Sanierung der Stadthalle: Großer Saal wird mit loser Bestuhlung ausgestattet

Die Heidelberger Stadthalle wird mit neuen, von Hand aufzustellenden Stühlen ausgestattet. Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderates hat sich in seiner Sondersitzung am 13. Februar 2020 mit knapper Mehrheit für eine lose Bestuhlung im Parkett des Großen Saals entschieden. Die Stadthalle wird derzeit im Inneren umfassend saniert. Nach dieser Grundsatzentscheidung des Haupt- und Finanzausschusses wird es im nächsten Schritt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Akustikgutachter darum gehen, das genaue Modell, Bezug und Farbe der Stühle auszuwählen. Auch die vielen Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern bei einem öffentlichen „Probesitzen“ am 31. Januar in der Stadthalle werden hier miteinfließen. Insbesondere der Wunsch nach ausreichend Beinfreiheit wurde häufig geäußert.

Die neuen Stühle werden je nach Bedarf für Veranstaltungen per Hand auf- und abgebaut sowie in einem Raum zwischengelagert. Neue Hubböden ermöglichen nach der Sanierung flexiblere Nutzungsmöglichkeiten in der Stadthalle: Der Große Saal kann künftig wie bislang mit ebenem Parkett genutzt werden, unter anderem für Tanzveranstaltungen und Galaabende. Neu ist eine zweite Option mit ansteigenden Sitzreihen für Konzerte und weitere Veranstaltungen. Hier profitieren die Besucherinnen und Besucher von einer verbesserten Sicht und Akustik. 

So geht es weiter

Die Arbeiten in der Stadthalle laufen bereits und liegen im Zeitplan. Im nächsten Schritt soll Ende März 2020 der Bauantrag eingereicht werden. Die Arbeiten im Inneren der Stadthalle werden währenddessen weiter fortgeführt. Unter anderem sollen in den kommenden Monaten kleinere Abbrucharbeiten wie der Ausbau der Haustechnik erfolgen und die Baustelle gesichert werden. Ziel ist, im Herbst 2020 mit den Neubauarbeiten zu beginnen. Die Wiedereröffnung der sanierten Stadthalle ist 2022 geplant.

Hintergrund

Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats hat im September 2019 das Sanierungskonzept des renommierten Architektenbüros Waechter + Waechter aus Darmstadt mit großer Mehrheit bestätigt. Die Projektleitung hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGH. Durch die Sanierung wird sich die Stadthalle wieder stärker an den Originalzustand annähern. Es entsteht eine erheblich verbesserte Konzertsituation für Publikum und Künstler. Die unterschiedliche Nutzung der Stadthalle wird unter anderem durch den Einbau von Hubböden gewährleistet. Damit sind sowohl ansteigende Sitzreihen möglich als auch eine durchgehende Ebene. Die Besucherinnen und Besucher werden bei Veranstaltungen mit Sitzplätzen eine bessere Sicht auf die Bühne erhalten und von einer deutlich verbesserten Akustik profitieren. Das hat das Akustikgutachten des Büros Müller-BBM betont.
 
Die umfassende Sanierung ist nur dank des großzügigen Engagements von Spendern möglich. Herausragend ist die Zusage von Wolfgang Marguerre mit seiner Familie und seinem Unternehmen Octapharma, bis zu 33 Millionen Euro zu spenden. Damit sind die Gesamtkosten der Sanierung in Höhe von rund 32,9 Millionen Euro komplett abgedeckt. Darüber hinaus gibt es zugesagte Großspenden von Dr. Manfred Lautenschläger, Günter Reimann-Dubbers, Prof. Dr. Dietrich Götze, Dr. Renate Keysser-Götze, Dr. Jobst Wellensiek und Achim Wessendorf.
 

(Erstellt am 14. Februar 2020)