 2011/2012 mit 4.500 Euro, weitere 4.500 Euro kamen von Netzwerke für Bildungspartner.
- Bildungslotse: Der Ausländer- und Migrationsrat der Stadt Heidelberg (AMR) konnte 2012 damit starten, einem breiten Netzwerk zugewanderter Eltern in vielen Formaten und einfacher Sprache Informationsangebote über die wichtigsten aktuellen Veränderungen im Schulwesen zu vermitteln. Ermöglicht wurde das vom Land ausgezeichnete Projekt durch die Antragsstellung und finanzielle Unterstützung des Amtes für Chancengleichheit sowie die finanzielle Förderung der Elternstiftung Baden-Württemberg und des Netzwerks für Bildungspartner. Für die Durchführung stellte das Interkulturelle Zentrum in Gründung Räume kostenlos zur Verfügung.
- Unterstützung der Mehrsprachigkeit: 124 Kinder und Jugendliche konnten 2012 die Förderung der muttersprachlichen Unterrichtsangebote in Persisch, Koreanisch, Russisch und Griechisch nutzen. Mehrsprachigkeit wird allgemein als Indiz für gelingende Bildungsbiographien angesehen und erleichtert auch das Erlernen der deutschen Sprache. Die finanzielle Unterstützung durch das Amt für Chancengleichheit betrug 8.789 Euro und wird auch weiterhin ermöglicht. Die Auswahl der Sprachen richtet sich immer nach den Angeboten durch die Vereine.
- Schreiblabor: 37 Kinder mit Migrationshintergrund erhielten 2011 und 2012 von sprachbegeisterten ehrenamtlichen Tutoren ein- bis zweimal wöchentlich eine kostenlose Lese- und Schreibförderung im Format der Eins-zu-Eins-Betreuung. Beim Lesen von Zeitungen und Büchern, bei Wort- und Sprachspielen und beim Verfassen eigener Texte wird Spaß am Umgang mit dem geschriebenen Wort entwickelt. Spielerisch vergrößern die Kinder Wortschatz und erlangen Sicherheit im Umgang mit der deutschen Sprache. Bezuschusst durch das Amt für Chancengleichheit, den Freundeskreis des Deutsch-Amerikanischen Instituts, der US-Botschaft und den Stadtwerken Heidelberg bietet die Schurmann-Gesellschaft im DAI diese Förderung an.