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CO2-Ausstoß pro Bewohner sinkt erheblich durch Passivhäuser und Holz-Heizkraftwerk

Analyse bescheinigt Bahnstadt sehr gute Energie-Bilanz

Bewohnerinnen und Bewohner der Bahnstadt verursachen für Strom und Fernwärme nur 0,13 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.
Bewohnerinnen und Bewohner der Bahnstadt verursachen für Strom und Fernwärme nur 0,13 Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt das neue Energie-Monitoring für Wohngebäude im Passivhaus-Stadtteil Bahnstadt. Foto: Stadt Heidelberg

Die Bahnstadt ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, den Energieverbrauch von Wohngebäuden in Heidelberg zu senken. Das ist ein Ziel des 30 Punkte umfassenden Klimaschutz-Aktionsplans. In der Bahnstadt, die von Anfang an als CO2-neutraler Stadtteil entwickelt wurde, wird das aufgrund der Passivhaus-Bauweise und der Versorgung über das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund möglich. Bewohnerinnen und Bewohner der Bahnstadt verursachen für Strom und Fernwärme nur 0,13 Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Das sind 94 Prozent weniger, als das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) durchschnittlich für einen Einwohner Heidelbergs erhoben hat. 2015 lag dieser Wert noch bei zwei Tonnen pro Bürger.

Zu diesem Ergebnis kommt das neue Energie-Monitoring für Wohngebäude im Passivhaus-Stadtteil Bahnstadt, das die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KliBA) für die Stadt Heidelberg erstellt hat. Damit schreibt sie das Energie-Monitoring fort, das 2014 begann, und ergänzt dieses um die Verbrauchsdaten für Strom und Fernwärme aus 2018. Darüber wurde der Bau- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 21. Januar 2020, informiert.
 
Beim Monitoring wurde unter Berücksichtigung des Datenschutzes der Verbrauch von 2.268 Wohnungen und 31 Gewerbeeinheiten erfasst, die mindestens ein Jahr bewohnt waren. Die Gebäude liegen auf beiden Straßenseiten des Langen Angers, überwiegend im östlichen Teil. Insgesamt geht es um eine Fläche von mehr als 150.000 Quadratmetern.
 

Viel Wärme für wenig Energie

Die Analyse zeigt, dass die erfassten Wohnungen durchschnittlich 52 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr an Fernwärme für Heizung und Warmwasser benötigen. Verglichen mit dem durchschnittlichen Verbrauch an Fernwärme für Mehrfamilienhäuser in Deutschland ist das laut Angaben der KliBA etwa die Hälfte. Der reine Heizenergieverbrauch liegt durchschnittlich bei 18 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr und damit in dem für Passivhäuser niedrigem Bereich.
 
Auch die Auswertung der Stromverbrauchsdaten zeigt, dass die Gebäude in der Bahnstadt – im Vergleich zu bundesweiten Statistiken – sehr gute Werte aufweisen. Pro Bewohner ergibt sich ein Nutzerstromverbrauch von rund 856 Kilowattstunden und Jahr. Bahnstädterinnen und Bahnstädter, die in großen Wohnungen leben, haben tendenziell einen etwas höheren Verbrauch.

Vorgaben des Passivhaus Instituts problemlos eingehalten

Das Monitoring bestätigt außerdem, dass die Vorgaben des Passivhaus Instituts in Darmstadt bei der Primärenergie-Bilanz sehr gut eingehalten werden. Der Primärenergiebedarf umfasst dabei nicht nur den Verbrauch in den Wohnungen, sondern auch alle Prozesse von der Energiequelle bis an den Verwendungsort zu Hause. So liegt der Primärenergiebedarf in der Bahnstadt bei 80 kWh pro Quadratmeter und Jahr und unterbietet damit klar die Richtlinie des Passivhaus Instituts, die maximal 95 kWh pro Quadratmeter und Jahr vorgibt.

(created on 22. Januar 2020)