Der Stadtteil Boxberg wurde in den 1960er Jahren als erste große Stadterweiterung nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut. Er teilt sich in einen Ostteil, der Waldparksiedlung, bestehend aus bis zu 13-geschossigen Hochhäusern und einen Westteil mit Einzel,- Reihen und Terrassenhäusern. Unter den rund 4.200 Einwohnern ist der Anteil der Transferleistungsempfänger, der Migranten und der Älteren höher als im Heidelberger Durchschnitt, wobei sich die städtebauliche Zweiteilung auch in der Bevölkerungsstruktur widerspiegelt.
In Boxberg-West sind die Ähnlichkeiten zur Gesamtstadt höher, beispielsweise in Bezug auf Konfessionen und Migrationshintergrund. In Boxberg-Ost mit seiner jüngeren Bevölkerung leben dagegen überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund und in sozialen Problemlagen.
Der Boxberg ist somit immer differenziert zu betrachten. Dies gilt für die beiden Teilbereiche; dies gilt aber auch für die Eigenschaften des Stadtteils. Während einerseits die abgeschiedene Lage mit vielerlei Problemen verbunden ist, wird sie andererseits als Vorteil erlebt – für ruhiges Wohnen, für Freizeitaktivitäten, Bewegung und Gesundheit.
Seit Juli 2017 wird das Stadtteilmanagement im Auftrag der Stadt Heidelberg vom Internationalen Bund (IB) betrieben.
Das Stadtteilmanagement hat die Aufgabe, die Wohn- und Lebensqualität auf dem Boxberg zu verbessern, bestehende Einrichtungen besser zu vernetzen und neue Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote sowie generations- und konfessionsübergreifende Projekte zu entwickeln. Auf diese Weise soll das bürgerschaftliche Engagement gestärkt, die Stadtteilidentität gefördert und das Gemeinwesen ausgebaut werden.
Sitz des Stadtteilmanagements und Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger ist das Stadtteilbüro. Es wurde am 24. Oktober 2017 im Beisein des Ersten Bürgermeisters Jürgen Odszuck und von rund 100 Bürgerinnen und Bürgern offiziell eröffnet. Im Stadtteilbüro können Bewohnerinnen und Bewohner des Bergstadtteils zusammenkommen. Es werden Projekte angestoßen, Netzwerke geschaffen und das bürgerliche Engagement für den Boxberg gebündelt.
Als Schnittstelle zwischen Stadtteilmanagement vor Ort und Stadtverwaltung fungiert die Koordinierungsstelle Soziale Stadtteilentwicklung im Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Sie koordiniert die städtischen Aktivitäten auf dem Boxberg, begleitet das Stadtteilmanagement vor Ort und ist federführend für die Erstellung des Integrierten Handlungskonzepts zuständig, auf dessen Basis die Aktivitäten im Stadtteil gebündelt werden sollen. Das Integrierte Handlungskonzept ist als detaillierte Fortschreibung des Stadtteilrahmenplans Boxberg anzusehen.
Hintergrund zum Stadtteilmanagement Boxberg
Im Auftrag der Stadt Heidelberg wurde im Februar 2016 ein Gutachten zur Einrichtung eines Stadtteilmanagements im Stadtteil Boxberg erarbeitet.
Das Gutachten (5,9 MB) des Instituts für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber + Partner aus Stuttgart kommt zu dem Ergebnis, dass mithilfe eines Stadtteilmanagements die Wohn- und Lebensqualität auf dem Boxberg durch geeignete Maßnahmen deutlich verbessert werden kann:
Bessere Vernetzung bestehender Einrichtungen
Schaffung neuer Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote
Entwicklung generations- und konfessionsübergreifender Projekte
Auf diese Weise können:
das bürgerschaftliche Engagement gestärkt,
die Quartieridentität gefördert und
das Gemeinwesen ausgebaut werden.
Um diese Potenziale zu nutzen, beschloss der Gemeinderat im Juni 2016 die Einrichtung eines Stadtteilmanagements auf dem Boxberg für die Dauer von zunächst fünf Jahren. Zusätzlich wurde in der Verwaltung eine Koordinierungsstelle eingerichtet.
Seit 2015 wird auf dem Boxberg und Emmertsgrund das BIWAQ III-Projekt „Em.Powerment – Soziale Dienstleistungen für den Stadtteil“ umgesetzt, das insbesondere Langzeitarbeitslose wieder fit für den Arbeitsmarkt macht und die Grün- und Freizeitflächen aufwertet.