Asiatische Hornisse breitet sich aus: Sichtung bei der Stadt melden
Invasive Art bedroht insbesondere Honigbienen / Für Menschen nicht gefährlicher als heimische Hornisse
Die Asiatische Hornisse breitet sich auch in Heidelberg aus. Die Art wurde aus Südostasien nach Europa eingeschleppt. Hier ist sie eine Gefahr für Honigbienen, welche ihr als Nahrung dienen. Die Stadt Heidelberg bittet die Bevölkerung, an der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse mitzuhelfen und jede Sichtung des Insekts zu melden. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse nicht gefährlicher als die einheimische Europäische Hornisse, dennoch sollte man einige Meter Abstand zu einem Nest halten und die Beseitigung Fachleuten überlassen.
Wo melde ich eine Sichtung und wer beseitigt gefundene Nester?
In Deutschland unterliegt die Asiatische Hornisse als invasive Art einer Beseitigungspflicht. Die Entfernung von Nestern übernimmt das Land Baden-Württemberg mit Unterstützung der Stadt, doch beim Auffinden ist die Mithilfe der Bevölkerung gefragt. Wer Nester oder einzelne Exemplare der Asiatischen Hornisse sichtet, sollte sie mit Foto online bei der Landesanstalt für Umwelt unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de melden. Eine Meldung ist auch über die „Meine-Umwelt-App“ des Landes Baden-Württemberg möglich und wird an die Stadt Heidelberg weitergegeben. Die Stadt hat für Meldungen und Fragen die E-Mail-Adresse asiatische.hornissen@heidelberg.de eingerichtet. Für die Meldenden fallen weder für die Meldung noch für die Entfernung von Nestern Kosten an.
Warum wird die Asiatische Hornisse bekämpft?
Die Asiatische Hornisse ist eine invasive Art und bedroht Honigbienen. Invasive Arten wurden in ein Gebiet eingeschleppt, wo sie nicht heimisch sind und breiten sich dort unkontrolliert aus. Für ein Ökosystem kann das unabsehbare Folgen haben und heimische Arten bedrohen. Im Fall der Asiatischen Hornisse sind das Honigbienen, welche von ihr gejagt und an Jungtiere verfüttert werden. So wird ein Hornissenvolk zur ernsthaften Gefahr für Bienenvölker, besonders, wenn diese bereits geschwächt sind. Erwachsene Asiatische Hornissen verursachen Fraßschäden im Obst- und Weinbau. Ursprünglich stammt die Asiatische Hornisse aus Südostasien und wurde 2004 erstmals in Frankreich gesichtet. 2014 folgte eine Sichtung in Baden-Württemberg, wo das erste größere Vorkommen im Raum Karlsruhe entstand. 2023 breitete sich die Asiatische Hornisse sprunghaft aus, auch in Heidelberg. Im Stadtgebiet wurden etwa 35 Nester gemeldet. Um die Verbreitung einzudämmen, ist es notwendig, konsequent jedes Nest der Asiatischen Hornisse zu beseitigen.
Ist das Tier gefährlich?
Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse relativ harmlos und nicht gefährlicher als die Wespe oder die Europäische Hornisse. Sie kann zwar stechen, verhält sich im Allgemeinen jedoch friedlich. Nur wenn sie sich bedroht fühlt, etwa, weil sie eingequetscht wurde, sticht sie zu. Der Stich selbst kann zwar schmerzhaft sein, ist aber in aller Regel ungefährlich. Nur in Ausnahmefällen kann es – wie bei Wespenstichen – zu allergischen Reaktionen kommen, die im Extremfall lebensbedrohlich sein können. Die Asiatische Hornisse wird aggressiv, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt oder gar daran rüttelt, weshalb die Beseitigung Fachleute mit Schutzausrüstung übernehmen sollten. Aus Versehen dürfte kaum ein Mensch einem großen Nest zu nahe kommen, denn dieses baut die Asiatische Hornisse bevorzugt hoch oben in Baumkronen.
Wie lebt die Asiatische Hornisse?
Der Lebenszyklus der Asiatischen Hornisse folgt den Jahreszeiten, wobei pro Jahr zwei Nester gebaut werden. Es überwintert nur die Königin und beginnt im Frühjahr damit, ein kleines Nest von zehn bis 30 Zentimetern Größe zu bauen und Arbeiterinnen aufzuziehen. Das erste Nest befindet sich an einem geschützten Ort, etwa einem Gartenhäuschen oder Keller, und hängt meistens frei von der Decke. Im Sommer zieht das Hornissenvolk um und legt ein neues Nest an, meistens in einer Baumkrone in über zehn Metern Höhe. Dieses Sekundärnest ist mit bis zu einem Meter Höhe und 50 bis 80 Zentimetern Breite deutlich größer als die Nester der Europäischen Hornisse. Ein Volk umfasst im Frühherbst etwa 1.500 bis 2.000 Tiere. Zu diesem Zeitpunkt schlüpfen junge Königinnen und verlassen das Nest. Der Rest des Volkes bleibt am alten Standort und verendet zum Wintereinbruch.
Wie erkenne ich die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner und dunkler gefärbt als die Europäische Hornisse und ihre Beine sind im unteren Bereich deutlich gelb gefärbt. Die Europäische Hornisse ist im Brustbereich rotbraun gefärbt, auch ihre Beine sind einheitlich rotbraun. Der Hinterleib der Asiatischen Hornisse ist dunkel mit gelben Bändern, während der Hinterleib der Europäischen Hornisse mit seinem Muster aus schwarzen Punkten und Bändern dem einer Wespe ähnelt. Es ist wichtig, Asiatische und Europäische Hornisse nicht zu verwechseln, denn die einheimische Art steht unter Naturschutz und ihre Nester dürfen nur in Ausnahmefällen entfernt werden. Bei der Asiatischen Hornisse handelt es sich übrigens nicht um die als „Murder Hornet“ („Mordhornisse“) bekannt gewordene Asiatische Riesenhornisse, sondern um eine eigenständige Art. Die Asiatische Riesenhornisse kommt in Deutschland nicht vor.