Grundschule Emmertsgrund wird Ganztagsgrundschule nach neuem Landesgesetz
Die Grundschule Emmertsgrund soll zum Schuljahr 2016/2017 Ganztagsgrundschule nach neuem Landesgesetz werden. Das hat der Heidelberger Gemeinderat am 8. Oktober 2015 einstimmig bei zwei Enthaltungen beschlossen. In allen Jahrgangsstufen gibt es dann ein verbindliches Ganztagsprogramm an vier Tagen je acht Stunden.
Die Grundschule Emmertsgrund ist damit nach der Grundschule Bahnstadt die zweite Heidelberger Grundschule nach neuem Landesgesetz. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner erhofft sich dadurch eine Signalwirkung auf andere Grundschulen. Wichtiger Leitgedanke der Ganztagsgrundschule nach Landesmodell ist mehr Lernzeit für alle Kinder. Schülerinnen und Schüler sollen länger Zeit haben, in ihrem individuellen Tempo Lerninhalte zu erschließen, zu üben und zu vertiefen. Lern- und Übungsphasen wechseln sich mit Bewegungs-, Kreativ- und Entspannungsphasen ab.
Die Grundschule Emmertsgrund hat bereits zehn Jahre lang Erfahrungen im Bereich von Ganztagspädagogik, Rhythmisierung, besonderer Förderung, Zusammenarbeit mit Eltern sowie außerschulischen Kooperationspartnern sammeln können. Seit der gesetzlichen Verankerung der Ganztagsgrundschule im August 2014 haben sich die Rahmenbedingungen für die Betreuung an Grundschulen verändert. Die Grundschule Emmertsgrund war bisher eine Ganztagsschule mit „besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung“, die auch mit zusätzlichen Lehrerstunden aus Enquete-Mitteln gefördert wurde. Der Wegfall dieser Enquete-Stunden ab dem Schuljahr 2015/2016 macht nun eine zügige Umwandlung in den Ganztagesbetrieb nach Landesmodell notwendig.
Unterstützung bei der Umsetzung des Ganztagesbetriebs bekommt die Schule von der Stadt Heidelberg: So soll auch weiterhin der hohe Qualitätsstandard bezüglich Gruppengröße, Zuverlässigkeit der Betreuung und Güte der pädagogischen Arbeit aufrechterhalten werden. Die Stadt stellt eine pädagogische Fachkraft pro Klasse, die den Ganztagesbetrieb am Nachmittag zwischen 12 und 16 Uhr unterstützt. Damit besteht die Möglichkeit, ab der Mittagszeit Klassen beziehungsweise Gruppen zu teilen. Kommunale Unterstützungsleistungen wie Sprachförderung oder Förderung im Rahmen des Heidelberger Unterstützungssystems Schule (HÜS) werden weiterhin umfänglich angeboten und mit dem Nachmittagsprogramm sinnvoll vertaktet. „Wir haben hier das Beste aus zwei Welten vereint“, kommentierte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner die Umwandlung des bestehenden Ganztagesbetriebs. „Die Schülerinnen und Schüler profitieren von den Vorzügen des verbindlichen Ganztagsschul-Angebots, ohne die gewohnte umfangreiche und qualitativ hochwertige Betreuung aufgeben zu müssen.“