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Ämter der Stadt Heidelberg

Bronzezeitliche Siedlung

im Zoo Heidelberg gefunden

Zusammengesetzte Scherben einer Tasse

Heidelberg war schon vor Tausenden von Jahren ein beliebter Wohnort. Besonders in der neckarnahen fruchtbaren Gegend vom Stadtteil Neuenheim lebten bereits in der Jungsteinzeit vor rund 7.500 Jahren Menschen und hinterließen Spuren. Davon können Bauunternehmer oder Bauherrn heute ein Lied singen: auch beim Bau des neuen Servicezentrums für den Zoo wurden verdächtige Verfärbungen des Bodens entdeckt, die auf eine Besiedelung vor langer Zeit hinwiesen.

Neuenheimer Feld - eine Fundgrube für Archäologen

Rest eines Hirschgeweihes

Für Dr. Renate Ludwig, der Leiterin der Abteilung Archäologie und Denkmalschutz am Kurpfälzischen Museums der Stadt, war das keine große Überraschung. Das Neuenheimer Feld ist eine Fundgrube für Archäologen: So hat Dr. Berndmark Heukemes in den 50er und 60er Jahren hier Hunderte von römischen Gräbern geborgen, kurz bevor die Universität ihre Gebäude erstellen ließ.

Die beim Bau des neuen Zoo-Servicezentrums gefundenen Siedlungsspuren sind noch älteren Datums. Die Archäologen erkannten einen Hausgrundriss aus der Mittleren Bronzezeit, der Zeit zwischen 1.600 und 1.300 vor Christus. Grundrisse aus dieser Epoche wurden in Süddeutschland schon mehrfach ausgegraben, aber der Fund am Zoo belegt nun erstmals, dass auch in der Mittleren Bronzezeit Heidelberg besiedelt war. Zum Vorschein kamen:

  • Scherben von großen Gefäßen,
  • ein kleines Henkeltöpfchen,
  • eine Geweihstange.

Die Siedler am Neckar

Zeichnerische Rekonstruktion einer Häusergruppe

Damals, erklärt der Archäologe Dr. Peter König, stand hier nahe des Neckars wahrscheinlich eine befestigte Siedlung mit 30 bis 40 Häusern, in Pfostenbauweise mit Lehmwänden. Die Menschen hatten das Gelände gerodet, bauten Hülsenfrüchte und Getreide an, ernährten sich zudem von Wildobst, fingen Fische und gingen zur Jagd. Aus Ton formten sie einfache Keramik, Bronze wurde zu Werkzeugen, Waffen und Schmuck verarbeitet. Ihre Toten bestatteten sie in Hügelgräbern.

Schwert, Messer und Scheibenknopfnadel aus Bronze

Dank des Entgegenkommens von Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann konnten alle Funde geborgen und untersucht werden. An der Ausgrabung beteiligten sich unter der Leitung von Einhard Kemmet vom Kurpfälzischen Museum Dr. Peter König und Fred Kleinberger, letzterer ehrenamtlich. Die Archäologische Abteilung des Kurpfälzischen Museums übernimmt als untere Denkmalschutzbehörde des Landes bei allen Funden in Heidelberg die Aufgabe, diese zu bergen und auszuwerten: „Damit die Zeugnisse der Vergangenheit nicht verloren gehen“, so Dr. Renate Ludwig.

Weitere Infos

Kurpfälzisches Museum Heidelberg

Zoo Heidelberg

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